Ja. Die neoliberalen wirtschafts- und fiskalpolitischen Ansichten erreichen langsam ihren Höhepunkt in Europa und USA und stellen aktuell die größte gesellschaftliche Gefahr dar, noch vor dem unregulierten Internet und KI. Der gesamte Rechtsruck in Europa und der westlichen Welt - überall dort, wo der Neoliberalismus vorherrscht, brechen die gesellschafltichen Strukturen auseinander.
Der aktuelle Zeitgeist, wie die Begriffe Staat, Geld, Steuer, Wirtschaft, Unternehmen, Vermögen, Arbeit und Lohn in einem Zusammenhang stehen, bildet unsere aktuelle Realität aus. Das absurde dabei ist, dass das alles auf Gedankenkonstrukten aufbaut und zur Veränderung lediglich ein Umdenken erforderlich ist. Die einzigen Leidtragenden wären die Superreichen, die weiterhin superreich bleiben würden, jedoch ihr Vermögen nicht mehr in der Leichtigkeit vervielfachen könnten. Inzwischen bilden sich neue Generationen von Denkern heraus, die eine gänzlich andere Wahrnehmung der Dinge haben und entsprechende Wellen losgetreten haben, jedoch dauert es mind. ein bis zwei Generationen, bis das Umdenken auch in der breiten Masse ankommt.
Aktuell befinden wir uns am Höhepunkt des Neoliberalismus. Der neoliberalismus suggeriert freiheitliche Werte, fördert jedoch nur Ellenbogenmentalität und das Recht des Stärkeren. Der gesellschaftliche Schaden ist soweit ausgeprägt, dass an demokratischen und liberalen Werten gezweifelt wird und diese aktiv bekämpft werden. Gefüttert durch die Tatsache, dass der mündige Bürger sich unterdrückt fühlt, seine Existenz gefährdet sieht, die Sinnlosigkeit in seinem Handeln, dass sich sowieso nichts ändert. Als Sündenbocke werden einem Staat, Steuern und Staatsform ins Ohr geflüstert, doch das Hauptproblem sind die Reichen und Mächtigen, die ihre Agenden seit 30 - 40 Jahren ununterbrochen mit Erfolg durchsetzen. Trump ist dabei das fleischgewordene Magnum Opus der neoliberalen Bewegung.
Das aktuelle Wirtschaftssystem dient einzig und allein den Reichen und Superreichen. Der ständige Kampf den Staat zu reduzieren, Steuern zu vermeiden, die Schuldenbremse durchzusetzen, Löhne zu drücken, Verbraucherschutz und Arbeitnehmerrechte zu reduzieren, Gewerkschaften zu schwächen, dient alles dem Ziel, reicher im Quadrat zu werden. Durch die Illusion, dass Geld ein knappes Gut ist, eine Illusion die von den Mehrheiten getragen wird, führt dazu, dass mit immer stärkerer Geldkonzentration auf einzelne Spieler, das Geld dieser Spieler noch an Wert gewinnt. Ganz nach dem Motto, je mehr ich habe, desto wertvoller wird es.
Ohne großen Knall wird man leider keine Änderung mehr realisieren können. Dafür sind die großen Spieler zu "systemrelevant". Stabile Staaten fürchten um sofortige Vernichtung, wenn die Reichen und Superreichen verärgert werden, indem diese den Standort wechseln oder Arbeitsplätze kündigen und umgekehrt wissen die Unternehmen um diese Macht und nutzen diese aus. Es ist eine verwerfliche Art des gesellschaftlichen Umgangs. Hier ist jegliche Moral ausgeschaltet. Man kann nur hoffen, dass der nächste oder übernächste Zeitgeist gegenüber eines solchen Verhaltens erbarmungslos ist.
Der große Knall wird dadurch kommen, dass sich sämtliche Staaten protektionistisch nach außen abschirmen und durch den Gütermangel problematische Zeiten bevorstehen. Vorreiter ist Trump, die nächsten folgen. In Deutschland wird die AfD ohne Weltwunder nicht verhinderbar sein und die sind gedanklich auf derselben Ebene wie Trump, mit den gleichen Folgen für die eigene Gesellschaft.