Woher kommt die Redewendung "jemanden die Meinung geigen"?
Ich habe gerade in einer Konversation ganz selbstverständlich die Redewendung "jemanden die Meinung geigen" benutzt. Nun fragen uns aber woher die eigentlich herkommt. Gelernt hat man sie als Kind aber die Herkunft war damals nicht mit bei. Google sagt mir zwar Synonyme und Bedeutung aber die Herkunft konnte ich leider nicht finden (driftet dann in "jemanden die Meinung sagen ab"). Vielleicht hat ja jemand ein passendes Buch zuhause, würde mich über eine Antwort sehr freuen!
Hans-Pieter =)
6 Antworten
Das kommt daher, dass man dabei oft heftig gestikuliert und mit den Armen "fuchtelt", ähnlich wie ein Geigenspieler, der ein lautes schnelles Stück spielt.
"Diese seit dem 17. Jahrhundert nachweisbare Redensart bezieht sich wohl auf die biblischen Engelschöre, die in der Barockmalerei häufig als musizierende Orchester dargestellt worden sind. In der Redensart wird also ein Bezug zu den himmlischen Freuden hergestellt "
http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~jemandem%20die%20Meinung%20geigen&suchspalte[]=rart_ou
aber auch weuteres ist denkbar, siehe link
Nicht bös gemeint, aber die Erklärung ist zu der Redewendung darunter "für jemanden hängt der Himmel voller Geigen" was eine sehr positive Redewendung ist im Gegensatz zu "jemandem die Meinung geigen" . Oder irre ich mich darin, dass die Redewendung eher Streitgespräche meint?
BTW: Es heißt JemandEM ...
jemanden ist der Akkusativ. Hier handelt es sich aber um den Dativ ("wem sage ich das?"), deshalb muss es jemandem heißen. Jethro hat recht.
Nur hat er in keinster Weise auf die eigentliche Frage geantwortet. Ich glaube auch nicht, dass meine Frage dadurch unleserlich/nicht verständlich wurde. Naja die Grammatik-Nazis sterben nicht aus. Ja, die Frage ist "wem" also ja wäre es mit kleinem m am Ende. Was das an der Frage ändert weiß ich aber nicht, Google hat sich zumindestens nicht davon abhalten lassen. Berichtigen okay, aber dann sollte man die Frage zumindestens ordentlich lesen und etwas Konstruktives beitragen außerhalb grammatikalischer Belehrungen.
geigen als Verb hatte ursprünglich den Sinn "schwanken, abirren". (Es kommt nicht vom Wort Geige, sondern umgekehrt, es ist älter.) Das erkennt man noch am mundartlichen "geigen" für "hin- und her bewegen". Wenn man jemandem richtig die Meinung sagt, tut man das vielleicht auch hin und her, mit vielen Argumenten und unter Abwägen aller Aspekte. Man geigt sie.
Vielleicht ergibt es so einen Sinn?
Die Meinung geigen...wir jemandem, über den wir uns ständig aufregen und ärgern, indem wir ihm deutlich sagen, was wir von ihm halten: Bei mittelalterlichen Volksbelustigungen begleiteten Geigenspieler ihre Musik mit lästerlichen Reden - je frecher sie unangenehme Wahrheiten zu Gehör brachten, desto größer war der Beifall.
Die seite habe ich bereits gefunden, die Herkunft steht dort aber nicht sondern nur der Verweis auf "jemanden die Meinung sagen".