Darf man sich als Christ Ungläubige zu Freunden nehmen?

13 Antworten

Ja, es gibt kein geltendes Gesetz, dass sich darin einmischt, mit wem du befreundet sein darfst

Ich bin Atheist und beurteile Menschen nach ihrem Charakter und nicht nach ihrem Glauben. Doch Toleranz ist keine Einbahnstraße.

Wenn jemand als Christ andere als „Ungläubige“ bezeichnet, sollte er sich ernsthaft überlegen, ob er zu so einer Freundschaft fähig wäre, denn er teilt die Menschen in „wir“ und „die Anderen“ ein.

Ich hätte kein Problem damit, wenn einer meiner Freunde Christ wäre - es sei denn, er missioniert oder fühlt sich allein aufgrund seines Glaubens anderen gegenüber moralisch überlegen.

Ja, darfst du. Du darfst dich nur nicht beeinflussen lassen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Orthodoxe Christin, aber alles andere als ein Vorbild

Freunde gehören zu den größten Schätzen, die wir haben können! Sie sind eine enorme Bereicherung für unser Leben. Ich habe einige gute Freunde, vor denen ich mich zum Narren machen kann, ohne dass sie mich deshalb für alle Zeiten als dumm abstempeln. Bei ihnen kann ich einfach sein, wie ich bin.

In Sprüche 18:1 heißt es: „Wer sich absondert, geht nur seinen Gelüsten nach, gegen jede Einsicht wehrt er sich.“ Das erinnert mich an Naaman, den Syrer. Er litt an Aussatz und ein Prophet sagte: „Tauche sieben Mal im Jordan unter!“ Naaman ging voller Zorn weg und weiter heißt es: „Ich dachte, er würde zu mir herauskommen, sich vor mich hinstellen und die Hand über die kranke Stelle schwingen und so den Aussatz verschwinden lassen. Und das Wasser bei uns zu Hause ist sauberer als das Wasser in Israel.“ Er war zornig. Aber der Unterschied zwischen Naaman und dem reichen Mann, zu dem Gott sagte: „Deine Seele wird von dir gefordert werden“, war, dass Naaman einen Freund hatte. Und dieser Freund sagte: „Du handelst unvernünftig. Denk doch einmal darüber nach. Worum er dich gebeten hat, ist nicht schwer. Warum tust du es nicht einfach? Demütige dich und tauch dich im Fluss unter.“ Und er tat es und wurde geheilt.

Ohne diesen Freund wäre er nicht geheilt worden. Und ich glaube, ohne Freunde in unserem Leben entgeht uns so mancher Segen und unsere Sichtweise ist sehr eingeschränkt. In Prediger, Kapitel 4, finden wir Gründe, warum es so wichtig ist, einen Freund zu haben.

Prediger 4:9-12

„Zwei sind besser dran als einer, denn sie haben einen guten Lohn für ihre Mühe. Wenn sie fallen, hilft der eine dem anderen auf. Doch weh dem Einzelnen, der hinfällt, und keiner ist da, der ihm aufhilft. Wenn zwei beieinander schlafen, wird ihnen warm. Doch wie soll ein Einzelner warm werden? Ein Einzelner ist leicht zu überwältigen, doch die zwei halten stand. Und eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell.“

Also: Im Hinblick auf unsere Arbeit, unser Gehen und Stehen, auf Wärme und Kämpfe ist sehr gut für uns ist, Freunde zu haben!

Freundschaften machen das Leben besser. Aus Bekannten und Wegbegleitern können Freunde werden, zu denen wir eine tiefere Beziehung entwickeln. Das erinnert mich an Jesus, wir sollen so werden wie Er. Um Ihn scharte sich die Menge! Aber aus dieser Menge gehörten siebzig einem engeren Kreis an. Und aus diesen siebzig erwählte Er sich zwölf und aus diesen zwölf gehörten drei zu Seinen engsten Vertrauten: Petrus, Jakobus und Johannes. In den Evangelien lesen wir, dass diese drei Ihn an Orte begleiteten, wo die anderen nicht dabei waren. Sie hatten Gemeinschaft mit Ihm, die die anderen nicht teilten. Und auch wir sollten verschiedene Kreise von Menschen haben.

Aber: Ich weiß auch, wie gefährlich es sein kann, falsche Freunde zu haben!

Sprüche 12:26

„Der Gerechte zeigt seinem Freund den Weg, der Gottesverächter wird in die Irre geführt.“

Wähle Freunde sorgfältig aus, denn sie beeinflussen dein Leben. Wenn du die falschen Freunde wählst, werden sie dich vielleicht in die Irre führen.

Sprüche 13:20

„Wer mit Weisen umgeht, wird weise, doch wer sich mit Narren einlässt, schadet sich.“

Unsere Freunde beeinflussen uns. Es gab eine Zeit, in der ich mit Pappnasen herumhing. Das führte dazu, dass ich mehr als einmal in Handschellen auf dem Rücksitz eines Polizeiautos landete. Wenn wir uns mit klugen Menschen umgeben, werden wir klug; wenn wir uns mit Pappnasen umgeben, teilen wir auch ihren Lohn.

Sprüche 22:24-25

„Lass dich nicht mit einem Zornigen ein, und vom Hitzkopf halte dich fern. Sonst gewöhnst du dich an seine Unart und bringst dich selber zu Fall.“

Schließe auch keine Freundschaft mit zornigen, verbitterten Menschen.

Und in Sprüche 27:19 heißt es in der Living Bible: „Ein Spiegel zeigt das Gesicht eines Mannes, aber wie er wirklich ist, erkennt man an den Freunden, die er sich sucht.“

Ich kann dir von mi selbst berichten: Mit 13 fing ich an zu rauchen und zu trinken. Als 13-/14-Jähriger trank ich ziemlich viel. Es dauerte nicht lange und ich fing an zu kiffen und nahm Barbiturate. Dann fragte mich eines Tages ein Freund: „Ich habe LSD. Willst du es ausprobieren?“ Ich sagte: „Klar.“ Von diesem Moment an ging es ziemlich schnell abwärts. Ich nahm alles von Kokain bis zu Beruhigungsmitteln für Pferde und so ziemlich alles andere, das ich in die Finger bekam. Viele Jahre lang war mein Drogen- und Alkoholkonsum extrem hoch. Als ich mich so langsam selbst umbrachte und viele Dummheiten beging, hätten die meisten wohl über mich gedacht: „Was für ein Idiot – ein hoffnungsloser Fall.“ Aber in Wahrheit suchte ich in all dem weiterhin nach Antworten - und einem "besten Freund"!

Die Ungläubigen greifen gerne mich an weil ich Christ bin, daher erübrigt sich diese Frage, selbstverständlich möchte ich niemand als Freunde nehmen die mich Angreifen, ist doch wohl klar. Es steht zu dem auch geschrieben lasst euch nicht in ein ungleiches Joch spannen, also eher nein.