Wilson-Zyklus & Mittelozeanischer Rücken

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nunja kuz gesagt handelt es sich bei hotspots um recycelte (also ehemals subduzierte) ozeanische Kruste. Ob das Ganze nun wirklich an hotspots/Flutbasalten hängt oder diese nur eine Folge der Plattenbewegung ist, kann ich dir aber auch nicht eindeutig beantworten, jedesmal sobald ein Mittelozeanischer Rücken subduziert wird, entsteht ein Back arc basin woraus ein neues Meer werden kann, zB vermutet man neuerdings dass der Atlantik früher mal solch eine Struktur war, andere jüngere Beispiele wären das japanische Meer oder noch jünger der Golf von Kalifornien also zwischen Baja California und Mexiko.

Zu bereits gegebenen Antwort: Das Japanische Meer und der Golf von Kalifornien (zw. mexikan. Festland und Baja California) haben eine völlig unterschiedliche Genese! Zur Frage (der gesamte Zyklus kann hier nicht wiederholt od. auch nur zusammengefasst werden - dazu Lehrbücher der Geologie bemühen): Mittelozeanische rücken bilden sich nicht durch Subduktion - Druckentlastung im Bereich aufsteigender Magamströme haben dagegen Anteil an der Genese der Rücken. Und ozeanische "Hot Spots" werden zwischen den Mittelozeanischen Rücken und den Subduktionszonen (Tiefseegräben) verortet.

Nogger94 
Fragesteller
 28.02.2012, 18:59

Lieber mineralixx,

a) "dazu Lehrbücher der Geologie bemühen" - was bitte meinst du damit?

b) "Mittelozeanische rücken bilden sich nicht durch Subduktion - Druckentlastung im Bereich aufsteigender Magamströme haben dagegen Anteil an der Genese der Rücken." 1. habe ich nicht behauptet, dass sie sich direkt durch die Subduktion bilden, sondern infolge dieses Prozesses und 2. steht die Entstehung des mittelozeanischen Rücken in der Tat in ursächlichem Zusammenhang mit der Subduktion! Da würde ich an deiner Stelle noch mal im Stark Verlag Abitur Aufgaben 2010 Band nachlesen, denn offenbar hast du den ganzen Zusammenhang noch nicht verstanden oder gehst in deiner Antwort nicht vom aktuellen Forschungsstand aus! Denn die schweren ozeanischen Platten sinken ab und durch ihr Eigengewicht kommt es zum so genannten Slab Pull, dem Plattenzug. Wo der Slab Pull die Platte dehnt, kommt es zu einer Schwächezone - die Platte wird dünner. Und infolge der Druckentlastung spielen dann auch die Konvektionsströme eine Rolle!!!

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mineralixx  29.02.2012, 09:26
@Nogger94

Im Bereich der Subduktion bewegen sich Magmaströme nach unten (sagt ja bereits der Begriff), im Bereich Mittelozeanischer Rücken dagegen steigen Magmamassen auf. Und: Lehrbücher der Geologie" sind die, die z.B. in der Uni-Bibliothek stehen und auch (meist) so heißen. Will jetzt keine Autoren bevorzugen. Die Angaben im Stark Abitur-Aufgaben 2010 sind wissenschaftlich nicht zitierfähig. Bin selbst von der Ausbildung her Geowissenschaftler.

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christianb219  29.02.2012, 12:55

Also ich muss dir da doch mehrfach widersprechen.

"Das Japanische Meer und der Golf von Kalifornien (zw. mexikan. Festland und Baja California) haben eine völlig unterschiedliche Genese!" google doch mal "The Gulf of Mexico is a Jurassic backarc basin" oder wie war dein Einwurf gemeint? So unterschiedlich ist die Genese meines Erachtens nicht.

"Und ozeanische "Hot Spots" werden zwischen den Mittelozeanischen Rücken und den Subduktionszonen (Tiefseegräben) verortet." da gibt es ja mal auch jedemenge Gegenbeispiele, Tristan da Cunha (inklusive der Parana und Etendeka Flutbasalte), Island...

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mineralixx  29.02.2012, 13:28
@christianb219

Im Bereich des Golfes v. California findet eine Transversalverschiebung, überlagert von Subduktionsvorgängen, statt, nicht aber im Bereich des Jap. Meeres. Und bei den "Hot Spots" handelt es sich um Theorien, die auch angezweifelt werden. Vgl. Aufsätze z.B. in der Geolog. Rundschau, Nr. 6/2011.

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christianb219  29.02.2012, 15:00
@mineralixx

Die Transversalverschiebungen haben recht wenig mit dem Back-arc-basin zu tun in erster Linie wurde hier in beiden Fällen ein MOR subduziert infolgedessen es zu einem Rifting kam => sehr ähnliche Genese

Der wissenschaftliche Mainstream ist im übrigen absolut von Hotspots deren Material dem unteren Mantel entstammt überzeugt. Das beweisen in erster Linie Geophysikalische Messungen von Wellengeschwindigkeiten und Mineralfunde sowie theoretische Überlegungen wenn man sich die geringe Wärmeleitfähigkeit von Gestein und die Temperaturgradienten in der Erde ansieht muss es schlichtweg eine ganz Mantelkonvektion geben.

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