Moin peace87,
kurz vorab: habe es natülich auf den kompletten Bildschirm vergrößert und die Wiedergabe auf 0,25 verlangsamt. Und alles bestimmt 8-10x angesehen :-)
1. Video
- Aufgefallen sind mir erstmal nur 3 Dinge. Einmal dein Auszug, hier würde ich aber auch ernsthaft ansetzen. Du ziehst die Sehne mit großem Schwung. Klar, dass man nicht dabei einschläft, aber das sorgt dafür, dass die Pfeilspitze erst hart über der Pfeilauflage stoppt. 1-2 Sec. später hast du deinen eigentlichen Anker, die Spitze liegt dann „normal“ in Höhe des gekrümmten Zeigefingergelenks der Bogenhand. Dieses schwungvolle Überziehen sieht man häufiger, ist aber eben nicht ungefährlich. Wenn jetzt etwas Ungeplantes dazu kommt, könnten weitere wenige mm dazu führen, dass die Spitze in deine Hand geht. Siehe Punkt 2
- 2. Dein Stand war nur auf 1,5 Füßen, etwas unsicher. Klar, der Schnee, und ein ebener Boden war es auch nicht. Etwas mehr wäre sicher möglich gewesen, vor allem mit dem rechten Fuß. Damit ein leichter Abrutscher im Augenblick mit der Spitze über der Pfeilauflage, und es könnte dann kritisch werden.
- Der letzte Punkt ist der Bogenarm allgemein. Hier würde ich etwas mehr Körperspannung empfehlen, um das Abfallen beim Lösen zu minimieren. Gut, sieht nicht dramatisch aus, aber aus wenig wird höchstens mehr, leider nie weniger.
2. Video
Hier wird das Überziehen noch deutlicher, schwungvoll mindestens 8cm unnötig nach hinten, mit der beschriebenen Gefahr für deine Bogenhand. Das Lösen sieht gar nicht schlecht aus. Etwas die Rückenspannung im Auge behalten, aber bei diesen Temperaturen kann ich das jetzt nicht so sicher beurteilen.
Der abfallende Bogenarm war allerdings auch hier wieder recht deutlich, da könntest du tatsächlich noch mal draufschauen.
Vielleicht hast du ja mal zu gegebener Zeit wieder die Gelegenheit für so ein Video, dann mit warmen Fingern. Wenn du magst, kann ich mir das gerne nochmal ansehen. Ich wäre für ein Schießen bei diesem Wetter sowieso etwas zu viel „Weichei“, haha.
Das Ankern ist zu kurz? Hmm, wenn es dir selbst etwas kurz vorkommt, dann versuche, deine Rückenspannung vor dem Lösen noch ein wenig weiter auszubauen. Nein, kein verlängerter Auszug. Versuche, den Ellenbogen des Zugarms mit der Rückenmuskulatur eine Winzigkeit weiter in Richtung Rücken zu bekommen. Zusammen mit der Bemühung, deine Zughand gestreckter zu bekommen. Hier sollten keine Knöchel des Handrückens hervortreten. Ja, ist bei Schießhandschuhen immer schlechter zu sehen. Aber eine sich steigernde Rückenspannung ermöglicht es, weitere Muskulatur im Zug(unter-)arm zu entspannen, Eben das Handgeleng und Handrücken, was ein besseres Lösen ergibt. Damit wird jedes zu kurze Ankern leicht um einige Sek. verlängert. Das sind aber keine Übungen für den Parcours :-)
Noch ein Zusatz für alle Visierschützen, die sich die Video´s ebenfalls ansehen. Bei einem mediterranen Anger unter dem Kiefer müssen der Mund und die Kiefer unbedingt geschlossen sein. Ist der Unterkiefer abgesenkt, senkt sich auch das Pfeilende und es gibt Hochschüsse. Bei traditionellem Ankern am Mundwinkel sollte das nicht weiter stören, denke ich jedenfalls.
Ich hoffe, dass ich dir etwas weiterhelfen konnte.
Gruß Bogenfreund