Wie steht der Islam zur Tötung? / Was sagt die Bibel zur Tötung?
Grundsätzlich gilt im Islam das Verbot der willkürlichen Tötung einer Menschenseele, die Allah unantastbar gemacht hat. Das Töten von Menschen aus persönlichen und triebhaften Absichten und Motiven heraus wird von Allah dem Allmächtigen bzw. im Islam nicht geduldet und ist somit in höchstem Maße strafbar, da dies eine kriminelle Handlung darstellt.
Folgende Verse des Koran werden von Unwissenden (bzw. Feinden des Islams) immer wieder missbraucht, um Verwirrung und Aufruhr unter den Menschen gegen den Islam zu stiften. Bei genauerer Betrachtung, was diese Menschen natürlich ablehnen, wird aber deutlich, dass deren Behauptungen nicht haltbar sind, da sie absolut aus dem Kontext gerissen wurden, ohne jegliche Regeln der Auslegung zu verstehen und zu beachten. Hierzu gehören u.a. die Hinzuziehung der Offenbarungsanlässe der Verse des Koran, sowie die Hinzuziehung der Aussagen des Propheten Mohamed, Allahs Segen und Friede auf ihm, die wir in den Werken der überlieferten Tradition (Sunna) wiederfinden.
Dieser Teil der Vorgehensweise ist unerlässlich, um zum wahren Verständnis des Islams zu gelangen.
Sure 2 die Kuh, Vers 190-193:
{(190) „Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht*! Allah liebt nicht die Übertreter.“
(191) „Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben, denn Verfolgung ist schlimmer als Töten**! Kämpft jedoch nicht gegen sie bei der geschützten Gebetsstätte (heilige Moschee in Makka), bis sie dort (zuerst) gegen euch kämpfen. Wenn sie aber (dort) gegen euch kämpfen, dann tötet sie. Solcherart ist der Lohn der Ungläubigen.“
(192) „ Wenn sie jedoch aufhören***, so ist Allah Allvergebend und Barmherzig.“
(193) „ Und kämpft gegen sie, bis es keine Verfolgung mehr gibt**** und die Religion (allein) Allahs ist. Wenn sie jedoch aufhören, dann darf es kein feindseliges Vorgehen geben außer gegen die Ungerechten*****.“}
*- allgemeingültige Bedeutung u. Erlaubnis zur Verteidigung mittels Kriegsführung gegen diejenigen die den Kampf gegen die Muslime eröffnen. Dieser Kampf ist kein Kampf um des Kampfes Willen, sondern ein Mittel um Frieden u. Freiheit für die Religionsausübung wiederherzustellen. Auf keinen Fall dürfen Frauen, Kinder, alte o. schwache Menschen, Bäume o. Äcker , Ziel dieses Kampfes sein oder gar ein gerechter Friedensschluss verweigert werden, wenn der Feind sich ergibt. Durch die Einhaltung dieser Regeln wird eine Übertretung und somit ein unnötiger Krieg vermieden.
**- Die Vernichtung des Geistes durch Verführung und folglich der Abfall vom Glauben ist schlimmer als das Töten selbst. Die Anweisung „Und tötet sie, wo immer ihr auf sie trifft, und vertreibt sie von wo sie euch vertrieben haben, ...“, gilt nur im Zusammenhang mit einer Kampfhandlung, die bereits im Gange ist. Keinesfalls ist hier der allgemeine Befehl zur Tötung Andersgläubiger zu verstehen, denn dies würde vielen anderen Versen des Koran und Aussagen des Propheten Mohamed wiedersprechen.
***- Wenn ein Krieg zur Verteidigung geführt werden muss, so soll er kein Racheakt sein. So lange der Feind sich gegen Allahs Sache auflehnt, so sollten ihm die Muslime Widerstand leisten. Hört der Feind jedoch mit dem Kampf auf, so müssen die Muslime den Kampf mit ihm als beendet ansehen.
****- Der Islam erwartet von den Muslimen, dass sie angesichts von Laster u. Kriminalität (=Verfolgung, Verführung, Unterdrückung, Bekämpfung, Folter, Tötung, etc.) nicht passive Zuschauer bleiben, sondern dass sie aktiv Widerstand leisten, soweit es in ihrer Macht steht. Dies bezieht sich auf kollektive Missstände, die nicht auf Einzelne beschränkt sind, sondern in der gesamten Gesellschaft verbreitet sind.
