Christian, hast du wirklich nur 1 Idee im Kopf, wie du theoretisch das Kissen in den Überzug bekommst? Ich vermute, dass dir das im Nachhinein nur so vorkommt.
Wenn ich im Kissenüberziehen nicht inzwischen ein wenig Routine hätte, liefe das bei mir so: Durch die Fokussierung auf die Aufgabe blende ich die tausend Details der Umgebung aus. Ich habe die beiden Objekte vor mir. Mir ist sofort klar, das Bauschteil muss durch die Öffnung.
Nun kommen schlagartig zehn Gedanken auf einmal, mit welchen Varianten ich das Problem lösen könnte. Gleichzeitig habe ich das Bild vorm mir, wie das perfekte Ergebnis auszusehen hat, glattgestrichen und mit gutgefüllten Ecken. Mit diesem Wust im Kopf versuche ich nun meinen Körper zu lenken, bevor ich mich überhaupt für einen Bewegungsablauf entschieden habe. Diskoordination ist die Folge.
Also muss ich einen Schritt zurück treten, wie ein Schachspieler erst mal meine verschiedenen mögliche Züge durchgehen, meinen Drang zum Perfektionismus zügeln und mich für eine Liste von Vorgehensweisen entscheiden. Diese setze ich dann um, bis eine davon einen für mich erträglichen Erfolg hat, zumindest falls nicht vorher die Ausblendung der außeren Details versagt.
Routine stellt sich bei mir erst ein, wenn ich die schließlich erfolgreiche Vorgehensweise so oft trainiert habe, dass ich nicht mehr darüber nachdenke, weil mir ansonsten die anderen Varianten sofort wieder dazwischen gehen.
Meine Routine besteht jetzt aus ganz wenig Varianten, zwischen denen ich mich auf Basis von Erfahrung inzwischen sekundenschnell entscheide, und dem Tolerieren eines Ergebnisses mit abgespecktem Perfektionismus.