Woe findet ihr dieses Gedicht?
Ich habe ein Gedicht geschrieben, was ich eig auch morgen vortragen wollen würde, bin mir aber unsicher ob das wirklich so gut klingt. Meine Mutter meinte, es ist komisch, zwei meiner Freunde meinten es sei gut. Ich würde gerne wissen, wie ihr das findet, da ich mir wirklich sehr unsicher bin. Also, wie findet ihr das?
Kleine Idylle
Der Sonnenstrahl tanzt leise
Auf dem Wasser, leuchtet hell
Irgendwo singt eine Meise
Mal langsam und mal schnell
Umarmst den kühlen Nordwind
Er streicht sanft durchs Haar
Enten schnattern fröhlich wie jedes Jahr
Nun lauf geschwind
Sie sind hinter dir her
Nur hier bist du frei
Es werden immer mehr
Die Beine schwer wie Blei
Rennst du durch das Dickicht
Hinter dir brennt Blaulicht
Nach Stunden bist du alleine
Legst ab deine schweren Beine
Vor dir flackert der See
Aus welchem trinkt ein Reh
Schläfst ein in der Natur
Und träumst vom alten Schwur
3 Antworten
Ich würd's auf den letzten Vers runterbrechen, hat mehr Kraft als Idyll. Etwa so:
"Leg ab Deine schweren Beine, vor Dir schimmert der See, am Ufer dort trinkt ein Reh, schlafe in dieser Natur, träume den alten Schwur."
Sorry, wenn ich da eingegriffen habe... bei Lyrik bin ich heikel, aber wichtig ist: es muss DIR gefallen. Und mach ruhig weiter mit dem dichten, Sprache ist was schönes
"Diese Natur" meint die Natur, so wie sie am See als Idyll dem Dichter erscheint. "Der Schwur" ist jener, den man sich einst selbst gab, bei allen Gräuel der Welt, diese Heimat im Schönen nicht zu vernachlässigen. "Das Reh" ist eine Metapher der Zartheit und Zerbrechlichkeit dieser besonderen Schönheit idyllischer Momente. In der romantischen Malerei werden nicht selten Rehe in idyllischen Landschaften gemalt oder tauchen als Symbol am Rande stehend in ihr auf. * Ich persönlich hätte so auch nicht gedichtet, ich versuchte nur, den Originaltext so wenig wie möglich zu verändern.
Ich sage ja; sinnlos aneinander gereihte Metaphern in einem Gedicht ohne ´Story´.
Omg, dass klingt aber richtig gut (versteh dich, deswegen hab ich auch gefragt :') danke :D
Das Gedicht erzählt keine Geschichte.
Sinnlos aneinandergehängte Halbsätze.
Falsche Reime.
Das Versmaß stimmt nicht.
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Kennst Du "Der römische Brunnen"?
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_r%C3%B6mische_Brunnen
Lies Dir das Gedicht einmal durch und achte auf die Folge von offenen und geschlossenen Vokalen. Schau, wie er das Gedicht immer kürzer und konzentrierter macht und mehr auf den Punkt bringt.
Ganz passabel.
Kleine Kritik:
"streichet" statt "streicht" sonst passt es nicht.
"Enten schnattern fröhlich wie jedes Jahr "
ist zu lang. Vielleicht
"Enten grüßen schnatternd das Jahr"
"Aus welchem trinkt ein Reh"
ist unschön. Vlt.: "Am Ufer trinkt ein Reh"
Das Reimschema ist recht uneinheitlich, aber das kann man evtl. verteidigen.
Das sind schiefe, künstlich bedeutungsschwangere Metaphern.
Man merkt, daß der Dichter keinen guten Reim gefunden hat, der dazu passen würde. Deshalb das Reh.
"in dieser Natur" - euh, was?
Was für ein Schwur?