Moin,

philosophisch gesehen kannst du deine Frage ganz unspektakulär auf allgemeine Weise korrekt beantworten. Existenz bewirkt immer irgendwas, irgendwie, irgendwo.

Anders stellt sich deine Frage, wenn du sie mit konkreten Zielen und Absichten verbindest. Dann landest du entweder

a) in der Analyse politischer Systeme und der Frage nach deren Mitwirkungs- und Gestaltungspotentialen oder

b) in der Psychologie mit der Frage wie du den Aspekt der "Selbstwirksamkeit"

b1) auf der Ebene deiner internalen Kontrollüberzeugung oder

b2) auf der Ebene der externalen Kontrollüberzeugung wahrnimmst und einordnest.

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Moin,

Buchstabenkombinationen sind entweder Abkürzungen oder Codierungen für dahinterliegende Aussagen. - Letzteres bedarf der Übersetzung in eine vollständige semantische Figur (Aussage), um den Bedeutungsträger identifizieren zu können.

Dazu bedarf es eines Decodierungswissens, dass in der Regel aus Sprach- und Verhaltenskonventionen innerhalb eines soziokulturellen oder funktional-pragmatischen Peergroup-Millieus besteht.

Bist du kein Teil davon hast du auch keinen Zugang zur Entschlüsselung und Transferierung in "Bedeutung".

Am einfachsten ist der erste Fall, in welchem Buchstaben (-kombinationen) (oder auch abstrakte Zeichensysteme) in einem allgemein bestehenden Kulturraum stellvertretend für allgemein genutzte Aussagen auf der Grundlage eines allgemein bestehenden Bedeutungswissens genutzt werden.

Z.B.: M. f. G. ;-)

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Moin, ja -, aber auch nein.

Nein deshalb, weil Tiere etwas nicht kennen was man im "Menschensprech" NIEDERTRÄCHTIG nennt. Diese Eigenschaft entsteht erst, wenn sich emotionale Primitivität und bestimmte Gehirnzustände zu gesteuerter Boshaftigkeit zum Zweck eigener Lustgewinnstrategien verbinden.

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Differenziertes Denken überbewertet?

Hi, heutzutage ist ja die differenzierte Denkweise der Gold-Standard für Alles und wird versucht überall rein zu zwingen wo es gerade für nötig befunden wird und entsprechen als "gut" war genommen.

Der Gegenentwurf für differenziertes Denken wäre dann natürlich das undifferenzierte Denken (schwarz-/weiß-Denken), was heutzutage als "böse" war genommen wird.

Ich für meinen Teil sehe in beidem Vor-/ und Nachteile, da beide Herangehensweisen irgendwo ihre Schwächen haben.

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Literarisch ziehe ich da gerne den "Herrn der Ringe" heran, wo meiner Meinung nach beide Denkweise vorhanden sind, jedoch beziehe ich mich hier um es simpler zu machen auf den Kampf: Gut gegen Böse| Menschen gegen Orks.

Im Herrn der Ringe gab es eine klare Rollenverteilung die Orks sind das pure böse, was ohne Erbarmen und ohne Rücksicht vernichtet werden musste, damit das gute "die Menschheit" fortbestehen kann.

In der neuen Serie "Rings of Power" welche im "Herrn der Ringe"-Universum stattfindet, ist diese Ansicht gewichen und man hat ganze Sub-Plots über das Leben und die Moral er Orks gemacht, um auch diese Fraktion differenziert zu betrachten, was für die meisten jedoch zu einem wirklich ERHEBLICH schwächeren Endprodukt geführt hat, da dieser Ansatz das literarische Gerüst auf dem vieles in dieser fiktiven Welt aufbaut gänzlich demontiert.

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Auch in der Realität sehe ich diese Entwicklung, da auch hier eigentlich beide Herangehensweisen Ihre Daseinsberechtigung haben, jedoch wird von vielen Menschen die "differenzierte Denkweise" stumpf bei nahezu Allem bevorzugt, was zumeist zu schlechteren Ergebnissen führt.

