Würdet ihr Folgendes machen?
Guten Abend, geschätzte Community,
stellen wir uns vor, euer Traumberuf ist's Busfahrer zu werden. Ihr möchtet die Ausbildung dazu machen, um euren Traumjob ausüben zu können.
Ihr schließt mit gutem Zeugnis die Pflichtschule ab, Busfahrer zu werden, ist weiterhin euer Wunsch. Dann sucht ihr nach Jobinseraten von Unternehmen, die Busfahrer suchen und die Busfahrausbildung anbieten.
Ihr freut euch, ihr habt (Firma ist natürlich fiktiv) das Jobinserat von Reisebusunternehmen Huber & Söhne gelesen.
Huber & Söhne sucht Busfahrer mit abgeschlossener Ausbildung zum Busfahrer oder Leute, die die Ausbildung dazu machen wollen.
Aber das Unternehmen wünscht sich als Grundvoraussetzung, dass ihr zuvor irgendeinen Beruf erlernt und mit Gesellenbrief beendet habt (abgeschlossene Berufsausbildung).
Würdet ihr dies mitmachen? Erst 3 Jahre z.b. Bäcker lernen, um danach bei Huber & Söhne 3 Jahre die Ausbildung zum Busfahrer inklussive Busschein machen zu können.
Kurz gesagt: Ihr habt mit 18 die Pflichtschule beendet. Sollt erst 3 Jahre vergeuden um z.b. Bäcker zu lernen und danach noch mal 3 Jahre brauchen, um Busfahrer zu werden.
Mit 24, wenn's gut geht, seit ihr endlich so weit, euren Traumjob machen zu können.
Deswegen die 2. Frage noch: Wo liegt der Sinn dahinter, erst einen Handwerksberuf erlernen (egal welcher), um die Ausbildung des Busfahrers machen zu können?
1 Antwort
Da man die Ausbildung zum Busfahrer auch ohne vorherige Ausbildung machen kann, würde ich es nicht machen. Sowas macht für mich nur Sinn, wenn die Wunschausbildung eine andere voraussetzt oder die Ausbildungen fachlich zusammenpassen (beispielsweise Bäcker gefolgt von Konditor).
Zudem sollte man sowas nicht nur auf Wunsch eines Unternehmen machen. Wenn man jetzt erst die gewünschte erste Ausbildung macht, garantiert einem keiner, dass man in drei Jahren dann die Stelle in deiner fiktiven Firma auch bekommt. Wieso drei Jahre etwas machen, was man gar nicht will, ohne die Garantie, dass man den Traumjob nachher auch bekommt.
Was anderes wäre es, wenn einem die Wunschausbildung danach vertraglich zugesichert wird. Dann weiß man aber auch, dass man damit rechnen kann. Oder auch, wenn es eine einzigartige Chance ist. Beispielsweise man hat reelle Chancen, die Wunschausbildung im englischen Königshaus zu bekommen, wenn man davor Ausbildung x gemacht hat. Dann aber auch nur, wenn nüchtern betrachtet wirklich eine konkrete Chance besteht, diese einzigartige Stellung zu bekommen.
Vielleicht sehen sie darin einen Hinweis auf die Zuverlässigkeit eines Bewerbers?
Vielleicht sehen sie darin einen Hinweis auf die Zuverlässigkeit eines Bewerbers?
Aber wer garantiert dir, dass du in 3 Jahren in genau dieser Firma noch diesen Job bekommst? Keiner.
Ergo: Wozu 3 Jahre verbraten, um z.b. Bäcker zu lernen (interessiert mich echt nicht), um danach weitere 3 Jahre zu brauchen, um meinen Traumberuf, Busfahrer ausüben zu können?
Sehr gute Antwort - danke dir!
Geht mir genauso.
Stimmt! Und ich würd' den Chef echt fragen: "Warum wünschst du dir das von den Bewerbern?"
Genau darum geht's mir am meisten! Wozu also 3 Jahre in der Bäckerei verschwenden, wobei mich Bäcker z.b gar nicht interessiert?
Wenn's vertraglich zugesichert ist, dass man dann diesen Job bekommt, schön und gut. Aber wer macht das?
Und generell: Warum fordern das (im besonderen deutsche Firmen)?