Wieviele Tage im Jahr läuft bei euch ein Luftentfeuchter?

Wechselfreund  08.12.2024, 16:09

Das hängt doch stark von der gewünschten und tatsächlichen Luftfeuchtigkeit ab?

Bocky 
Beitragsersteller
 08.12.2024, 16:40

Wenn es im Raum vorher 65% Luftfeuchtigkeit hatte und ich möchte jetzt immer 50% halten.

4 Antworten

200W sind viel zu wenig für das was Du willst.

Wir haben hier 2000W Split-Klima im Schlafzimmer, nutzen die aber selten zum wirklich kühlen sondern nur um an den ganz schwülen Sommertagen zu entfeuchten. Die laufen eine Stunde oder so und sind dann den Rest der Nacht aus, wenn man das Fenster zu läßt.

Im August 23 waren es im Schlafzimmer 21 kWh für den ganzen Monat, diesen Sommer war es irgend wie schlimmer, da haben wir 74 kWh für den ganzen Monat gebraucht um Abends gut schlafen zu könne.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich arbeite nach Möglichkeit lieber ohne elektrische Luftentfeuchtung in regelmäßiger Querlüftung.

Ansonsten kannst Du bei einem vernünftigen Luftentfeuchter mit kompressorgeführter Kältemitteltechnologie bei Deinem 20 m2 / 50 m3-Schlafzimmer am ehesten mit einer Geräte-Nennleistung ab 500 bis 600 Watt aufwärts erst ernsthaft planen bei dann ausreichender Entfeuchterleistung in besonders zu schneller Feuchte neigenden Räumen in "ungünstigen" Gebäuden.

Rechne an Tagen mit ungünstigen äußeren Witterungsbedingungen + ungünstiger und zugiger Bausubstanz bei einem Zielwert von etwa 55% rel. bei 18-20 Grd Raumtemperatur dann mal im Mittel mit etwa 0,3 bis 0,4 KW pro Stunde im Durchschnitt bei einem Entfeuchter der 600 Watt / 24 L/Tag Leistungsklasse, wenn Du das Gerät nur sporadisch mal 24/7 im Raum betreibst.

Das wären dann bei ca. 35 Cent je KWh Stromkosten in etwa 2,50 bis 3,30 Euro pro Tag im 24/7 Betrieb bei den oben genannten Schätzungswerten bei nur täglichem Betrieb rein sporadisch.


Bocky 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:50

Danke. Ich probiere es jetzt auch erstmal mit Querlüften. Mir sind die Stromkosten für so ein Teil zu hoch, vorallem wenn man es im Winter täglich laufen lassen muss.

Gnurfy  10.12.2024, 12:01
@Bocky

Insbesondere bei stets sporadischem Betrieb sind solche Geräte in der Tat recht kostspielig im Unterhalt, da dann jedes mal erst die ganze Feuchtigkeit wieder neu aus Wänden, Decken, Mobiliar, Teppichen, Holzböden und Polsterungen etc. mühsam heraus geholt werden muss.

Erst in zunehmendem Konstantbetrieb über Tage bis Wochen hinweg wird sich das Raumklima beim Betrieb eines solchen Gerätes spürbar stabilisieren zugunsten dann immer weniger Gerätearbeitsintervallen.

Danach funktioniert das ganze in Kombination mit täglich morgendlich und abendlicher Stoß-Querlüfung bei ansonsten stets geschlossenen Türen ünd Fenstern im Winter erheblich besser.

LG

Ich habe da vielleicht nicht so viel Ahnung. Möchte aber eine Anmerkung machen. Feuchtigkeit muß man nur entfernen, wenn zuviel da ist. Woher kommt die Feuchtigkeit? Baden/duschen, kochen, nass aufwischen, Wäsche in der Wohnung trocknen, Zimmerpflanzen (nur, wenn es viele sind)? Wenn man das so gut wie möglich vermeidet, ist es vielleicht nicht mehr zu feucht.


Bocky 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:49

Baden/duschen, kochen, Wäsche in der Wohnung trocknen, Zimmerpflanzen.
Aber ich habe festgestellt. Wenn ich einmal ordentlich Querlüfte jetzt im Winter, habe ich schon nur noch 50-55% in jedem Zimmer.
Das 3-4 am Tag sollte reichen.

BerndBauer3  10.12.2024, 15:32
@Bocky

Ja, das kann so sein. Da möchte ich nicht widersprechen.

Der Bedarf lässt sich aus der Ferne gar nicht einschätzen wegen der sehr unterschiedlichen bauphysikalischen Gegebenheiten. Ich leide z.B. sehr unter der besonders trockenen Luft zu Hause. Da steht die Wohnung voll von Luftbefeuchtern. An Frosttagen muss ich damit pro Tag mehr als 30 Liter Wasser verdampfen, um auf eine Luftfeuchtigkeit von wenigstens 50% zu kommen.