In der Wissenschaft und Politik, wo das "differenzierte Denken" traditionell vorherrschend ist, werden Entscheidungen oftmals dadurch blockiert oder führen zu schlechten Ergebnissen, weil Ideen und Lösungsansätze oft als so komplex aufgeplustert und entsprechen regelrecht kaputt gedacht werden, dass ein gewisses Maß an "schwarz-weiß-Denken" zur Entschlackung und damit zu einem effizienteren Prozess zum lösen von Problem führen könnten.

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Seht Ihr hier auch eine gestörte Balance zwischen diesen beiden Denkweisen oder seit ihr der Meinung das es hier eine dominante und eine redundante Herangehensweisen an Probleme gibt ?

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Moin,

ich höre aus deinem umfangreichen Einleitungstext eine gewisse Skepsis bzw. ein gespanntes Verhältnis zum Thema "Differenziertes Denken / Komplexität" und eine gewisse "Sehnsucht" nach "Schlichtheit" heraus.

Was ist dein Problem? -, dass nicht wenige Menschen die Schlichtheit ihrer persönlichen Interessen hinter "Komplexität" versuchen zuverbergen, um sie dem kritisch-differenzierten Denken anderer zu entziehen? - Das liegt nicht an der Komplexität von differenziertem Denken, sondern an der Komplexität von Unehrlichkeit.

Oder ist es, das differenziertes Denken als Anstrengung empfunden wird und dem Wunsch gegenüber steht, einfach in einer einfachen Welt leben zu wollen.

Glaubst du, dass die Welt kompliziert "gemacht" wird und eigentlich nicht "kompliziert" ist?

Dazu meinerseits vielleicht eine kurze Anregung:

a)wie unterscheidest du, wann differenziertes Denken erforderlich ist (z.B. um einen Sachverhalt zu verstehen und eine sachgerechte Entscheidung treffen zu können) und wann du deine Gefühle einfach mal freudig ausleben könntest - wenn nicht durch differenzierendes Denken?

b) Differenziertes Denken und Klarheit sind kein Widerspruch.

c) Der Eindruck von Komplexität entsteht auch als Unwissenheitseffekt gekoppelt mit der Unlust, sich das notwendige Wissen für ein Verstehen / eine Komplexitätsreduktion anzueignen.

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Moin,

Denken ist immer "lautlose Sprache". Ohne Begriffe / Worte / Bezeichnung und deren Aussageverbindngen gibt es kein Denken.

Das andere ist "Fühlen".

Allerdings bewegen wir uns oft in einer diffusen Zwischenzone von beiden Bereichen.

Das nennen wir dann Ahnung oder Intuition.

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Moin,

ja.

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Moin,

ich vermute, dass du nach der Möglichkeit fragst, ob die aktuelle Teilchentheorie der Physik zu einer Art "Urteilchen" führen muss und welche Bedingungen dieses erfüllen müsste / sollte, um ein solches zu sein.

Nun, es dürfte nicht weiter teilbar sein, also müsste nur aus sich selbst bestehen. Dies würde - Stand jetzt - nur für lokale Energiezustände gelten, die eine räumlich-zeitliche Überdauerungsrate (also als Nicht-Singularität / =Entität) haben und dabei einen Wirkungs-/Wechselwirkungsimpuls darstellen, ohne den klassischen Vorstellungen des "Substanzbegriffes" zu unterliegen .

Gruß

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Moin,

in einer Kurzanalyse zur semantischen Struktur dieser Aussage würde ich sagen:Ja.

Es ist eine Distanzdefinition in Bezug auf "Miteinander". Denken ist etwas anderes als erleben.

Zudem liegt hier die "idealisierend überhöhende, also "vertröstende" Form >Immer< vor. Niemand denkt "immer" an irgendjemand.

Das Gegenteil wäre:"Ich möchte immer mit dir leben." (= ich möchte dich immer erleben).

Auch sehr überhöht ambitioniert für eine Partnerschaft, aber immerhin ein erlebnisorintierter, lebendiger Ansatz für den Start einer "Beziehung". Den Rest macht man dann selbst und das Leben. Das andere klingt eher nach "Brieffreundschaft" (maximal). ;-)

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Moin,

ja, so ist es.

Was wir sein wollen (Mensch) können wir noch nicht, was wir waren (Affen) wollen wir nicht mehr sein. Dazwischen bemerken wir in unserem Selbstanspruch nicht wie stark wir noch von unseren atavistischen Psychologismen gesteuert werden.

