Wieso wurde Julius Streicher im Nürnberg Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt?

5 Antworten

Hitler hat wohl mit eigenen Händen niemanden umgebracht. Trotzdem hat er den Tod von Millionen zuverantworten. Zu dieser Riege mit Göppels, Himmler, Göring gehörte auch Julius Streicher mit seinem Hetzblatt "Der Stürmer".

Es gibt den alten Spruch: Zuerst kommt der Rufmord, danach der Mord. Kaum jemand verkörpert diesen Spruch besser als J. Streicher.

Selbst die NSDAP bescheinigte ihm Korruption, Raffgier, exzessive Aggressivität und übergriffiges Verhalten gegenüber Frauen in einem Prozess zwischen 1938 und 40. Am Ende wurde er aller Ämter enthoben und für nicht ganz zurechnungsfähig erklärt. Er durfte die Stadt Nürnberg nicht mehr betreten.

Hitler lies aber zu, dass er den Stürmer behalten durfte und seine Uniform durfte er weiter tragen und den Titel Gauleiter pro forma behalten.

Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde er in den Punkten "Verschwörung" und "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" verurteilt. Damit machten die Siegermächte klar: Streicher hat mit dem Stürmer wesentlich dazu beigetragen, dass die antisemitische Stimmung im Volk angeheizt wurde. Hassrede ist ein Verbrechen! Vor allem, wenn sie zur Ermordung von Millionen Menschen führt. In der Urteilsbegründung steht, er sei der Judenhetzer Nr. 1.

Im Nachhinein beurteilten selbst amerikanische Juristen das Todesurteil als übereilt. Das Gericht wollten ein Zeichen gegen den Rassenhass setzen.

Woher ich das weiß:Hobby

Siegerjustiz halt, das Urteil wurde seinerzeit auch von Juristen kritisiert, steht glaub ich auch im Wiki Artikel, habe den vor einiger Zeit mal gelesenen.

Abgesehen davon, bin ich ein strikter Gegner der Todesstrafe.

Das reicht doch wirklich und seine "Saat" ist aufgegangen.