Wo endet es und wo fängt das andere an?

6 Antworten

die Grenze ist nicht wirklich leicht zu erkennen, aber spätestens, wenn du meinst, dass du ohne diesen nicht mehr kannst, ist es Sucht..

einige sehen das ´schon im Kaffee,-ohne den läuft gar nix, wer hat das alles schon mal so gesagt.... ich nie, weil ich Teetrinker bin ;)

aber beim Tabak, da war ich nach kurzer Zeit abhängig und es wurden 17 Jahre, bevor ich nicht nur die Überzeugung, sondern auch die damit körperliche Abhängigkeit überwunden konnte. und heute, nach 20 Jahren bin ich auf froh darüber...

was es auch bei dir ist, kannst du 14 Tage ohne, kann eine Abhängigkeit so nicht vorliegen, kenne das von Gelegenheitsrauchern....

aber wenn dein Körper Entzugserscheinungen anzeigt, die sehr unterschiedlich sein können, dann ja dann besteht eine Abhängigkeit.


AvaSanchez2002 
Beitragsersteller
 09.07.2025, 07:13

Mit Zigaretten kann ich sagen ist es so, aber das ist erst mal nicht wichtig. Seit Jahren trinke ich nach Feierabend 2/3 Martinis auf Eis, mit Orange oder Zitronen scheiben manchmal wird es ne Flache. Hat ja nur 14% Alkohol aber die letzten 9-10 Wochen ist es 2-3 mal die Woche eine flache.

buddl1358  09.07.2025, 07:17
@AvaSanchez2002

meine Schwiegermutter trank -nur- ein kleinen Goldbrand 2-cl, täglich.... der Arzt schickte sie zum Entzug, aber der Druck war zu groß, danach viel sie in ihre Abhängigkeit zurück... die Leberzirrhose beendete ihr Leben mit 56 Jahren....

bei dir, ja wenn du da nicht 14 Tage ohne auskommst.... es geht nicht wirklich um die Menge, sondern um die Regelmäßigkeit...

Hallo AvaSanchez2002,

für eine Abhängigkeit gibt es eine ganz klare Definition:

Nach der Definition im ICD-10, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegebenen wird, soll die Diagnose Abhängigkeit nur gestellt werden, wenn mindestens drei der folgenden Kriterien gleichzeitig während des letzten Jahres vorhanden waren:
Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren.
Verminderte Kontrollfähigkeit in Bezug auf den Beginn, die Beendigung oder die Menge des Konsums.
Ein körperliches Entzugssyndrom bei Beendigung oder Reduktion des Konsums, nachgewiesen durch substanzspezifische Entzugssymptome oder durch die Aufnahme der gleichen oder nahe verwandter Substanzen, um Entzugssymptome zu vermindern oder zu vermeiden.
Nachweis einer Toleranz gegenüber der Substanz, im Sinne von erhöhten Dosen, die erforderlich sind, um die ursprüngliche durch niedrigere Dosen erreichte Wirkung hervorzurufen.
Fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums sowie ein erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen.
Anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutig schädlicher Folgen.

(von https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-a/abhaengigkeit/)

Was dies dann für den/die Einzelne/Einzelnen bedeutet, ist natürlich individuell. Manche Menschen leiden auch schon unter ihrem Konsum bevor es eine Sucht wird, andere sehen es lange bis nie als problematisch, obwohl schon lange eine Sucht diagnostiziert werden könnte.

Der Leidensdruck sowie die Bedeutung des Konsums auf Konsument:in und/oder Angehörige ist also sehr individuell.

Noch eine kurze Info zu mir: Ich gehöre zu einem Team professioneller Sozialarbeiter*innen, die aufsuchend im Netz unterwegs sind. Dabei versuchen wir User*innen unterstützend und beratend zur Seite zu stehen, im Besonderen zum Thema Sucht und Konsum. Unser Angebot ist selbstverständlich kostenfrei und anonym.

Viele Grüße

Hannah vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben gGmbH 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Mitarbeiter*innen bei der Drogenhilfe Schwaben

Solang jmd jederzeit ohne anstrengung aufhörn oder verzichten kann und net konsumirn muss ists genuss aber denke die grenze ist fließend und schwirig zu beachten

Alkoholismus, als medizinische Einstufung, beginnt dort, wo die zur Diagnose nötigen medizinisch festgelegten Kriterien erfüllt sind. Diagnostizieren können so etwas allerdings nur entsprechend qualifizierte Fachleute. Die Meinungen von Fremden aus dem Internet ist hier nicht wirklich von Relevanz. In dem folgend verlinkten Artikel wird vereinfacht erklärt, worauf es bei der Diagnose ankommt.

→ Alkoholismushttps://www.kenn-dein-limit.de/alkoholkonsum/alkoholismus/

Willst du es genauer wissen, schau mal in den ICD-11 rein. Das ist ein Klassifikationssystem für Krankheiten und Störungen, in dem versucht wird, immer den aktuellsten medizinischen Kenntnissstand wiederzugeben.

→ 6C40.2 Alcohol dependencehttps://icd.who.int/browse11/l-m/en#/http://id.who.int/icd/entity/1580466198

Jedoch muss der Konsum nicht gleich krankhaft sein, um problematisch sein zu können. Schon wenn man nur ein einziges Kriterium erfüllt, ist das ein Warnsignal. Die Grenzen zwischen purem Genuss, über problematischen, bis hin zum krankhaften Konsum sind fließend.

Wie gesagt, kann letztlich nur eine Fachperson beurteilen, was zutrifft und was nicht und wie am besten vorzugehen ist. Laien aus dem Internet können das nicht. Sollte es um dich oder einen Angehörigen oder Freund gehen, kannst du dich an eine Beratungsstelle wenden. Die Beratung ist immer vertraulich, unverbindlich und kostet einen auch nichts.

→ Alkoholberatunghttps://www.kenn-dein-limit.de/alkoholberatung/

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie ✅ Kein Fachmann, kein Arzt ❌

Eine Sucht ist, wenn man nicht mehr ohne kann und Entzugserscheinungen kriegt, wenn man nicht mehr trinkt.

Es gibt aber unterschiedlichste Arten von Alkoholsucht