Bocky 
Beitragsersteller
 10.12.2024, 10:54

Wahnsinn. Ist bei mir genau das Gegenteil. Vielleicht liegt es am Heizen?
Wir haben Fußbodenheizung und ich versuch nach Möglichkeit so wenig wie möglich zu heizen (ca. 18 Grad).

dompfeifer  10.12.2024, 14:21
@Bocky

Eine Anmerkung vorweg: Ich leide seit Jahrzehnten stark unter trockener Luft. Vor Jahrzehnten sagte mein HNO-Arzt einmal zu mir: "Lüften Sie nie, Sie müssen im eigenen Mief ersticken!!!". Meine Wohnung beherbergt ein beträchtliches Arsenal von Luftbefeuchtern.

Meine Wohnung liegt über der Durchfahrt und ist deshalb ausgesprochen fußkalt, im Gegensatz zur Fußbodenheizung. Der kalte Boden hemmt die Konvektion im Raum. Die extreme Trockenheit bei mir wie auch die extreme Feuchtigkeit mancherorts gibt mir durchaus noch einige bauphysikalische Rätsel auf. Aber in dem Zusammenhang bin ich auch auf weit verbreitete Irrtümer gestoßen:

Während der Heizperiode haben wir üblicherweise ein erhebliches Temperaturgefälle von innen nach außen, und da ist zu beachten:

Beim Luftaustausch durch Stoßlüften sinkt die Temperatur der Innenluft messbar vergleichsweise langsam ab. Die relative Feuchtigkeit dagegen sinkt beim Lüften messbar ganz schnell ab.

Diese Tatsache ist mit Feuchtigkeitsmesser und Thermometer schnell und einfach nachzuweisen. Damit lassen sich Wetten gewinnen gegen Leute, die sich hartnäckig den physikalischen Gesetzmäßigkeiten widersetzen wollen:

Die Luft wird mit zunehmender Temperatur "durstiger", sie muss zur Sättigung immer mehr Wasser aufnehmen, d.h. die relative Luftfeuchte sinkt mit steigender Temperatur, die Luft fühlt sich zunehmend trockener an. Bei der Temperaturabsenkung dagegen steigt die Luftfeuchte schnell an, es bildet sich z.B. am kalten Fenster Kondenswasser. An kalten Außenwänden droht durch Kondenswasser Schimmelgefahr. Entgegen landläufiger Meinung ist der Kondenswasser-Schimmel also die Folge von Heizung und mangelnder Lüftung und nicht die Folge von mangelnder Heizung.

Wie ich inzwischen sehe, ist diese etwas seltene Einsicht ja bei Dir ja schon angekommen:

"Wenn ich einmal ordentlich Querlüfte jetzt im Winter, habe ich schon nur noch 50-55% in jedem Zimmer."

Aus all dem Gesagten folgt jetzt zwingend: Die Luft trocknet man am effektivsten durch viel Heizen und viel Lüften im Wechsel. Beim Temperaturanstieg nimmt die Luft alles Wasser aus der Umgebung (Küche, Bad, Atemluft, Pflanzen u.s.w.) auf. Bei jeder Lüftung lädt die Luft das Wasser nach draußen ab.

Bei dem Rezept "im Wechsel Heizen und Lüften" sieht die wirtschaftliche Kalkulation so aus: Es sind die zusätzlichen Heizkosten für das Rezept aufzurechnen gegen die alternativ aufzubringenden Stromkosten für Luftentfeuchter mit hinreichender Entfeuchtungsleistung.

Zur Ermittlung der zusätzlichen Heizkosten müssten wir erst die Heizungsart kennen. Bei einer Elektroheizung wäre das ganz einfach: Da könnten wir den Verbrauch einfach am Stromzähler ablesen.

Die Stromkosten für Luftentfeuchter (Die laufen ja nicht ständig durch) sind einfach zu ermitteln mit einem Messgerät zum Durchstecken. Da würde ich zu Versuchszwecken zunächst ein möglichst billiges Gerät mit kleiner Leistungsaufnahme einsetzen.

Alles klar soweit, oder noch Fragen dazu?

Bocky 
Beitragsersteller
 11.12.2024, 12:57
@dompfeifer

Ja vielen Dank für die Erläuterung. Ich hätte mal gerne tatsächliche Zahlen zu jährlichen Stromkosten gewusst. Sowas findet man leider im Internet leider selten.
Wenn man für ein 20qm mit über 400 kwh/Jahr rechnen muss, wäre mir das aber schon deutlich zu viel.

dompfeifer  11.12.2024, 18:32
@Bocky

Mit etwas Mühe dürfte schon in Erfahrung gebracht werden, wieviel Liter Wasser pro Stunde ein bestimmtes Gerät entfeuchtet nach Herstellerangaben. Aber es wird Dir niemand aus der Ferne sagen können, wieviel Liter Entfeuchtung Du brauchst.

Für meine Befeuchter fand ich Herstellerangaben zur Befeuchtung in Liter pro Stunde (0,2 bis 0,3 Liter). Dass ich meine 3,5 m hohe Wohnung an kalten Tagen mit bis zu 1,5 Liter pro Stunde befeuchten muss, musste ich schon selbst praktisch herausfinden.