Zweck an sich selbst?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

vielleicht hilft dir dieses beispiel zum besseren verständnis:

Nun sage ich: der Mensch und überhaupt jedes vernünftige Wesen existiert als Zweck an sich selbst, nicht bloß als Mittel zum beliebigen Gebrauche für diesen oder jenen Willen

das vernünftige wesen kann also selbst und eigenständign handeln und existieren und sollte nicht als mittel für irgendetwas benutzt werden. und der autor des obigen satzes meint also, dass das nur der fall sein kann, wenn das wesen auch moralisch handelt.

ich hoffe, das ist etwas deutlicher geworden. ist schon ein sehr schwammiger begriff

yukumi  23.02.2013, 13:56

bzw, was mir gerade auffällt, nicht nur dieses eine vernünftige wesen muss moralisch handeln, sondern vor allem auch die anderen. denn nur so ist ja eigtl die voraussetzung erfüllt, dass das eine individuum nicht augenutzt etc. wird, also eben als "zweck an sich selbst" existieren kann ;)

0
Ventus16 
Fragesteller
 23.02.2013, 13:59

könnte man irgendein Synonym für das Wort ,,zweck´´ finden, weil dieses wort mich andauernd zur Verwirrung bringt.?

MFG VENT

PS : der Satz ist von Kant/ Themengebiet : Menschheitszweckformel

0
yukumi  23.02.2013, 14:00
@Ventus16

sinn, aufgabe, bestimmung

ja ich weiß. das kommt mir aus meinem reliunterricht bekannt vor xD

0
Ventus16 
Fragesteller
 23.02.2013, 14:02
@yukumi

,NUN ist Moralität die Bedingung, unter der allein ein vernünftiges Wesen sich selbst bestimmen kann.´´

könnte man dies so sagen?

0
yukumi  23.02.2013, 14:04
@yukumi

vll könnte man den satz dahingehend vereinfachen: jeder mensch muss moralisch handeln. dies ist die voraussetzung dafür, dass das einzelne individuum selbstbestimmt handeln kann und nicht ausgenutzt oder für bestimmte zwecke missbraucht wird.

0
Ventus16 
Fragesteller
 23.02.2013, 14:05
@yukumi

OK das ist Nachvollziehbar, aber z.B bei dem Satz :

,,Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“

kann ich mit dem Wort Zweck nicht anfangen...

0
yukumi  23.02.2013, 14:07
@yukumi

es geht vor allem darum: was ist der sinn, der zweck, die aufgabe eines vernünftigen wesens? - und die antwort lautet hierauf eben: es gibt keinen höheren sinn oder zweck, sondern das wesen an sich ist schon zweck genug. es ist eben "zweck an sich selbst". es muss nicht aufgaben erfüllen, dem willen anderer gehorchen oder sonst was, um eine daseinsberechtigung zu erhalten. aber das geht eben nur, wenn das von anderen respektiert und anerkannt wird, in dem fall also moralisch gehandelt wird.

0
yukumi  23.02.2013, 14:09
@yukumi

ich hab dir ja eben ein paar beispiele genannt. wenn du das nicht verstehst, dann google halt synonyme von zweck ;)

0
Ventus16 
Fragesteller
 23.02.2013, 14:10
@yukumi

,,Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“

Hier kann man aber Zweck doch nicht als Sinn oder Aufgabe ersetzen ?

0
yukumi  23.02.2013, 14:14
@Ventus16

in dem satz hört sich das nicht gut an, weil zweck eben zweck ist und nichts anderes, aber man kann es damit erklären. und wie du in dem satz siehst, ist ein mittel das gegenteil vom zweck. man könnte auch "ziel" zu zweck sagen. gibt ja auch das sprichtwort "mittel zum zweck", was ja nichts anderes heisst, "mittel, um das ziel zu erreichen". und ein mensch braucht eben kein mittel für irgendetwas sein, er ist an sich schon das ziel.

jetzt besser verständlich? ;)

0
yukumi  23.02.2013, 14:16
@yukumi

oder guck dir doch mal das beispiel von benni da oben an, da kann man zweck gut mit ziel oder sinn ersetzten.

0
yukumi  23.02.2013, 14:22
@yukumi

wenns dir was geholfen hat, freue ich mich übrigens auch über ein daumen hoch oder sternchen ;)

0

Na ich sage mal der Ausgang ist offen.

Wenn ein mittelalterlicher Angler (vernünftiges Wesen) eine kleine Forelle fängt und schlachtet, dann entspricht das seiner Moral. Erfüllt den Zweck der Nahrungsbeschaffung. Fische sind zum essen da.

Wenn ein heutiger Angler (vernünftiges Wesen) eine (untermaßige) kleine Forelle fängt, dann muß er sie wieder zurück ins Wasser setzen. Das entspricht der heutigen Moralvorstellung und den Gesetzen. Kleine Fische sollen zuerst noch wachsen und sich vermehren können, bevor sie gefangen und getötet werden.

In beiden Fällen ist der Angler mit sich im Reinen. Er handelte nach seinem Gewissen, so wie er es für richtig hielt. Seine Moral ist das Gerüst für seine Handlungen.

Das Ich-Ideal kann so bedient werden.

Ventus16 
Fragesteller
 23.02.2013, 13:47

Könntest du das bitte etwas näher erläutern?

0
Saatgut  23.02.2013, 15:13
@Ventus16

Man setzt sich ein Vorbild, oder beansprucht ein Ideal, danach bemisst man seine Handlungen. Wenn dann das Individuum moralisch im Sinne seines Ideals handelt, ist der Zweck des Selbstzwecks erreicht, bzw. befriedigt.

0
Ventus16 
Fragesteller
 23.02.2013, 13:47

Könntest du das bitte etwas näher erläutern?

0