Wird in Reitschulen immer mit Ausbindern geritten?
Ich habe vor längerer Zeit reiten gelernt. Damals waren Ausbinder kein Thema - man musste ohne reiten lernen. Nach einer langen Pause habe ich vor einigern Jahren in Belgien wieder angefangen zu reiten. Nach einigen Einzelstunden wurde ich in die Dressurgruppe aufenommen und durfte eine Stute reiten, die auf leichte Gewichthilfen reagierte. Nun bin ich wieder in Deutschland und in einer Reitschule gelandet, wo alle Pferde immer automatisch ausgebunden werden. Ansonsten sind es wohl typsiche Reitschulpferde, nicht wirklich motiviert, enige gehen nur nur unter großem Schenkelgehämmer und Gerte vorwärts. Ich reite dort jetzt seit 2 Jahren und stelle fest, dass ich mich immer mehr dem Anfängerniveau nähere. Meine Frage ist, kennt jemand in der Nähe von Köln oder Bonn einen Reitstall, wo es möglich ist, guten individuellen Reitunterricht zu bekommen und das Reiten auch ohne Ausbinder zu üben und?
7 Antworten
Unsere Schulpferde werden mit oder ohne Hilfszügel geritten, je nach Können des Reiters. Es wird nicht pauschal was draufgeschnallt, wenn der Reiter es schafft, das Pferd selbst in die richtige Haltung zu bringen, dann geht es auch ohne Hilfszügel. Ansonsten wird auch immer geschaut, wie das Pferd auf die jeweiligen Hilfszügel reagiert, da wird auch während der Stunde schon mal was ausgetauscht. Hauptsächlich verwenden wir Dreieckszügel oder auch mal Martingal, einfache Ausbinder eher selten.
Ich finde an Hilfszügeln nichts verwerfliches, solange sie korrekt angewendet werden, das Pferd den Hals nach der Arbeit auch wieder strecken darf im Schritt am langen Zügel (Hilfszügel ausschnallen) etc. Was nützt es, wenn man pauschal ohne Hilfszügel reiten läßt und das Pferd reißt den Kopf hoch etc. Davon hat auch das Pferd nichts. Meiner Erfahrung nach ist das Pferd dann am zufriedensten, wenn es in einer vernünftigen Haltung geht, egal ob diese nun durch Hilfszügel erreicht wird oder nicht.
Ich glaube nicht, daß du einen Reitstall findest, der nur ohne Hilfszügel reiten läßt, aber den würde ich dir aus oben genannten Gründen auch nicht empfehlen. Such dir einen Stall, der flexibel auf dein Können eingeht und dir ein entsprechendes Pferd gibt. Wenn du ohne Hilfszügel reiten kannst, dann solltest du das auch tun.
Naja, brav oder nicht brav hat ja nichts mit Ausbindern oder nicht zu tun. Das Pferd bekommt ja keinen Hilfszügel, weil es nicht brav ist, sondern weil es sonst nicht in der richtigen, für ihn gesunden Haltung gehen würde.
Natürlich ist es für das Pferd besser, wenn es ohne Hilfszügel UND in der korrekten Haltung geritten wird. Betonung liegt aber auf dem Und. Denn wenn der Reiter es nun mal noch nicht schafft, das Pferd ohne Hilfszügel in die korrekte Haltung zu bringen, dann kriegt das Pferd auch nur Rückenschmerzen oder ähnliches.
Hilfszügel sind übrigens nicht gleich Ausbinder. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten und bei so Dingen wie Schlaufzügeln wäre bei mir auch der Spaß vorbei (die werden bei uns im Stall aber auch nicht verwendet).
Noch mal: Wenn du in der Lage bist, das Pferd ohne Hilfszügel in korrekter Stellung zu reiten, dann mußt du doch nicht mit Ausbindern reiten! So flexibel sollte eine gute Reitschule schon sein, daß sie die besseren Reiter ohne reiten läßt!
Ich finde Ausbinder absolut unnötig. Ich habe ohne reiten gelernt und ich habe auch noch nie ein ausgebundenes Pferd geritten. Warum auch? Dem Pferd schaden die Ausbinder eher als sie nützen ( und nur weil das Pferd mit ausbindern den Hals auch bei Anfängern rund Macht heißt das nicht dass es den Rücken aufwölbt, im Gegenteil! ), der Kopf wird so zwar nach unten gezogen aber die Anlehnung kommt nicht aus der Hinterhand -> der Rücken hängt durch, das Pferd bekommt Rückenschmerzen.
