Woran erkenne ich, ob eine chemische Verbindung fest, flüssig oder gasförmig ist?

8 Antworten

Diese Regeln kannst du getrost vergessen.
Und bevor du bessere Regeln lernst, kennst du einige hundert Stoffe auswendig.
Es gibt keine Regeln, um das Lernen zu vermeiden.

  • Titan (Metall) und Chlor (Gas, Nichtmetall) ergeben Titanchlorid (Flüssigkeit)
  • Quecksilber ist ein flüssiges Metall
  • Ammoniumnitrat ist auch ein Salz, und besteht nur aus Nichtmetallen
  • Es gibt auch flüssige Salze

Lern deinen Stoff, oder lass es bleiben. Deine Regeln sind genau so sinnlos, als wolltest du die deine Mitschüler nach folgenden Regeln merken:

  • vom Namen auf die Haarfarbe schließen
  • von der Haarfarbe auf die Augenfarbe schließen
  • von der Augenfarbe auf die Kleidung schließen
  • von der Kleidung auf den Namen schließen

All das ist nicht nur sinnlos, sondern auch schwieriger, als alles einfach abzuspeichern.

Um den Aggregatzustand bei zb. Raumtemperatur zu bestimmen muss man die Wechselwirkungen zwischen den Molekülen beachten.

Salze(Metall + Nichtmetall) besitzen die stärksten Ww(Wechselwirkungen)
meist als Feststoffe antreffbar

H-Brücken bilden sich zb.bei Wasser aus und sind auch relativ stark.
meist flüssig

Dann gibt es noch Dipol Ww wekche schwächer sind und deshalb meist flüssig oder gasförmig sind.

Und dann noch die VdW Ww welche sehr schwach sind und deshalb gasförmig sind.

ThomasJNewton  03.11.2015, 00:20

Wobei längst nicht alles aus Molekülen besteht.
In der Erde ist der Anteil sogar sehr gering, nur über der Kruste, wo wir leben, ist der Anteil hoch.

Und unter den höchstschmelzenden Stoffen ist m.W. kein einziges Salz.

Und daneben gibt es noch Metall- und Atomgitter.

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Der Aggregatszustand einer Verbindung ist von Temperatur und Druck abhängig. Welchen Aggregatszustand eine Verbindung bei einer definierten Temepratur unter definiertem Druck hat kann man in einem sogenannten Phasendiagramm nachschauen.

Phasendiagramme kann man experimentell und/oder mit komplexeren thermodynamischen Berechnungen erstellen. Dementsprechend kann man sich den Aggregatszustand nicht einfach herleiten. Tendenziell sind bei Raumtemperatur Metalle fest und besonders kleine Moleküle Gasförmig. Aber erzähl das mal dem Quecksilber oder Ameisensäure.

Entscheident sind die Wechselwirkungen zwischen den Molekülen. Von fest nach flüssig nach gasförmig werden die WW zwischen den Teilchen immer schwächer, da Rotationen und Schwingungen angeregt werden. Umgekehrt bedeutet das, je stärker die Wechselwirkungen sind, desto eher liegt die Verbindung als Flüssigkeit oder Feststoff vor. Anhand der Wechselwirkungen wie Dipol-WW, Wasserstoffbrücken oder Van-der-Waals-Wechselwirkungen lässt sich eine Tendenz angeben mit dem man einen Aggregatszustand zumindest abschätzen kann.

(s) = fest

(l) = flüssig

(g) = gasförmig

Wenn du die chemische Verbindung nicht vor deinen Augen hast, dann erkennst du es nur, wenn du in Tabellenwerken nachschaust. Dabei kommt es auf die jeweilige Temperatur an, unter der die jeweilige Reaktion abläuft.

TomRichter  03.11.2015, 18:32

> Wenn du die chemische Verbindung nicht vor deinen Augen hast

Auch mit einem klaren Bild vor Augen lässt sich die Frage nach dem Aggregatzustand eher nicht herleiten. Bzw. zwar aus der Erfahrung heraus beantworten, aber nicht aus der Molekülstruktur ableiten.

Vergleiche SiO2 und CO2 ;-)

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Das kann man nicht wirklich vorher wissen. Bei Reaktionen von Metallen mit Nichtmetallen bilden sich Salze, die sind bei Raumtemperatur eigentlich immer fest. Auch Legierungen aus Metallen sind fast immer bei Raumtemperatur fest.

Ansonsten... Erfahrung. Stoffe aus sehr großen Molekülen sind auch eher fest, solche aus sehr kleinen eher gasförmig oder flüssig.