Karl Popper (Kritischer Rationalismus) hat es sehr gut auf den Punkt gebracht:

Rationalität ist nicht dasselbe wie Vernunft. - Solange wir Rationalität nur als Methode / Werkzeug für unsere Handlungsimpulse benutzen sind wir nur "höherbegabte Affen".

Erst wenn wir Rationalität als Prinzip verstehen also auch auf der Ebene der Selbstanalyse, nicht der (nachgelagerten) Begründung unserer Ziele benutzen, bewegen wir uns Richtung Vernunft.

Ansonsten bleibt der Primat unseres Handelns die Psychologie, nicht die Logik.

Schopenhauer hat es so formuliert:"Hört auf nach dem Bindegleid zwischen Affe und Mensch zu suchen. Das Bindegleid sind wir selbst".

Noch viel Arbeit für die Evolution und die Aufklärung.

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Moin,

das ist der Unterschied zwischen "Wille" und "Möglichkeit".

Das darf man nicht verwechseln.

Alles, was sich zu einer Struktur oder zu einem Wirkungssystem entwickelt hat wirkt in der rückwirkenden Betrachtung wie "gewollt /gesteuert" und bietet damit den >naturalistischen Fehlschluss< an, dass es sich um "geplant" handeln müsse.

Dem ist nicht so. Es ist nur eine "Übertragung "/ "Analogie", die wir als Menschen aus unserer Alltagserfahrung ziehen.

Wenn du so willst quasi eine "optische Täuschung".

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Moin,

aus meiner Sicht ein klares JA.

"Kaffkaesk" bedeutet: "dem Undurchschaubaren ausgeliefert sein" - " die Folgen okkulter Wirkmechanismen (verborgener Systeme / Systematiken) als Betroffener - in der Regel nachteilig - zu verspüren - Ohnmacht zu erleben, ohne Option, sich persönliche Ausweg- / Gestaltungsoptionen erarbeiten zu können, wobei dieses "okkulte System" jeden Versuch, es fassbar oder sogar beeinflussbar zu machen ins Leere laufen lässt. (Siehe Kafka: "Das Schloß").

Dies hat überhaupt nichts mit der Frage zu tun, ob der Lebensstandard als "vergleichsweise" gut bewertet wird (wobei dies eine sehr individuelle Messlatte ist und in der Regel von denen positiv eingeschätzt wird, die nicht im Mindestlohn stehen oder von Grundrenten leben oder auf Wohnungssuche sind, oder als Alleinerziehende sich durchschlagen müssen oder, oder oder).

Also: "Kafkaesk" bedeutet das Erleben des Ausgeliefert-Seins an anonyme, nicht durch erkennbare Plausibilität legitimierte (gesellschaftliche) Wirkmechanismen, die für mich nicht sichtbar oder greifbar und somit für mich auch nicht beeinflussbar sind, sondern eher eine "Käfigfunktion" für die Frage nach Selbstwirksamkeit und Selbstentwicklung darstellen.

Ich denke, dass der Filmklassiker "Die Truman Show" diesen Begriff sehr gut auf den Punkt gebracht hat.

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Moin,

im Rahmen einer akademisch- wissenschaftlichen und nicht politisch-ideologischen Betrachtung ist der Begriff, kurz zusammengefasst, die Beschreibung eines gesellschaftlichen Zustandes, in welchem Ordnung durch vernunftbasierte Selbstregulierung des Individuums anstelle ordnungserzwingender hierarchischer Erzwingungafunktionen tritt. Insofern bedeutet "Anarchie" eben auch nicht Chaos durch ungeregelte Selbstermächtigung jedes Individuums zulasten eines anderen und damit die Verwechslung von Freiheit mit Willkür. Es ist dagegen eher die "quasi entropische" Verteilung von Geltungsanspruch und Wirkmächtigkeit jedes Individuums in Form einer, auf Gegenseitigkeit beruhenden, bedingungslosen Kooperation. Im Kern laufen die Analysen von I. Kant in seiner Formulierung einer Prinzipen basierten Ethik und die in der Folge entwickelte Rechtslogik der Menschenrechte als naturrechtliche Universalie (in der Physik wäre das eine "Naturkonstante) darauf hinaus.

