Wieso ist vielen jungen Mädchen ihr Jungfernhäutchen so wichtig - Details s. unten?

13 Antworten

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Sehe ich genauso. Früher oder später geht es sowieso kaputt. Außerdem ist es nur ein Stück Haut xD

Pangaea  28.08.2016, 13:45

Früher oder später geht es sowieso kaputt.

Bei der ersten Geburt.  Aber wenn die per Kaiserschnitt erfolgt, kann auch eine Mutter noch ein JH haben.

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Gylfie02  28.08.2016, 14:18

naja aber die musste ja auch s*x gehabt haben, damit sie schwanger wird

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Krummbein1906  28.08.2016, 15:00

Es muss aber nicht sein das es beim Sex reist.

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Bei vielen Mädels ist es sowieso schon gerissen, bevor sie es wollen. Ich verstehe es als Mädchen auch nicht.. 

Das liegt vor allem daran, dass die meisten Menschen (dich eingeschlossen!) keine Vorstellung von der Anatomie des Jungfernhäutchens haben.

Das Jungfernhäutchen ist keine Haut. Es ist eine weiche, elastische, ring- oder halbmondförmige Hautfalte am Scheideneingang. In der Mitte ist eine Öffnung,
durch die das Blut der Regelblutung abfließt und durch die natürlich ein Tampon locker durchpasst.

Sogar beim GV dehnt sich das Jungfernhäutchen wie ein Rollkragen, wenn man den Kopf durchsteckt. Es sieht hinterher noch genauso aus wie vorher, und niemand - auch eine Frauenärztin nicht - kann erkennen, ob es schon mal gedehnt wurde oder nicht.

Bei etwa 1/3 aller Jungfrauen bekommt das Hymen beim ersten GV einen kleinen Riss, entweder weil es nicht ganz dehnbar genug war oder weil der Partner ein bisschen ungeschickt ist. Dann kann es auch mal ein wenig bluten.

Einen solchen frischen Riss könnte die Frauenärztin erkennen, aber drei Tage später ist alles verheilt und man sieht gar nichts mehr.

Mit anderen Worten: Nur das Mädchen selbst weiß, ob sie noch Jungfrau ist oder nicht. Niemand anders kann das erkennen.

Aber wie gesagt, die meisten Menschen wissen das nicht und stellen sich sonstwas vor.

ReaperNotRaper 
Fragesteller
 28.08.2016, 14:24

Was für ein Bullshit o.O

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Pangaea  28.08.2016, 14:24
@ReaperNotRaper

Nein, Anatomie. Kannst du in jedem Lehrbuch der Kinder- und Jugendgynäkologie nachlesen.

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In vielen Kulturen hat die Jungfräulichkeit einen hohen Wert. Dahinter stecken patriarchalische Vorstellungen, dass Männer mein-t-en, dass die Frau, die sie heiraten, noch keinen anderen Sexualkontakt gehabt haben sollte. Dahinter steckt also ein Herrschaftsanspruch der Männer. Sicher hat das in unserer Kultur nicht mehr den Stellenwert, aber in vielen anderen bestehen derartige Ansprüche durchaus noch.

Diese Situation hat dazu geführt, dass Frauen solche "Anforderungen" übernehmen, obwohl sie ja eigentlich dadurch nur gegängelt werden sollen.

Daher erklärt sich, was Du beschreibst. Dennoch hat das heutzutage nur noch eine randständige Bedeutung. Sicherlich trägt eine Frau auch ein höheres Risiko, wenn sie sich auf Sex einlässt. Das mag manchmal dann auch dazu führen. dass das genannte Argument vorgeschoben wird. Eigentlich sollte es ja ohnehin klar sein, dass in der Sexualität nur das erlaubt ist, was beiden gefällt und niemandem schadet.

Jungfräulichkeit wird oft völlig überbewertet. In ferner Vergangenheit war eine jungfräuliche Braut die Gewähr dafür, dass der frischgebackene Ehemann nicht versehentlich die Nachkommen eines Konkurrenten großzieht bzw. eine ledige Mutter ohne Versorger mittellos zurückbleibt. Daher haben praktisch alle Religionsstifter den vorehelichen Verkehr zur "Sünde" erklärt und entsprechend sanktioniert - was ja auch durchaus gut gemeint und damals mangels Alternativen der einzig mögliche Weg war. Daher hat diese Praxis und das Ideal der Enthaltung bis zur Ehe auch Eingang in viele Kulturen gefunden.

Leider gibt es immer noch Kulturen, welche diese (und andere - ich sag nur "Ernährungsvorschriften") gut gemeinten jahrhundertealten Regeln bitterernst nehmen ohne diese in den Kontext der heutigen Zeit zu setzen - bis hin zum (Ehren-)Mord... .


Dank Geburtenkontrolle, Safer Sex und Vaterschaftstest sind die eigentlichen Beweggründe für die Forderung nach Jungfräulichkeit längst obsolet. Jetzt geht es nur noch um den obskuren Begriff der "Ehre" - wobei meiner Meinung nach der wichtigste Beweggrund die Angst vor dem Vergleich ist ("Was ist, wenn meine Frau/mein Mann mit einem meiner Vorgänger mehr Spaß hatte...?").

Interessant ist, dass dieses Ideal dann allerdings oft mit allerlei Doppeldeutigkeiten umgangen wird. So ist es manchen Muslimen gestattet eine Zeitehe einzugehen - d.h. ein Mann kann eine Frau (Prostituierte) für eine Stunde "heiraten" und verstößt so nicht gegen heilige Gebote. Viele Gläubige - auch in der christlich-amerikanischen "Purity-Bewegung" haben einfach bis zur Ehe ausschliesslich Oral- und Analverkehr und bleiben so "rein" und "jungfräulich" bis zur Ehe... . Sex ist aber doch etwas, was den Partner nicht "abnutzt" oder "entweiht" - warum also das ganze Bohei?

Ob man also sein modernes Leben nach den Buchstaben uralter Schriften und Gebräuche richtet und ein schlechtes Gewissen haben muss, weil man nicht mehr lebt wie vor tausend und mehr Jahren, muss jeder für sich entscheiden bzw. sich überlegen, ob er sich von anderen Menschen (Pfarrer, Imam, Rabbi oder sonstwem) sein Leben diktieren lassen möchte.

Menschen mit gesundem Selbstbewusstsein begrüßen es, wenn die Frau/der Mann auch noch andere Erfahrungen hatte, denn sonst fragen sich viele erst später, wie es denn mit einem anderen Partner wäre und gehen irgendwann fremd... . Da Sex auch ein wichtiger Faktor in einer Beziehung ist (auch wenn einige Moralapostel dies immer wieder bestreiten), sollte man sich auch im Bett verstehen. Hier den Partner erst zu heiraten und dann herauszufinden, ob man die gleichen Vorstellungen von gutem Sex hat, ist als würde man an der Schiessbude versuchen einen Treffer zu landen - blind und mit nur einem Schuss. Viel Glück dabei... .

Die Vorstellungen einer romantischen Hochzeitsnacht zweier Jungfrauen ist in der Praxis dann auch weit weniger romantisch als verkrampft, bemüht und peinlich - dann lieber eine(n) Partner(in) mit Erfahrung.

Seid nett aufeinander!

R. Fahren