Hallo awoKY,
erst einmal: Du bist nicht allein mit deiner Angst. Viele Menschen werden von Angst geplagt – Angst vor Mangel, Angst vor dem Unbekannten, Angst vor der Zukunft, Angst vor Ereignissen in der Welt, Angst vor Gewalt, Angst vor Krankheit, Angst davor, nicht dazuzupassen, Angst davor, zurückgewiesen zu werden, und so weiter und so weiter. Manche Menschen werden praktisch von der Angst aufgefressen.
In Psalm 56, ab Vers 4 steht:
„An dem Tag, da ich mich fürchte – ich, ich vertraue auf dich. Auf Gott – sein Wort rühme ich – auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte Fleisch mir tun?“
Verse 11 und 12:
„Auf Gott – sein Wort rühme ich – auf den HERRN – sein Wort rühme ich – auf Gott vertraue ich, ich werde mich nicht fürchten; was kann ein Mensch mir tun?“
„Wenn ich mich fürchte, vertraue ich auf dich.“ Wie? Indem ich sein Wort rühme.
Bei dem Wort „rühmen“ steht hier übrigens in beiden Versen das hebräische Wort „hallel“. Davon ist unser „Halleluja“ abgeleitet. „Halleluja“ bedeutet wörtlich: „Hallel sei Jehova“, „hallel sei Jah“ – eine Kurzform von Jehova. „Lob sei Jehova.“ Das heißt „hallel“. Und das Wort „hallel“ bedeutet im Besonderen, laut zu sein, einen närrischen Lärm zu veranstalten, zu rufen und etwas immer wieder zu wiederholen, bis die Leute wünschten, man würde den Mund halten. Das ist die grundsätzliche Bedeutung von hallel. Wenn ich mich fürchte, „hallel“ ich sein Wort. Ich rufe es. Ich spreche es aus. Ich wiederhole es. Ich sage es immer und immer wieder. Vielleicht wollen Sie, dass ich still bin, aber ich werde trotzdem weiterreden. Und ich fürchte mich nicht, wenn ich auf sein Wort vertraue, mich auf sein Wort konzentriere und ich sein Wort rühme.
Vielleicht hast du das schon einmal von mir gehört, als ich gerettet wurde, war ich alkohol- und drogenabhängig und hatte mit Okkultismus zu tun. Ich kannte viele Hexen und Zauberer, meine Freunde gebrauchten Zauberformeln, besaßen Zauberbücher und noch viel Schlimmeres. Ich kannte die übernatürliche Welt, bevor ich Christ wurde. Ich wusste, dass es den Teufel gibt. Ich wusste, dass es böse Geister gibt. Ich war ihnen begegnet. Und es machte mir ehrlich gesagt gehörig Angst.
Ich fand in einer kleinen Straßenmission zu Jesus. Ich wurde frei von Drogen und Alkohol und wurde gerettet, aber ich hatte immer noch Angst. Ich kann es nur so beschreiben, dass mich die Angst überallhin verfolgte. Sie war wie ein kleiner Hund, der ständig nach meinen Fersen schnappte. Ob ich mit jemandem redete oder Auto fuhr, wo ich auch war – ich war mir dieser Angst immer bewusst. Sie war immer dabei. Sie war das Letzte, das ich spürte, bevor ich abends einschlief, und war das Erste, das ich fühlte, wenn ich morgens aufwachte. Sie saß am Fußende meines Bettes und sagte „Guten Morgen“ zu mir. Es war eine furchtbare, tiefe Angst vor dem Teufel und bösen Geistern.
Eines musst du wissen: Angst kommt nie von Gott. Gott hat uns keinen Geist der Angst gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit, sagt die Bibel. Ich habe damals immer wieder ein kleines Gebet gebetet. Nachdem ich Christ wurde, habe ich es bestimmt hundertmal täglich gebetet. Es lautete: „Gott, bitte hilf mir, keine Angst vor dem Teufel zu haben.“ Ich flüsterte den ganzen Tag lang: „Gott, bitte hilf mir, keine Angst vor dem Teufel zu haben. Bitte hilf mir, keine Angst vor dem Teufel zu haben.“ Ich betete das den ganzen Tag. Doch die Angst war immer noch da. Aber etwas machte ich richtig: Ich kaufte mir auf einem Flohmarkt eine Bibel. Sie kostete 35 Cent. Das war die beste Investition meines Lebens! Und ich fing an, darin zu lesen.
Ich wohnte damals über einer Bar; ich hatte bei einem Mädchen ein Zimmer gemietet. Ich hatte nicht einmal Strom. Und so saß ich jeden Abend bis ein, zwei, drei Uhr morgens bei Kerzenlicht da und las in der Bibel. Ich wünschte, jemand hätte mir gesagt, dass ich mit dem Neuen Testament anfangen soll. Das habe ich nämlich nicht. Ich habe bei 1. Mose angefangen.
1. Mose war toll. 3. Mose war hart. Da kamen die ganzen Maße der Stiftshütte wie „14 Ellen auf 60 Ellen“ und so weiter. Aber ich habe alles gelesen! Ich las jeden Tag stundenlang, und die ganze Zeit betete ich: „Gott, hilf mir, keine Angst vor dem Teufel zu haben.“ Und zwei oder drei Monate nachdem ich Jesus angenommen hatte, wurde mir auf einmal bewusst, dass ich keine Angst mehr hatte. Sie war einfach weg. Ich erinnere mich nicht mehr an den Moment, in dem es passierte, aber irgendwann fiel es mir auf. Es war, als hätte ich mich nach dem kleinen schnappenden Hund umgedreht, und er war plötzlich weg. Das ist 40 Jahre her, und die Angst ist nie zurückgekommen.
Weißt du, was passiert war? Ich hatte den Samen des Wortes Gottes in mein Herz gesät, ging Tag für Tag zu Bett und stand wieder auf, und der Same wuchs. Er spross und brachte ganz von selbst Frucht. Ich tat nichts dazu. Es ist übernatürlich. Ich bewahrte ihn nur in der Erde meines Herzens, und er brachte mir die Ernte der Freiheit, so wie Jesus es in Johannes 8,31 und 32 sagt. Da steht: „Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
„Wenn ihr in meinem Wort bleibt.“ Vielleicht sagst du jetzt: „Aber ich bin nicht frei geworden.“ Mache weiter. „Aber es sieht nicht so aus, als würde ich Fortschritte machen.“ Mache weiter. „Aber soviel ich auch lese, es bringt mir einfach nichts!“ Mache weiter. „Aber ich sehe keine Ergebnisse!“ Mache weiter. „Wenn ihr in meinem Wort bleibt, werdet ihr die Wahrheit erkennen.“ Du wirst sie erfahrungsgemäß erkennen. Und sie wird dich frei machen. Im Wort Gottes liegt eine übernatürliche befreiende Kraft.