Kennt ihr sehr emotionale Sätze?
Ich schreibe gerade ein Buch und mein Hauptcharakter (Ich- Perspektive) hat eine schlimme Vorgeschichte. Sie hat ein Kindheitstrauma und ihre Eltern sind gestorben. Kennt ihr einfach ganz spontane richtig traurige Sätze, die richtig ins Herz gehen? Zum Beispiel wenn sie einen Anfall hat. Aber sie weint übrigens nicht gerne und Wut ist bei ihr aufgrund Feuerkräfte ein gefährliches und auch verbotenes Gefühl für sie. Einfach eine kleine Inspiration wäre toll oder auch nur Stichwörter. Das Buch schreibe ich schon noch selbst haha :)
5 Antworten
Hmmm... Ich denke mir mal was aus:
- Ich zitterte vor Wut und Trauer. In meinem Kopf drehte sich alles. "A- Aber... Ich werde sterben!" schrie ich voller Angst. Meine Augen waren weit aufgerissen, und mein Atem verdoppelte sich panisch. Ich hielt inne, und versuchte mich zu beruhigen.
- "Sie/Er ist tot!" sagte ich eiskalt. Mich packte die Wut und ich fügte noch hinzu: "Da kann man nichts mehr machen." Ich wollte nichts mehr sagen, aber meine Stimme zog mich weiter: "Du wirst nie wieder ihre/seine sanfte Stimme hören, oder ihre/seine tröstende Hand auf deiner Schulter spüren."
- Wut packte mich, und ich spuckte die Worte aus: "Hör auf immer so positiv zu denken! Die Realität ist anders!"
- Ich näherte mich ihm/ihr. Mein/e Feind/in saß am Boden, und starrte mich voller Wut und Angst an. Doch ich empfand kein Mitgefühl mehr. Ich stoppte schließlich, als ich nurnoch einen halben Meter vor ihm/ihr stand. "Irgendwelche letzten Worte?" fragte ich ernst. Doch sie/er hielt inne, während ihr/ihm Tränen liefen. "Aber... Wir sind doch Freunde! Du brauchst mich nicht zu töten."
Ja, der letzte war ein bisschen hart, aber naja. Drama spielt halt eine große Rolle, bei meinen Geschichten ;)
Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.
:)
Uhh das war super. Und der letzte Satz auch, bei mir gehts auch ganz viel um Drama usw... Dankeee <3
Spontan: Ein Satz wird emotional, wenn er ein traurigen Plot-Twist hat z.B. Spoiler für Star Wars wenn Anakin gegen Obi Wan Kenobi verliert sagt Kenobi, Anakin sollte nach Prophezeiung der Retter werden, nicht ein Sith. Das trifft den Zuschauer hart, weil schon vorher eine Brüderliche Beziehung zwischen den beiden war und der Kampf auch so schon Kenobi schwer fällt. Ein anderes Beispiel ist dieser Clip:
Das Leid eines Einzelnen wiegt weniger schwer als das Leid Vieler.
Sätze sind nicht ausschließlich aufgrund ihres Wortlautes traurig, sondern aufgrund ihres Kontextes.
Der Satz "Sie ist gestorben", kann traurig sein wenn jemand über sein weibliches Baby spricht, ist aber völlig belanglos wenn es um ein Videospiel geht.
Traurige Szenen erschaffst du durch die "Vorbereitung" auf diese Szene, ihren Aufbau und schließlich ihren emotionalen Höhepunkt. Du musst deine Leser/innen zu diesem Höhepunkt hin führen, damit er Effekt auf sie hat. Tust du das nicht, ist die Szene ungefähr so traurig wie:
"Sie war traurig und weinte. Dann ging sie aufs Klo und anschließend essen."
Buhuuu, welch Kummer. Ich hoffe es ist verständlich was ich meine.
Mit dem richtigen Aufbau können sogar Sätze wie "Ach ja?" absolut erschütternd sein.
Das ist die Kunst des Schreibens. Und das ist worauf du dich diesbezüglich konzentrieren solltest.
Aber das Wichtigste an jeder Geschichte, ist der Konflikt. Dieser sollte die meiste deiner kreativen Energien in Anspruch nehmen.
Funerals aren't for the dead, they are for the living.