Wieso sind manche in Mathe so gut und manche nicht?

5 Antworten

Das ist eine sehr interessante und schwierige Frage. Es kann schon sein, dass es da irgendwelche genetischen Unterschiede gibt, aber selbst wenn, dann dürften sie eine eher kleine Rolle spielen.

Viel wichtiger ist das, was ein Kind vor allem im frühen Kindesalter und in der Grundschule erlebt hat. Zum Beispiel, ein Kind aus einer "bildungsfernen" Familie wird wahrscheinlich von seinen Eltern im Kindesalter weniger gefördert als ein Kind in einer "bildungsnahen" Familie. Kinder mit gut gebildeten Eltern lernen das Lesen und teilweise das Schreiben oft schon vor der Einschulung, genauso auch einfaches Rechnen. Ihnen fällt das Lernen grundsätzlich einfacher als Kindern, die in der ersten Klasse zum ersten Mal mit Buchstaben und Ziffern zu tun haben.

Aber auch abgesehen von diesem Startvorteil: Das eine Kind hat mal einen schlechten Tag gehabt und wurde ungünstig ausgefragt oder der Lehrer hatte schlechte Laune dabei. Schon ist die Einstellung gegenüber dem Fach schlechter geworden, das Kind beschäftigt sich weniger gern und deshalb auch weniger intensiv damit und bekommt entsprechend schlechtere Noten. Dann sinkt die Motivation noch mehr, mit ihr die Leistung usw... Und ein anderes Kind wurde vielleicht umgekehrt mal zum rechten Zeitpunkt gelobt, hat Freude an dem Fach gewonnen und hat sich zum Positiven weiterentwickelt.

Da können also ganz minimale Einflüsse eine Rolle spielen, die im Nachhinein überhaupt nicht zurückzuverfolgen sind. Ganz zu schweigen von ganz deutlichen Einflüssen, wenn das Kind in einer schwierigen Klasse gelandet ist, wo der Lehrer immer nur am Kämpfen für Disziplin ist und kaum zum Unterrichten kommt, oder wenn der Lehrer schlicht unmotiviert oder unfähig ist. Oder auch: Können und wollen sich die Eltern Nachhilfe leisten, wenn sich erste Probleme abzeichnen, oder nicht?

Eine allgemeingültige Erklärung ist also nicht möglich, es kommt immer auf den Einzelfall an und selbst da ist es schwierig die Ursache der Probleme zu finden!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Masterabschluss Theoretische Physik

Ich denke du meinst damit die Fähigkeit spezielle Algorithmen, die einem der Lehrer gezeigt hat, auf standartisierte Aufgaben anzuwenden und eine richtige Lösung zu berechnen. Also nach dem Prinzip "Äffchen spring."

Ich sage mal aus Erfahrung, beim Abi habe ich gebüffelt wie ein Bekloppter um ja meine gute - sehr gute Note zu haben. Daraus war irgendwie der Trugschluss entstanden das ich gut in Mathe bin. Auf eine Stegreifaufgabe habe ich aber mal gar nichts gelernt gehabt. Nur eine Woche habe ich mich gehen lassen, sonst aber kontinuierlich gelernt.

Die Quittung kam in Form einer "ausreichend". Für mich damals eine Katastrophe. Der Mathe-Lehrer war ebenfalls ganz geschockt, war ich doch der 1er Schüler und fragte "Was ist passiert?". "Nichts, ich habe die Stegreifaufgabe nicht erwartet und mich nicht vorbereitet!".

So gesehen konnte ich gute Noten in Schulmathe haben aber nur mit viel Aufwand.

Einfach da sitzen und zuhören, aufmerksam sein .... hat bei mir nichts gebracht. Obwohl ich in der 1. Reihe saß. In ein Ohr rein und in das andere wieder raus. Von easy aufnehmen und kapieren war keine Rede.

Um die Frage zu beantworten: Zwischen der ausreichend und der sehr gut lagen bei mir pro Woche ca. 10 - 15 Stunden Lernaufwand alleine für Mathe. So einfach ist es.

Auf das übliche Totschlagargument "Manche verstehen und Lernen halt schneller" verzichte ich absichtlich.

Nein / Es gibt eben unterschiedliche Begabungen.

Mathe ist eigentlich sehr einfach.

Wenn man logisch denken kann hat man eine 3 höchstens eher eine 2. Wer dazu etwas lernt hat locker eine 1.

Natürlich ist NICHT jeder gleich fähig, egal ob's um Mathe, Fußball spielen, Singen, Tennis spielen, Malen, Schauspielen,... geht.

Die Menschen sind unterschiedlich - glücklicherweise, jeder hat seine eigenen Talente, Vorlieben, Stärken, Schwächen,...

Bei Mathe liegt's aber nicht nur am Talent, sondern viel liegt bedauerlicherweise an den Mathe-Lehrern, von denen viele leider gar nicht gut und verständlich erklären können und die die Verständnis-Probleme der Schüler oft gar nicht nachvollziehen können.

Ein guter Mathe-Nachhilfe-Lehrer könnte helfen, aber nur wenn er wirklich gut ist, also gut erklären kann und versteht, wo und warum der Nachhilfeschüler Probleme hat.