Bitcoin hat kein Skalierungsproblem?
Hallo,
ich habe eine ähnliche Frage bereits vor ein paar Monaten gestellt, möchte sie aber nun etwas durchdachter stellen, weil es ein sehr wichtiges Thema für mich ist, und ich jetzt etwas länger darüber nachgedacht habe.
Der technische Fortschritt im Bereich Datenspeicher, Hardware und auch beim Internet, ist enorm. Wenn man sich die Vergangenheit ansieht, erkennt man, dass man für die selbe Kaufkraft über Jahrzehnte hinweg nahezu exponentiell mehr Speicherplatz bekommt.
Annahme: In 50 Jahren könnte man wahrscheinlich 100.000 Terrabyte für die selbe Kaufkraft bekommen, wie heute! Auch das Internet (Geschwindigkeit und Bandbreite etc) entwickelt sich ähnlich schnell.
Wenn man diese Annahme weiterdenkt, könnte bitcoin in 50 Jahren die Blockgröße von 4 MB auf z.B 4 GB vergrößern, OHNE auch nur einen Hauch an Dezentralität oder Sicherheit herzugeben. Nodes sind in 50 Jahren so extrem leistungsfähig, dass sie die 1000fache Blockgröße genauso gut speichern können für das selbe Geld, wie eben heute noch.
Wieso empfinde ich das als so wichtig?
Nun: Hartes Geld, bitcoin, soll irgendwann für jeden Menschen der Welt da sein. Fern ab der Hyperbitcoinisierung, sollte er, nachdem er den Wert der Welt aufgesaugt hat, als Geld für alle funktionieren. Klar, dafür haben wir Lightning, Ark, Fedimint et all.
Aber: bei 4000 Transaktionen pro Block (heute) wird so gut wie niemand eigenständig vom layer 1 in den layer 2 senden können, da er viel zu teuer und ausgelastet wäre… ich rede jetzt von Massenadoption als Beispiel, wenn wirklich jeder Mensch bitcoin benutzt. Hat bitcoin also in 50 Jahren beispielsweise 4 GB Blöcke, kann er 4 Millionen Transaktionen pro Block verarbeiten und ist genauso dezentral wie heute.
bei 4 Millionen Transaktionen pro Block wäre es für viele Menschen auch bei Massenadoption möglich, selber zwischen layer 1 und layer 2 zu setteln, ohne dabei auf custodians angewiesen zu sein. Versteht ihr, was ich meine?😊
Wenn sich bitcoin ab 2140 rein von den Transaktionsgebühren ernähren muss, sind ebenso 4 GB Blöcke wahrscheinlich sehr sehr gut, da die Gebühren pro Transaktion im base layer 1000x geringer sind, als bei 4 MB Blöcken.
Klar, heute kann man die Blöcke NOCH nicht vergrößern, sonst wäre bitcoin zentralisiert, das ist logisch. Technischer Fortschritt kann dies aber ganz von alleine schaffen, sodass bitcoin irgendwann die Blöcke vergrößern kann, einfach weil die Nodes tausendfach oder irgendwann (in 100 Jahren) vielleicht millionenfach leistungsfähiger werden. Nur kann man sich das heute wahrscheinlich noch garnicht vorstellen, weil dieser Fortschritt exponentiell ist, unser Gehirn nur linear denken kann.
Danke für Eure Lesezeit und Eure Gedanken dazu.
2 Antworten
Bitcoin hat kein Skalierungsproblem?
Korrekt.
Annahme: In 50 Jahren könnte man wahrscheinlich 100.000 Terrabyte für die selbe Kaufkraft bekommen, wie heute! Auch das Internet (Geschwindigkeit und Bandbreite etc) entwickelt sich ähnlich schnell.
Dass sich die Technologie stetig weiter entwickelt und wir irgendwann Speicher haben, die winzig im Vergleich zu heute sind, ist logisch aber was du vergisst ist den Bedarf zu ermitteln. Warum sollte man das Limit auf 4 GB erhöhen, wenn es nicht erforderlich ist? Ich weis du denkst jetzt, dass 4 MB nicht ausreicht aber das ist in meinen Augen falsch.
Hier die Gründe für meine Behauptung:
- Nicht jede Transaktion muss für die Ewigkeit festgehalten werden. Warum sollte man in 100 Jahren nachlesen können, dass du dir einen Café gekauft hast?
- Für kleine alltägliche Transaktionen gibt es das Lightning Netzwerk.
- Würde man immer den leichten Weg gehen und einfach mehr Speicher verbrauchen, dann entwickelt sich das Netzwerk nicht (es wird fett und stirbt).
Und auch ob Lightning ausreicht, um Bitcoin zum Geld der Welt zu machen habe ich bereits in einer anderen Frage beantwortet:
https://www.gutefrage.net/frage/bitcoiner---lightning-network-layer-2#answer-499185668
Die Erkenntnis ist, dass schon mit heutiger Technologie 16 Milliarden Lightning Kanäle pro Jahr möglich sind. Für die alltäglichen Transaktionen gibt es daher in der fernen Zukunft, die du beschreibst keinen Bedarf den Blockspeicher zu erhöhen, denn die täglichen Transaktionen kann man ohne Probleme im Lightning Netzwerk tätigen und warum die Blöcke mit Müll zu stopfen? Denn nichts anderes wäre es, denn die irgendwomit würde der freie Speicher schon gefüllt aber das wäre in meinen Augen nichts sinnvolles.
Von daher: Nein Bitcoin hat kein Skalierungsproblem bzw. es gibt bereits die technischen Lösungen, um eine stärkere Nutzung zu ermöglichen und die Erhöhung des Blockspeichers gehört für mich nicht dazu.
Eigentlich schon. 21 Millionen Bitcoin bzw. 2,1 Billiarden Satoshis in der Spitze sind schon sehr wenig, wenn man damit die Weltwirtschaft abwickeln möchte.
Was genau redest du?
meine Frage bezog sich auf die Blockgrößenentwicklung durch technologischen Fortschritt.