Wieso kriege ich schwere Aufgaben wo viele scheitern hin, doch an den leichtesten Aufgaben der Welt verzweifel ich?
Guten Tag, :)
ich hab mal eine Frage, ich bin seit meinem 4. Lebensjahr diagnostizierter Asperger einer abgeschwächten Form und mein IQ soll laut meiner Mutter bei 127 überdurchschnittlich liegen.
Meine Frage ist nun wie oben beschrieben, warum ich die schweren Aufgaben schaffe und an seehr leichten verzweifle / viel Zeit brauche.
Als Beispiel.
Leichte Aufgabe:
ch wollte eben meine Kissen beziehen und hab dafür mind. 10 min gebraucht um zu checken wie ich diesen Bezug über's Kissen bekomme. (Im Kopf wusste ich es, jedoch hatte ich kein plan wie ich es umsetzen sollte). Ich habe es dann nach 15 min geschafft.
Schwere Aufgabe:
Der durchschnitt braucht ja paar Tage - Wochen um wirklich etwas verinnerlicht zu haben, ich brauche manchmal nur 1 Tag oder weniger. Dazu kommt, das ich (ohne lesen) ein sehr gutes Gedächtnis habe, eine sehr gute Auffassungs-Lerngabe habe (wenn man es mir verständlich und bildlich erklärt).
Der dritte punkt ist, das ich wirklich jedes einzelne detail in meiner Umwelt (draußen) mitbekomme egal ob es groß, klein, kariert usw ist.
Ich freue mich auf eure Antworten :)
Viele Grüße
Christian ✌️
6 Antworten
Das viele Hochintelligente an den einfachsten Aufgaben des Alltags scheitern, ist nicht ungewöhnlich.
Es gibt auch praktische Intelligenz. Die scheint bei dir nicht so ausgeprägt zu sein.
Ich hab ja beschrieben, dass mein IQ bei 127 liegt, also ist die Antwort hilfreich :)
Der IQ ist aber nicht die Ursache, wenn du keine Schleife binden kannst
Es ist wie bei einem Fussballtorwart der die schwierigsten Bälle hält. Bei den Einfachen bekommt er manchmal Probleme. Dahinter steckt mit Sicherheit die Angewohnheit des Menschen Alles zu pauschalisieren, auch wenn ein Differenzierungsvermögen notwendig ist.
Dein Gehirn hält Dinge wie Kissen beziehen für nicht merkenswert.
Soll übrigens normal sein be in Menschen mit höherem IQ.
Christian, hast du wirklich nur 1 Idee im Kopf, wie du theoretisch das Kissen in den Überzug bekommst? Ich vermute, dass dir das im Nachhinein nur so vorkommt.
Wenn ich im Kissenüberziehen nicht inzwischen ein wenig Routine hätte, liefe das bei mir so: Durch die Fokussierung auf die Aufgabe blende ich die tausend Details der Umgebung aus. Ich habe die beiden Objekte vor mir. Mir ist sofort klar, das Bauschteil muss durch die Öffnung.
Nun kommen schlagartig zehn Gedanken auf einmal, mit welchen Varianten ich das Problem lösen könnte. Gleichzeitig habe ich das Bild vorm mir, wie das perfekte Ergebnis auszusehen hat, glattgestrichen und mit gutgefüllten Ecken. Mit diesem Wust im Kopf versuche ich nun meinen Körper zu lenken, bevor ich mich überhaupt für einen Bewegungsablauf entschieden habe. Diskoordination ist die Folge.
Also muss ich einen Schritt zurück treten, wie ein Schachspieler erst mal meine verschiedenen mögliche Züge durchgehen, meinen Drang zum Perfektionismus zügeln und mich für eine Liste von Vorgehensweisen entscheiden. Diese setze ich dann um, bis eine davon einen für mich erträglichen Erfolg hat, zumindest falls nicht vorher die Ausblendung der außeren Details versagt.
Routine stellt sich bei mir erst ein, wenn ich die schließlich erfolgreiche Vorgehensweise so oft trainiert habe, dass ich nicht mehr darüber nachdenke, weil mir ansonsten die anderen Varianten sofort wieder dazwischen gehen.
Meine Routine besteht jetzt aus ganz wenig Varianten, zwischen denen ich mich auf Basis von Erfahrung inzwischen sekundenschnell entscheide, und dem Tolerieren eines Ergebnisses mit abgespecktem Perfektionismus.
Das ist keine Frage der Intelligenz, eher eine der Problemstruktur. Die analysierst Du bei den komplizierten Dingen und ignorierst Du bei den einfachen.
Hochintelligenz und Asperger sind aber verschiedene Dinge. Es gibt auch Aspis mit niedrigerem IQ.