*****- Hier wird auch noch mal ganz deutlich, dass kriegerische Feindschaft nur dann herrschen darf, wenn die Muslime bekämpft bzw. angegriffen werden von den Ungerechten und Feinden.
Sure 4 die Frauen, Vers 84: {„So kämpfe auf Allahs Weg - du wirst nur für dich selbst verantwortlich gemacht - und sporne die Gläubigen an*. Vielleicht wird Allah die Gewalt derjenigen, die Ihn leugnen, zurückhalten. Allah ist stärker an Gewalt und an Bestrafung.“}*- Obwohl hier der Prophet Mohamed direkt angesprochen wird, gilt der Befehl für jeden einzelnen Muslim weiter. Die Aufforderung ist keine Anstiftung zum Krieg, sondern als solche für einen bereits vorhandenen Kriegszustand zu verstehen.
Sure 4 die Frauen, Vers 90: {..... „Wenn sie (die Allah leugnen) sich jedoch von euch fernhalten und dann nicht gegen euch kämpfen, sondern Frieden anbieten*, so hat euch Allah keine Veranlassung gegeben, gegen sie (vorzugehen).“}
*- Hier geht ganz klar hervor, dass Allah das Kämpfen gegen den Feind nur dann für erlaubt erklärt, wenn ein Kriegszustand herrscht. Sollte Friedenszustand herrschen und keine Angriffe der Andersgläubigen erfolgen, besteht für die Muslime in ihrem Territorium kein Anlass sich mittels Kampf zu verteidigen. Dies ist allgemein gültig bzw. zeitlich und räumlich unbegrenzt.
Dies waren einige Verse des Koran, die das grundlegende Verhältnis des Islam gegenüber der Tötung wiedergeben. Zur genaueren Erklärung und zur Konkretisierung von Details müssen jedoch auch noch die überlieferten Aussagen des Propheten Mohamed hinzugezogen werden:
Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, dass der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Haltet euch fern von den sieben vernichtenden Sünden. "Die Leute sagten: "O Gesandter Allahs, und welche sind diese? "Er sagte: "Diese sind: Die Beigesellung Allahs, die Zauberei, die Tötung eines Menschen, dessen Leben Allah unantastbar gemacht hat, es sei denn, dies geschehe nach dem Recht*. Ferner das Verzehren der Zinsen, das Verzehren des Besitzes einer Waise, die Flucht am Tage der Schlacht und die Verleumdung der unbescholtenen, gläubigen und arglosen Frauen."
*- Mit „Recht“ ist hier die islamische Gesetzgebung (das Strafrecht der Sharia) gemeint, die einen nachweislich Schuldigen zum Tode verurteilen kann, im Falle eines Totschlages oder eines Ehebruches. Dies kann auch u.U. für Nicht-Muslime gelten, die unter muslimischer Schutzherrschaft leben. Das Strafmaß in diesem Fall für einen Nicht-Muslim, der z.B. Unzucht oder Totschlag beging, hängt von der Entscheidung des islamischen Gerichtes ab. Sollte der Totschlag oder die Unzucht von einem Nicht-Muslim Einfluss auf die Muslime und deren gesellschaftliches Leben nehmen bzw. sollte ein Muslim direkt davon betroffen sein, so hat der muslimische Richter das Recht ein Strafmaß festzusetzen, das bis hin zur Todesstrafe reichen kann.
Es gibt im Islam somit keine willkürliche und sinnlose Tötung Andersgläubiger, sondern nur ein Töten mit Recht, wie z.B. ein Töten im Falle eines Kriegszustandes zur Verteidigung der Muslime und deren Gebiet, oder im Falle eines Mordes oder Ehebruches.
Wie steht die Bibel zur Tötung?
