Wieso melden sich Therapeuten nicht bei ihren Patienten?

12 Antworten

weil man als Therapeut kein persönliches Verhältnis zu einem Patienten aufbauen darf. ein Anruf in der Freizeit käme dem ziemlich nahe, weswegen es nicht gemacht wird. Daß sogar Sex zwischen Patient und Therapeut stattfindet, gibt es wohl nur in schlechten Filmen.

Thea93 
Fragesteller
 23.07.2018, 08:41

Das gibt es allerdings. Check the statistics lol!

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ant8eart  23.07.2018, 08:43
@Thea93

trotzdem riskiert man dadurch die Approbation, wenn es rauskommt.

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Dahika  23.07.2018, 17:25

leider nicht. Es kommt leider sehr wohl vor, dass es Sex zwischen Patient und Therapeut gibt. Das ist übrigens sex. Missbrauch gleichzusetzen. Es sollte angezeigt werden und dem Therapeuten die Approbation/Berufsverbot kosten. Ich selbst kenne so einen Fall und der endete MIT RECHT mit der ruinierten Karriere des Therapeuten. So was geht gar nicht und ist oft traumatisierend für (meist) die Patientin.

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Thea93 
Fragesteller
 25.07.2018, 13:33
@Dahika

Wieso ist das Missbrauch wenn es freiwillig ist und in der Freizeit? :-)

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Es ist meist Teil der Therapie. Der Patient muss sich anstrengen, seine Situation zu verbessern, nicht umgekehrt. Erst recht, wenn es um Terminvereinbarungen geht. Nicht der Therapeut ruft an, um einen Termin zu vereinbaren, sondern das muss der Patient machen. "Wer will was?" ist die Frage.

WEnn man es dem Patienten zu leicht macht, nimmt man ihm Arbeit ab, verwöhnt ihn und verhindert dadurch geradezu seine Gesundung. Stell dir vor, ein Mensch wird zu dir überwiesen, der im Rollstuhl sitzt. Du hast die Aufgabe, dass er wieder laufen lernen soll. Das wird er aber nicht, wenn du dauernd seinen Rollstuhl schiebst.

Allerdings muss man dieses Prinzip vom Einzelfall abhängig machen. Wenn ich einen Patienten habe, den ich als möglicherweise suizidal ansehe und der einen vereinbarten Termin nicht wahrnimmt, rufe ich oft sehr wohl an und frage, was los ist.

WEnn ich einen Patienten habe, der ernsthaft erkrankt ist, rufe ich durchaus an und frage, wie es ihm/ihr geht. Ich besuche ihn/sie dann auch mal. Ich hatte eine Patientin, die an Leukämie erkrankt war - und dann leider auch gestorben ist. Sie habe ich durchaus im Krankenhaus besucht.

Aber bei einem "normalen" Patienten rufe ich nicht an. Ich erwarte dann, dass er/sie mir in der nächsten Stunde berichtet, wie es ihm oder ihr ergangen ist.

Es hängt stark vom Einzelfall ab. Und dem Therapieziel. Es gibt Patienten, die mit hohen Erwartungen an den Therapeuten in die Therapie kommen. Diese Erwartungen lauten: "Hilf mir dabei, dass ich nichts ändern muss. Hilf mir dabei, dass ich nichts tun muss." Und diese Haltung unterstütze ich gewiss nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weil ein Therapeut unzählige Patienten hat. Müsste er allen nachlaufen und fragen, wie es ihnen geht, hätte er für dich und alle anderen kaum noch Zeit. So ist es doch logisch, dass man zu IHM geht und ihm erzählt, ob es einem gut geht oder nicht. Ist ein Patient nicht in der Lage, zu ihm zu gehen, weil es ihm schlecht geht, können Familienangehörige den Therapeuten informieren und den Patienten ggfs. in die Praxis bringen.

Es ist Dein Job sich um Deine Gesundheit zu kümmern.

Wenn Du kein eigenes Interesse hast, warum sollte jemand anderes ein größeres Interesse daran haben als Du ?

Ein Therapeut ist kein Verwandter, Bruder, Schwester, Freund usw.

Wenn Du keinen Termin mit ihm ausmachst, hast Du ganz offensichtlich keinen Bedarf. Zumindest forderst Du keine Hilfe/Unterstützung an.

Es geht darum, dass der Patient lernt sich um seine Angelegenheiten zu kümmern. Er muss erkennen, dass er Hilfe braucht, sonst funktioniert eine Therapie nicht. Dazu gehört, dass der Patient den Termin ausmacht und nicht der Therapeut den Patienten