wieso werden die armen immer ärmer und die reichen immer reicher?

7 Antworten

Geld fliesst zu denen, die es haben und sich drum kümmern. Arme kümmern sich weniger - aus welchen Gründen auch immer. Der Fussballtorhüter, Toni Schumacher, schrieb mal, dass er nicht so leben möchte wie seine Eltern und kloppte Überstunden aufm Platz.

Das ist wie bei den ganzen Lohnerhöhungen seit ewigen Zeiten. Es wird immer innerbetrieblich von "Gleichheit" geredet wenn ALLE Mitarbeiter z.B. 3% mehr Lohn bekommen. Aber 3% von vorher wesentlich höheren Löhnen sind nun mal in der Summe nicht wie die 3% von den Niedrigen... So ist z.B. die Einkommensschere gewachsen und gewachsen und gewachsen...!

Und als es noch gute Zinsen für Anlagen von größeren Vermögen gab ist es analog dazu ebenso gelaufen. Da wurden mit Vermögen Zinsgewinne generiert,die man als "Ärmerer" nicht mal als normalen monatlichen Nettolohn hat erarbeiten können!

Wer also VOR der "Null-Zins-Politik" etwas anhäufen konnte,der war u.a. eben ein "Gewinner",und hat bei gewisser Sparsamkeit eben heute noch mehr als genug.

Stell dir vor Person A hat jeden Monat 50€ zuwenig, Person B kommt mit dem Einkommen gut klar und Person C spart jeden Monat 100€

In zehn Jahren hat A mindestens 6000€ Schulden, B ist keinen Schritt weiter und C hat 12.000€ auf der hohen Kante!

Alles klar?

Viele arme sich nicht umsonst Arm und viele reicht nicht umsonst Reich. Und sie entwickeln das natürlich weiter wenn es funktioniert und werden noch Reicher. So funktioniert das eben Mal.

In Deutschland ist das so. Weltweit gesehen ist es jedoch anders.

"Die weltweite Armut hat in den letzten Jahrzehnten drastisch abgenommen, die Einkommensungleichheit ist zurückgegangen. Das ist eine Folge des Aufstiegs der Schwellenländer. In den reichen Industrieländern wächst die Ungleichheit der „Markteinkommen“. Aber letztlich kommt es auf die „verfügbaren Einkommen“ an, also die Einkommen nach Steuern und Transfers, die jeder letztlich ausgeben kann. Der Sozialstaat federt die zunehmende Ungleichheit ab. In Deutschland wird mehr umverteilt als in fast allen anderen Ländern."

https://www.zew.de/publikationen/werden-die-armen-immer-aermer-und-die-reichen-immer-reicher-zehn-thesen-zur-ungleichheitsdebatte

Durch den Aufstieg der Schwellenländer (z.B. Brasilien) hat die Armut weltweit ein gutes Stück abgenommen. Ein moderater Wohlstand ist heute für viel mehr Menschen möglich als noch vor 30 Jahren (auch China ist ein gutes Beispiel dafür).

In Deutschland und anderen reichen Industrieländern ist die Entwicklung aber anders. Der soziale Aufstieg ist für ärmere Menschen sehr schwierig.

https://www.dw.com/de/wachsende-kluft-zwischen-arm-und-reich-in-deutschland/a-57506792