Zur Bundeswehr oder Polizei, trotz psychologischer Vorgeschichte?

7 Antworten

An deiner Stelle würde ich mich aktuell auf keinen Fall für das Soldatenleben entscheiden und mir auch die Sache mit der Polizistentätigkeit sehr gut überlegen. Ich finde, du solltest jetzt erst einmal sozusagen die Notbremse reinhauen und dir mehr Zeit für diese sehr wichtige Entscheidung geben. Du wirst bestimmt noch auf eine weitere dritte Möglichkeit kommen, die dann die richtige für dich sein wird. Alles Gute und viel Erfolg!

Es ist sicherlich ein mutiger Schritt, sich trotz der psychologischen Vorgeschichte für die Bundeswehr oder die Polizei zu bewerben. Mit einem positiven ärztlichen Gutachten und einer realistischen Einschätzung deiner Fähigkeiten könntest du durchaus eine Chance haben. Dennoch würde ich persönlich die Bundeswehr aufgrund der besonderen physischen und psychischen Belastungen nicht unbedingt empfehlen. Es ist wichtig, auch Alternativen in Betracht zu ziehen und zu prüfen, ob es Berufe gibt, die besser zu deiner aktuellen Situation passen könnten. Letztendlich liegt die Entscheidung jedoch bei dir, und es ist durchaus ein Versuch wert, deinen Traum zu verfolgen.

Ich würde gerne Soldat oder Polizeivollzugsbeamter werden

Das wid bei der Bundeswehr und Polizei nur niemanden interessieren.

Ich war in den letzten Jahren in ambulanter psychiatrischer Behandlung wegen einer depressiven Grundsymptomatik und Angstproblematik.

Damit bist du untauglich und somit raus.

Wie auch immer: Ich bin bei einem Neurologen/Psychiater in Behandlung der mir ein durchweg positives Gutachten ausstellen würde und der selber auch mal eine Zeit ärztlicher Sanitätsoffizier bei der Bundeswehr war.

Interessiert bei der Bundeswehr und Polizei wieder niemanden.

Sollte ich mich trotzdem bewerben, so nach dem Motto "Einzelfallentscheidung" plus dem positiven psychiatrischen Gutachten?

Nein, ich denke, dass du dich nicht bewerben solltest, weil du keine reelle Chance auf Einstellung haben wird. Dein Gutachten vom Psychodoc a.D. nutzt dir da nicht viel. Die entscheiden selber und jemand mit einer aktuell bestehenden depressiven Symptomatik und Angststörungen kommt weder zum Militär noch zur Polizei.

Das kannst du natürlich versuchen, allerdings solltest du dich zumindest auf eine Absage wegen Polizei- und Wehruntauglichkeit einstellen. Es werden möglichst gesunde Bewerber gesucht und mit einer Krankenakte im Gepäck ist das alles schwierig, wenn du Soldat, Polizist Zöllner oder auch nur Beamtenanwärter im Archivdienst werden möchtest. Es wird angestrebt, dass davon auszugehen ist, dass der Bewerber über die gesamte Dienstzeit dienstfähig ist. Mit einer komplexeren gesundheitlichen Beeinträchtigung, in deinem Fall Angsterkrankung und Depression, ist man da zurückhaltender und schaut da schon ganz genau hin.

Also, versuche es, aber versuche ebenso einen Plan B zu entwickeln falls es nichts wird mit Soldat oder Polizist.

Im Berufsleben des Polizisten würdest Du mehr als einmal in Situationen geraten, in denen Du topfit sein musst, mit allem was dazu gehört, wie z.B. psychische Stabilität. Mindestens ein anderer Mensch, nämlich der Streifenpartner, vertraut Dir in haarigen Lagen sein Leben an.

Inkognito-Nutzer   08.04.2024, 04:37

Das ist mir durchaus bewusst, deswegen setze ich mich damit ja kritisch auseinander und hinterfrage, ob das wirklich das Richtige für mich wäre. Ich möchte niemanden meiner Kameraden oder Kollegen in unnötige Gefahr bringen, weil ich plötzlich möglicherweise handlungsunfähig werde und nicht 100% geben kann.

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Pfifkreacker538  08.04.2024, 04:42
@Inkognito-Fragesteller

Das ist eine vernünftige Denkweise, ich kenne dich nicht, du magst bestimmt auch nett sein. Aber mit dem Wissen möchte ich dich nicht in meiner Einheit haben oder in deiner Nähe sein, wenn man eine Waffe trägt. Die Verantwortung, welche du für dich und andere trägst, muss dir bewusst sein. Und handeln aus Angst führt zur Unsicherheit und damit verbunden einem deutlich höheren Verletzungsrisiko. Und ich bin mir sicher, dass jedem viel daran gelegen ist nach seinem Dienst zurück zu seiner Familie zu kommen

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superseegers  08.04.2024, 09:03
@Inkognito-Fragesteller

Das ein sehr selbstkritischer Ansatz, das machst Du gut. Ich drücke die Daumen, bewerben kannst Du Dich ja und wirst sehen, was daraus wird. Ich würde Dir persönlich allerdings davon abraten, es geht ja auch um Dich und was der Dienst mit Dir macht.

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KHKSemirGerkhan  08.04.2024, 17:21
@superseegers
Ich würde Dir persönlich allerdings davon abraten, es geht ja auch um Dich und was der Dienst mit Dir macht.

So ist es. Bei der Polizei und Bundeswehr kommen Situationen auf dich zu, die weit über ein normales Maß hinaus psychologisch fordernd sind und trotzdem muss davon ausgegangen werden können, dass der Dienst ordnungsgemäß versehen werden kann. Weder dir noch deinem Dienstherrn ist damit geholfen, wenn das eher nicht der Fall ist.

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