Abgesehen davon zählt für mich auch das Argument nicht, dass es auch nicht besser ist wenn das Pferd den Kopf hochstreckt. Ein Schulpferd muss eine gute Ausbildung haben. Und ein Pferd mit einer guten Ausbildung Streckt den Kopf nicht nach oben, es dehnt sich nach unten. Ergo dehnen sich die schulpferd ja die ganze zeit nach unten - für was dann noch Ausbinder? So laufen sie viel gesünder als wenn sie verschnürt werden wie ein Weihnachtsgeschenk!
Fazit: ich würde dir empfehlen einen anderen Reitstall zu suchen, mit vernünftig ausgebildeten Pferden. Das ist vllt teurer, aber lohnen wird es sich definitiv!
Es gibt auch genug Reitschulen wo man ohne Ausbindet reitet aber besorge dir lieber ne Rb oder nen privaten Reitlehrer
Die Idee ist natürlich gut, die hatte ich auch und habe tatsächlich eine Reitbeteiligung. Die Besitzerin besteht aber darauf, dass ich mit Ausbindern reite. Sie stellt sich auch immer an die Bande und beobachtet mich, egal ob ich allein reite oder Unterricht nehme.
Die Frage ist ja auch ob du bereit bist ohne ausbinder zu reiten. Sind deine Hände frei, aufgerichtet und kontrolliert oder hältst du dich an den Zügeln fest? Ist dein Sitz und sind deine Beine kontrolliert?
Erst wenn alles passt sollte man damit beginnen ohne ausbinder zu reiten. Falls das der Fall sein sollte warum fragst du nicht mal in deinem Stall nach warum du noch mit Ausbildern reiten sollst? Ansonsten kannst du dir natürlich auch gegen viel Geld Privatunterricht leisten der dich natürlich deutlich mehr weiterbringen wird als diese massenabfertigung beim Abteilungsreiten
ob du bereit bist ohne ausbinder zu reiten.
Du meinst, ob sie bereit ist, dem Pferd Schmerzen zuzufügen und es krank zu machen?
Ausbinder schaden dem Pferd und bereiten ihm Schmerzen - da gibt es keine Ausnahmen.
Auch wenn man wieder nur kritisiert wird: ich bin definitiv für ausbinder bei Anfängern. Soll das Pferd nur den Kopf hochreißen bei Anfängern? So lernt man definitiv nicht reiten
Dein Kommentar ist vernünftig und richtig, wenn es denn hierzulande so ist, dass zunächst Ausbinder die Regel sind. Ich glaube schon, dass es bei mir einigermaßen stimmt, immerhin bin ich über 15 Jahre ohne Ausbinder geritten. Natürlich wird in jedem Stall und in jedem Land (auch Region?) ein anderer Reitstil bevorzugt, dass habe ich durch meine vielen Umzüge mitbekommen. Neuankömmlinge, die anders reiten gelernt haben, werden zunächst als Anfänger eingestuft. Das war auch kein Problem für mich, aber da ich nun seit 2 Jahren reiterisch auf der Stelle trete, würde ich gern etwas finden, wo ich wenigstens mein früheres Niveau wieder erreichen kann. Abteilung wird bei uns nicht geritten, aber ich fürchte das Ausbinden lassen sie sich nciht ausreden.
Werden bei euch denn alle schulpferde immer mit Ausbildern geritten? Bei uns war es so das Anfänger erstmal ausbinder hatten und dann lernten wie man das Pferd auch ohne richtig einstellt etc. Das kann man ja auch machen wenn ausbinder dran sind, die sollten dann nach der arbeitsphase durchhängen und dadurch nicht mehr in Nutzung sein. Wenn man soweit war durfte man mit martingal reiten. Ganz am Ende stand natürlich das reiten ohne alles. Ich denke diese Reihenfolge ist auch sinnvoll... Frag doch mal deine Reitlehrerin wie es weiter gehen soll. Ich würde ganz ehrlich sein und sagen das ich mich nicht gefordert fühle etc. Vlt kommt er/sie dann auf dich zu
Also wenn Ausbinder richtig eingesetzt werden, sind sie sogar von Vorteil. Wenn ein Pferd immer nur mit hoch gerissenen Kopf rumrennt kann es auf Dauer Rückenprobleme bekommen. Bei uns im stall reiten die meisten Anfänger auch mit ausbindern aber die größeren die auch gut reiten können ohne.
Ich muss wohl irgendwie einsehen, dass ich aus der Zeit gefallen bin, denn zu meiner Zeit gab es ja nichts anderes als ohne Ausbinder reiten lernen. Da übte man zunächst den Sitz bei langem Zügel (die Ponys waren auch ohne Ausbinder brav genug). Der Punkt ist, dass mir die permanent ausgebundenen Pferde leidtun und auch, dass ich das Gefühl habe, nichts zu lernen,.