Allerdings kommt hier die Frage auf, wo wir zwischen Psychologie (Affekt/Impuls und Philosophie (Erkenntnis/Einsicht) aktuell evolutionär gesehen mit unseren handlungsleitenden Entscheidungspräferenzen stehen - jeder für sich.

Grunsätzlich ist Anarchie als gesellschaftspolitische Idee denkbar. Kooperativen und Genossenschaften berühren in ihrem Selbstverständnis ja bereits die Ränder dieser Idee.

Aber es wäre ein Ziel, dass die höchsten Ansprüche an die vernunftbasierte Selbstregulierung des Menschen stellt.

Und da muss sich jeder selbst kritisch einschätzen und einschätzen lassen, wie nah er an oder wie weit weg er von diesem Ziel noch ist. ;-)

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Moin,

Der Solipsismus ist ein psychologisch hervorgerufenes Phänomen in philosophischer "Verkleidung, keine philosophisch fundierte Fragestellung, Analyse oder Theorie.

Er maskiert das Problem defizitärer Selbstvergewisserung mit scheinbar rational-analytischen Fragestellungen wobei dies eine gewisse Ähnlichkeit mit der scheinlogischen, eher rhetorisch geprägten Argumentationsweise der sog. "Sophisten" in der Zeit der klassischen Philosophie des antiken Griechenland aufweist.

Gruß

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Moin,

das sind diejenigen, für die differenziertes Denken eine unzumutbare Arbeitsbelastung ist und die sich deswegen auch nicht vorstellen können, dass sie oder ihre Kinder und Angehörigen im Rahmen eines Justizirrtums unumkehrbar davon betroffen sein könnten. - Einfach nur auf dem Intelligenzniveau einer Amöbe.

Dabei ist schon gar nicht an die Denk-Anforderungen im Rahmen einer logischen Argumentation im Sinne der Prinzipienethik von I. Kant zu denken.

Lieber einen raushauen weil der Bauch das Gehirn dominiert. Geht schnell und fühlt sich gut an.

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Moin,

was ist dein Referenzsystem um eine definitorische Ein- und Zuordnung für "bestmöglich" erstellen zu können?

Leibniz war da etwas weniger "theoretisch" und sehr sachlich (sinngemäß): " Die bestehende Welt ist die (aktuell) best mögliche; sonst hätten wir eine andere."

Anmerkung: ... was uns nicht davon abhalten muss, die Welt zum "Besseren" zu verändern. Aber was, zum Kuckuck, ist das "Bessere"?

Auf was beziehst du dich also? Es ist Normalität eines Menschen, sich entwickeln zu wollen. Insofern ist die Ausgangslage auch immer als Defizit definierbar. Aber was, zum Kuckuck meinst du mit "das Beste"?

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Moin,

eine "Meinung" basiert immer auf der Bildung von Argumentaionsmustern a) durch individualpsychologisch bedingte Urteilspräferenzen und b) durch Art und Umfang der Informationen, zu denen Zugang besteht oder gesucht wird. Letzteres macht deutlich, dass beides zusammenhängt (stichwort: Blase).

Insofern spielt der gesellschaftliche Zustand zur Qualität bereitgestellter Informationen wie auch zu deren Zugang als Grundlage persönlicher Urteils- und Entscheidungsmöglichkeiten zwar eine entscheidende Rolle, aber es ist ebenso entscheidend wie hoch die individuelle Motivation ist, davon in rational-kritischer Weise Gebrauch zu machen.

Der Effekt einer Gesellschaft von "Konsumenten und Betriebswirten" ist dann eher eine ichorientierte, hedonistische Masse, die dann auch logischerweise von einer Medienindustrie "versorgen" lässt, die Information und Unterhaltung als Geschäftsmodell erfolgreich verbindet.

Auch eine Art von Manipulation und Einschränkung. ;-)

Gruß

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Moin,

nein, weil: AntiFa heißt: Antifaschistisch.

Wer eine fundierte Kenntnis von Faschismus besitzt weiß, dass es sich immer um ideologisch begründete Gewaltherrschaft handelt - egal welches Etikett sie sich aufklebt.

Gruß

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