Woher kommen schwarze Balken / Abdunkelungen bei analogen Fotos?
Hi,
ich habe mir vor ein paar Monaten via ebay eine Minolta srt 102 ergattert und war anfänglich ganz happy.
Allerdings machte sich bereits nach dem ersten Mal Entwickeln Enttäuschung breit, da auf den meisten Bildern ein Fehler mit der Belichtung aufgetreten ist.
Das halbe oder manchmal sogar fast das ganze Bild ist dabei von einem dunklen Balken überzogen. Oft auch beidseitig (Siehe Bilder).
Mein Verdacht ist, dass irgendetwas am Mechanismus nicht so recht funktioniert und es so zu Verzögerungen bei der Belichtungen kommt. Kann dies jemand bestätigen bzw. lokalisieren wo genau das Problem vermutlich auftrifft?
Möchte nicht erneut eine Kamera neu kaufen müssen...
Vielen Dank für eure Hilfe!!
4 Antworten
Ich denke auch, es ist der Verschluss. Was mich allerdings etwas verwirrt, ist dass die Abschattungen seitlich sind. Der Verschluss läuft ja horizontal.
Hast du mal versucht, wenn kein Film drin ist und kein Objektiv dran, mal vorne und auch hinten reinzuschaun und den Auslöser zu betätigen? Vielleicht erkennst du ob irgendwas im Weg ist an den Seiten.
Hallo
die Minolta hat denn damals üblichen, quer ablaufenden gummierten Tuchverschverschluss. Dass ist ein "Verschleissteil" dessen Funktion/Lebensdauer man mit Wartung erreicht/verlängert wird.
Früher hiess es ein Tuchverschluss mit Saphirlager muss um alle 12000 Auslösungen (300 Filmrollen) zum Service, einfachere mit Gleit oder Kugellagern alle 6000 (150 Filmrollen) In der Praxis machte man bei Profikameras denn Jahresservice unabhängig von der Auslösungen auch wenn die meisten Profifotografen ein Servicehandbuch führten. Es gab auch Tuch Verschlüsse wie die Pentax K und MX Typen die bis zu deren Exitus keinen Service brauchten. Die US Forces haben aber bei der K2D und MX festgestellt das der Exitus durch mangelnde Wartung früher kommt. Aber MX Motorwinder Zielkameras liefen sichere 80000 Auslösungen bis zum Service das machten damals sonst nur die Leica SL und die Topcons
Also muss jemand im Prinzip denn Tuchverschluss korrekt servicieren/"warten" dass heisst die Mechanik wird gesäubert, frisch geschmiert und justiert bzw "lahme" Federn werden nachgespannt oder ersetzt. Man prüft auch das Gummituch auf Brandlöcher (ich seh eines,,), Faserabrieb an der Kante bzw das Gummi zerbrösselt. Die Gummibrösel landen in der Verschlussmechanik muss man dort rausputzen. Das ist aber so konstruiert weil Gummibrösel will man nicht auf dem Film oder in der restlichen Kameramechanik haben. Das heisst die Kameras haben eine Gummibröselfangrille wo der "Verschlusswind" die Brösel reinpresst.
Im Prinzip ist es relativ egal welche Tuchverschluss SLR man kauft einen Verschlusservice haben im Prinzip 99% der Gebrauchtkameras nötig selbst Sammlerkameras die 20 Jahre in der Vitrien einstubten haben dann meist lahme Federwickel.
Nun gibt es "Experten" welche die Verschlüsse und Mechanik einfach mit Öl (Caramba) durchtränken und "joggen" bis alle Verschlusszeiten wieder funktionieren. Das ist meist das "Todesurteil" die Mechanik funktioniert einige Monate lahmt dann oder klemmt und ist danach "unreparierbar" bzw ein wirtschaftlicher Totalschaden. Deswegen beim Kamerakauf Nase an/in die Kamera halten wenn die nach WD40 oder Balistol riecht kann man es riskieren riecht die streng/säuerlich (Caramba) ist das ein Zombie / "Working Dead"
www.willegal.net/photo/srt/photo-srt.htm
www.butkus.org/chinon/minolta/minolta_srt-101/minolta_srt_101.htm (Reperaturleitfaden und Teilekatalog kommt wohl nur noch auf Anfrage per email)
SRT101 und SRT102 sind im Prinzip die selbe Basiskamera die 102 hat einen Schnittkeil und Einblendung der Blendenwerte im Sucher
Ach ja beim Service kommt die Kamera auf die Prüfbank bzw denn Verschlusszeitentester. Der frisch gewartete Verschluss sollte mindestens 1/800tel Laufzeit auf denn Tüchern erreichen falls nicht drehte man "einfach" die Vorspannung bis der Verschluss bei 1/1000tel war bzw meist drehte man etwa 5% drüber (Langsamer wird der von selbst). Konnte man die 1/800tel nicht erreichen war es Zeit für die Verschlussüberholung bzw die Profikunden wollten mindestens 1/930tel also im 1/6 Toleranzfenster bzw darunter hat man denn Verschluss überholt/erneuert. In denn 70er kamen die Quartzgesteuerten Elektroverschlüsse die wurden oft ab Werk "überspannt" bzw das war dort kein Problem.
Dein Problem ist die Verschlusstücher laufen nicht Syncron und vermutlich bei allen Verschlusszeiten
der verschluß ist defekt. analoge kameras haben meistens zwei vorhänge, die vom transportaufzug gespannt werden und mit dem auslösen zurückschnellen und dabei blitzartig mit einem mehr oder weniger großen spalt den lichteinfall auf den film freigeben. der zwischenraum zwischen dem ersten und dem zweiten regelt die belichtungszeit.
hier scheint einer von beiden zu haken. nimm mal den film heraus und stelle die kamera auf eine längere zeit, z.b. 1/2 sec. ein. öffne die rückwand, dann müsste man den fehler auch sehen können.
ob man das reparieren kann, ist mehr eine frage, ob es noch jemand kann/macht und was es kostet.
also ich hab es mir jetzt mal angesehen mit offener Rückwand und eigentlich kann ich keinen Hänger erkennen!
es scheint sich eigentlich schnell genug zu schließen meiner Meinung nach
Ich gehe mal davon aus das Du da eine Spiegelreflexkamera hast, auf jeden Fall aber eine Kamera mit Schlitzverschluss Der ist offensichtlich defekt und läuft nicht so wie er soll, das hat zur Folge das das Bild nur teilweise belichtet wird.
Sehen kannst Du den Verschluss nur, wenn kein Film in der Kamera ist.
Dann kannst Du die Kamera entweder mit offenem Deckel für das Filmfach auslösen und siehst wie sich der Verschlussvorhang bewegt. Am besten mit einer langen Belichtungszeit, oder Du hast die Möglichkeit den Verschluss mit abgenommenem Objektiv und hochgeklapptem Spiegel zu sehen.
Vermutlich ist im laufe der Jahre irgendein Schmierstoff verharzt, der dafür sorgt, dass der Verschluss nun "hängt". Mit etwas Glück kann das jemand der Kameras repariert relativ leicht beheben.