Wozu „braucht“ man Meditation wenn man einfach in seinem Alltag bewusst sein kann?


18.07.2023, 18:14

Man kann ja in jedem Moment in mehr Wahrnehmung kommen, wieso setzen sich dafür so viele extra dafür in den Schneidersitz wenn es egal wo, wann und wie ohne Probleme geht weil das Bewusstsein ja immer da ist?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Erst wenn du es dir zur Gewohnheit machst, täglich mind. ½ Stunde zu meditieren, wirst du erstaunt feststellen was dir bislang alles nicht bewusst war.
Im Buddhismus wird es häufig verglichen mit dem Blick in einen See. Wenn man es gewohnt ist, dass die Oberfläche ständig vom Wind und Strömung gekräuselt ist, dann hälst du die geringe Sehtiefe für normal, und nimmst den Wind gar nicht mehr als solchen wahr, sondern es ist einfach der Normalzustand. Meditation ist wie eine Beruhigung das Windes und der Wasserströmung, so dass du tiefer schauen kannst. Aber wenn du es vorher noch nie selbst erfahren hast, dann kannst du es dir nicht vorstellen.

lIAnonymlI  23.09.2023, 19:15

Immer wenn ich versuche länger als paar Minuten zu meditieren bekomme ich Gedanken die mich extrem ablenken

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Reigel  25.09.2023, 13:25
@lIAnonymlI

Dass Gedanken kommen ist doch völlig normal. Willst du dass dein Gehirn die Fähigkeit zum Denken verliert? Das ist die Funktion des Gehirns, so wie es die Funktion des Magens ist, Magensäure für die Verdauung zu produzieren. Dein Gehirn produziert keine Säure, aber Gedanken um Sinneseindrücke des Tages zu verarbeiten. Das ist kein Hindernis beim Meditieren, sondern das ist einfach so. Aber das wird sich mit fortlaufender Übung ändern. In der Meditation geht es nur ums Üben. Meditation ist keine Entspannungsübung - manche Leute glauben das - , sondern Geistestraining. Aufkommende Gedanken sind nicht das Problem, sondern dass du sie nicht haben willst machen sie zum Problem. Du kreirst dir ein Problem wo eigentlich keines ist. Wenn du aufhörst, gegen deine eigenen Gedanken zu kämpfen, sind sie kein Problem mehr. Und noch etwas kann dir versprechen: Die Energie, die du bislang dafür aufwendest um gegen dich selbst zu kämpfen, hast du dann frei für ganz andere sinnvolle Zwecke, die du dir jetzt noch gar nicht vorstellen kannst.

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Einfach gesagt: "Um in seinem Alltag bewusst sein zu können."

Meditation ist wie Sport für das Gehirn bzw. die Konzentrationsfähigkeit. Ähnlich wie bei körperlicher Kondition Willensstärke gut ist, wird das nicht ein Training ersetzten. Durch Meditation wirst du besser achtsam sein, deine Kondition wird sich in Punkto Achtsamkeit verbessern & Achtsamkeit wird weniger angestrengt sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – aktiv praktizierender Buddhist & belesen

Weil es leichter ist, das so zu lernen. Und selbst dann ist es für die meisten noch ziemlich schwer am Anfang.

Ausserdem trainiert man sich auf die Art und Weise ja auch darauf, dass einen der Kopf nicht mit lästigen/unnötigen Gedanken nervt, wodurch man Kraft spart.

Im Alltag kann man das so aber gar nicht überall trainieren. Stell dir mal vor, du fährst Auto und hast 100% Fokus auf die Straße. Und mit 100% meine ich auch 100%. Das wird ziemlich teuer.

Da ist es viel effektiver, das einfach zu Hause und in Ruhe zu trainieren. 😊

Weil sie vieles erst los lassen und verstehen müssen um darauf zu kommen das ist also ein guter Weg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung