Zeitautomatik oder Blendenautomatik?


16.12.2019, 04:47

im fotogeschäft hatten sie mir den p-modus eingestellt, weil ich halt garkeine hnung vom fotografieren habe

10 Antworten

Ich fotografiere auch hauptsächlich Landschaften und benutze nahezu ausschließlich die Zeitautomatik tagsüber.

Die Blendenautomatik macht nur in sehr wenigen Situationen Sinn, schließlich will man meist entweder eine durchgehende Tiefenschärfe oder ein schönes Bokeh bei nahen Motiven.

Der manuelle Modus kommt bei mir immer dann zum Einsatz, wenn ich zum Beispiel eine Langzeitbelichtung aufnehmen möchte, nachdem die Sonne untergegangen ist (blaue Stunde), oder die Kamera eine unpassende Zeit vorschlägt, zum Beispiel bei schwierigen Lichtverhältnissen (Gegenlicht usw).

Im Endeffekt ist das aber alles Routine, auch du wirst deine passenden Einstellungen bald finden. Ich persönlich schalte immer Auto ISO aus, damit ich kein ISO Rauschen habe, hab also den niedrigsten ISO Wert eingestellt und mache dann tagsüber zumindest in Zeitautomatik meine Bilder. Da ich auch viele Bilder mit ND-Filter oder abends und morgens schieße, nutze ich vielleicht 70% Zeitautomatik und 30% manueller Modus.

Zeit- oder Blendenautomatik ist bei mir abhängig vom gewünschten Bild und der Fotosituation.

Nur wenn ich bestimmte Bewegungsunschärfe (fließendes Wasser, fahrende Autos, verschwommene Personen) anstrebe oder zwingend eine sehr kurze Verschlusszeit möchte nutze ich die Blendenautomatik und stelle die Verschlusszeit selber ein.

Überwiegend fotografiere ich mit der Zeitautomatik (Bei meinen Nikons A) und stelle den Blendenwert selber ein.

Manuellen Modus nutze ich nur bei extremen Langzeitaufnahmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Stimmt schon das die Zeitautomatik für die meisten Dinge praktisch ist. Sie ist aber nicht immer der beste Modus. Es gibt Situationen, in denen du nicht möchtest, das die Kamera die Zeit ständig ändert (Beispiel: Studiofotografie, Fotografieren mit Blitzen oder gleichbleibende Lichtbedingungen), daher nimmt man dort eher den M-Modus.

Und dann gibts auch ein paar Situation, in denen die Blendenautomatik besser ist, nämlich immer dann wenn man mit der Verschlusszeit einen bestimmten Effekt erreichen will. Zum Beispiel bei Outdoorsport, bei dem man sehr schnelle Verschlusszeiten benötigt um die Bewegung einzufrieren, dennoch können sich die Lichtbedingungen hier ändern (Wolken, Sonne). Oder einen Mitzieher-Shot bei Motorsport, der langsame Verschlusszeiten benötigt, um den Hintergrund zu verwischen. Also im Prinzip alle Situationen bei denen sich die Lichtbedingungen ändern, man aber die Verschlusszeit kreativ einsetzen will.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
christian469 
Fragesteller
 16.12.2019, 04:07

danke für die antwort. bin grade dabei mir das alles selbst beizubringen. der m-modus ist halt schon schwierig. möchte v.a. landschaften fotografieren, also kleine blende um genügend tiefenschärfe zu bekommen. da finde ich, ist der zeitmodus schon praktisch. wenn ich dann nur einen kleinen ausschnitt haben will (z.b. einen vogel): große blendenöffnung. ISO stellt sich da ja dann automatisch ein. vor dem m-modus schrecke ich etwas zurück, da mir die erfahrung fehlt, blende, verschlusszeit und iso in ein ausgewogenes verhältnis zu setzen.

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Uneternal  16.12.2019, 04:40
@christian469

Was ist daran so schwierig?
Du hast doch den Belichtungsmesser unten im Bild und im Prinzip ist es dann nichts anderes wie zu wissen, wie sich ISO, Blende und Zeit drauf auswirken. Ist ja alles auch relativ logisch wie längere Belichtungszeit = helleres Bild, höherer Blendenwert = dunkleres Bild etc.
Wenn du dann noch die Blendenreihe auswendig kannst (1 - 1.4 - 2 - 2.8 - 4 - 5.6 usw.) kannst du sogar die Werte verändern ohne groß schätzen zu müssen.
Denn 1 Blendensprung entspricht immer Verdopplung oder Halbierung von Belichtungszeit oder ISO. Also wenn du f/2 hast 1/100 und ISO 100 und du wechselst auf f/2.8 dann brauchst du ISO 200 oder 1/50 für die selbe Belichtung.

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christian469 
Fragesteller
 16.12.2019, 04:45
@Uneternal

danke für die antwort. offensichtlich bist du schon fortgeschrittener fotograf. so tief bin ich noch nicht ind er materie. belichtungsmesser, ist mit histogramm? sorry, dass ich frage. ja, logisch ist schon alles. bin halt blutiger anfänger. habe mein rudimentäres wissen aus einem fotobuch. die kamera hatte ich ert ein paarmal in der hand. möchte im nächsten sommerurlaub schöne landschaftsbilder machen. scheint noch ein weiter weg zu sein.

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Uneternal  16.12.2019, 04:49
@christian469

Nicht so viel Bücher lesen und eher mal ausprobieren. Fotografiere mal Motive ums Haus rum und versuche interessante Perspektiven zu finden von ganz alltäglichen Sachen an denen man 1000x vorbeiläuft.
Der Belichtungsmesser ist das rot umrandete hier (bei Canon Kameras):
https://www.dummies.com/wp-content/uploads/324872.image1.jpg
Und der mittlere Balken zeigt dir an, ob es über- oder unterbelichtet ist.

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Ich würde die Kamera standartmäßig im Auto+ Modus lassen mit AF im mittleren Bildfeld und alle unterstützungen an.

So wirst du die besten Schnappschüsse haben. (nicht die besten bilder aber die besten Schnappschüsse, Kamera ziehen - drauf halten - abdrücken) Hast du dann zeit und ein schönes Motiv kannst du nach Lust und Laune alle Hilfen abschalten und selbstständig versuchen ein Bild zu machen das besser als die Automatik ist.

Ich fotografiere so gut wie immer in der Zeitautomatik. Wenn man nicht absichtlich mit Unschärfe spielen will, sehe ich anderes als Zeitverschwendung. Allerdings ist natürlich auch das Geschmackssache.