Hier nur einige Verse der Bibel, die über das Töten sprechen:
Aus dem alten Testament:
2.Moses 22,Vers 23: „Mein Zorn wird entbrennen, und ich (Gott) werde euch mit dem Schwert umbringen, so dass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.“
2.Moses 32,Vers 27: „Er (Moses) sagte zu ihnen: So spricht der Herr, der Gott Israels: Jeder lege sein Schwert an. Zieht durch das Lager von Tor zu Tor! Jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund, seinen Nächsten.“
5.Moses 13,Vers16: „dann sollst du die Bürger dieser Stadt mit scharfem Schwert erschlagen, du sollst an der Stadt und an allem, was darin lebt, auch am Vieh, mit scharfem Schwert die Vernichtungsweihe vollstrecken.“
5.Moses 32,Vers 25: „Auf der Straße raubt das Schwert die Kinder und in den Zimmern der Schrecken. Da stirbt der junge Mann und das Mädchen, der Säugling und der Greis.“
5.Moses 32,Vers 42: „Meine Pfeile mache ich trunken von Blut, während mein Schwert sich ins Fleisch frisst - trunken vom Blut Erschlagener und Gefangener, ins Fleisch des höchsten feindlichen Fürsten.“
Josua 6,Vers 21: „Mit scharfem Schwert weihten sie alles, was in der Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel.“
Im neuen Testament finden wir folgenden erstaunlichen Ausspruch von Jesus, Allahs Friede auf ihm, der der heutigen kirchlichen Lehre eindeutig wiederspricht:
Matthäus 10,Vers 34: „Denkt nicht, ich (Jesus) sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“
Hebräer 11,Vers 37: „Gesteinigt wurden sie, verbrannt, zersägt, mit dem Schwert umgebracht; sie zogen in Schafspelzen und Ziegenfellen umher, Not leidend, bedrängt, misshandelt.“
Offenbarung 6,Vers 4: „Da erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.“
Offenbarung 13,Vers 10: „Wer zur Gefangenschaft bestimmt ist, geht in die Gefangenschaft. Wer mit dem Schwert getötet werden soll, wird mit dem Schwert getötet. Hier muss sich die Standhaftigkeit und die Glaubenstreue der Heiligen bewähren.“
Offenbarung 19,Vers 15: „Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker schlagen. Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und er tritt die Kelter des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung.“
Wie sollen die Muslime nun solche Bibelverse verstehen!? Die genannten Verse zeugen beim ersten Blick nicht gerade von einer Religion des Friedens. Nachdem der islamische Standpunkt hinsichtlich der Tötung eindeutig geklärt ist, sollten Christen nun aufrichtig versuchen ihr Verständnis für die obigen Verse in Einklang mit sich und ihrem Glauben zu bringen.
Vor allem die Aussage Jesu (siehe oben: Mat.10,34) sollte die Christen zum nachdenken anregen, denn ohne den Vers auch nur im geringsten zu interpretieren, können wir hier verstehen, dass Jesus kein Überbringer einer Friedensbotschaft war; im Gegenteil: Er kam auf die Erde, um das Schwert zu bringen, wie oder was auch immer dieses Schwert sein mag. Eins ist klar: Jesu Botschaft war keine Friedensbotschaft für die damaligen Empfänger seiner Worte!
Ein anderer nennenswerter Punkt ist die Erwähnung einer Eigenschaft Gottes im NT (siehe oben: Offenb.19,15), die von Christen oft mit der unzureichenden Begründung abgelehnt wird, dass ihr Gott doch ein liebender Gott sei, nicht Einer der rächt und zürnt.
Wenn man im mosaischen Gesetz des AT liest, wird man feststellen, dass Gott oft von Seinem Zorn, Seiner Rache und Seiner Bestrafung spricht, genauso wie es auch im NT, nur viel seltener eben, geschrieben steht.
Wollen Christen möglicherweise behaupten der Gott beanspruche nur Liebe als Eigenschaft und keinen Zorn?
Diese Ansicht zeugt leider von einem unvollständigen Gottesbild, da Gott den Menschen das Paradies und die Hölle versprochen hat, was bedeutet, dass ein Teil der Menschheit die Strafe im Höllenfeuer kosten wird.
Somit ist der allmächtige Schöpfer niemals nur ein liebender, sondern auch ein strafender und zürnender Gott, wie es eben im alten und neuen Testament geschrieben steht und wie es auch die meisten Anhänger der Buchreligionen auf dieser Welt verstanden haben.
Auf Grund falscher, unter den Christen verbreiteten Ansichten, kommen sie zu der Annahme, dass der Gott des AT im Vergleich zum Gott des NT eine Veränderung durchlaufen hat, indem er für viele Christen vom zürnenden und strafenden Gott zum liebenden Gott wurde, was natürlich auf einer absolut fehlerhaften Ansicht beruht, denn so steht es in keiner Schrift geschrieben. Gott hat sich und seine Vorgehensweise mit den Menschen nie geändert: Er war schon immer, der barmherzige, liebende, zürnende, strafende, sich-rächende, allmächtige und allwissende Gott; in der Thora, dem Psalter, den Evangelien und dem Koran. Niemals hat ER sich nur zum liebenden Gott erklärt. Das unvollkommene Gottesbild ist ganz allein des Menschen Schuld, der sich anmaßte über Gottes Eigenschaften zu spekulieren und Ihn so auf einen unvollständigen Gott reduzierte, wie es eben im heutigen Verständnis vieler Christen der Fall ist, wobei ihre Schrift, das alte und neue Testament, doch offenbar etwas ganz anderes aussagen.
Diese mangelbehaftete Beschreibung Gottes durch viele Christen dient anderen Zwecken, als denen des aufrichtigen Gottesdienstes. Sie wollen damit behaupten, dass der Kern der Botschaft Jesu von Gott ausschließlich das Geben und Nehmen von Liebe sei und nicht Gottes Zorn, Vergeltung und Gesetzestreue beinhaltet, wie sie es dem Islam zuschreiben. Aber Gott sei Dank wird der allmächtige Gott im Islam als vollkommen beschrieben, ohne irgendeinen Mangel und deswegen sind Seine Gesetze für die Aufrechterhaltung der Menschheit klar und deutlich und beinhalten in höchstem Maße Natürlichkeit, Menschlichkeit und Logik.
Der allmächtige, liebende, strafende und somit vollkommene Gott teilt uns bezüglich der rechtmäßigen Tötung im Koran folgendes über die Wiedervergeltung mit:
Sure 2 die Kuh, Vers 179: {„In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr einsichtig seid! Vielleicht werdet ihr Allah fürchten.“}
Sure 2 die Kuh, Vers 194: {„Der heilige Monat ist für den heiligen Monat, und für die geschützten Dinge ist Wiedervergeltung (bestimmt). Wer nun gegen euch gewalttätig handelt, gegen den handelt in gleichem Maße gewalttätig, wie er gegen euch gewalttätig war, und fürchtet Allah und wisset, dass Allah mit den Gottesfürchtigen ist.“}
Sure 5 der Tisch, Vers 45: {„Wir hatten ihnen darin vorgeschrieben: Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr und Zahn um Zahn; und für Verwundungen gerechte Vergeltung. Wer aber darauf verzichtet, dem soll das eine Sühne sein; und wer nicht nach dem richtet, was Allah herabgesandt hat - das sind die Ungerechten.“}Grundsätzlich kann man über die Erlaubnis zur Wiedervergeltung sagen, dass sie in allen Buchreligionen beschrieben wird und zum Erhalt der menschlichen Rasse beiträgt. Somit ist sie nicht nur strafrechtliche Bestimmung der Thora bzw. des alten Testamentes, sondern auch des Korans und sie wird im Islam in ihrem Kern verwendet, jedoch unter dem Vorbehalt, dass ein Opfer einer verbrecherischen Tat, dem Täter als Sühne für sich selbst vergeben kann. Dies entspricht der Vergebungslehre von Jesus und Mohamed. Der Prophet Mohamed sagte: „Wenn jemand einen anderen verletzt und dieser auf die Vergeltung verzichtet, werden ihm so viele von seinen Sünden getilgt, wie seine Vergebung ausmacht.“
Die Wiedervergeltung kann somit niemals als ein Racheakt verstanden werden, sondern als ein Ausgleich zur Wiedergutmachung für einen Entrechteten bzw. für ein Opfer, das von diesem gottgegebenen Recht Gebrauch machen kann, um eine Entschädigung zu erhalten.