Wieso ist Objektivität so schwierig?
4 Antworten
Alles im Leben und in der Welt,
lieber BrainFog,
ist relativ! Auch das, was wir als Objetivität betrachten! Sodass ich wage zu behaupten, dass es wahre Objektivität nicht gibt und auch nicht geben kann!
Es fängt schon damit an, dass der Physiker anhand der Gestze der unbelebten Natur zu beweisen glaubt, dass die Erde eine Kugel sei, die sich vor 4,5 Mrd. Jahren im Universum gebildet hat und dass dieses, durch den sogenannten Urknall aus dem Nichts, vor 13,4 Mrd. Jahren entstanden ist. Wohingegen der Philosoph überhaupt damit hadert, ob die Erde und das Universum überhaupt existieren und wir uns deren Existenz und auch die unsere, nicht einbilden!
Was die "Objektivität" der menschlichen Meinungen anbelangt, anbelangt, so existiert eine solche nicht! Wenn Du 10 Menschen über eine Sache befragst, lieber BrainFog, bin ich zu der Erkenntnis gelangt, so hast Du am Ende 11 Meinungen, die sich alle von einander unterscheiden - und ein jeder ihrer Träger ist der Überzeugung, das Alleinvertretungsrecht für sich in Anspruch nehmen zu können und R e c h t zu haben und über das Wissen zu verfügen!
Das betrifft auch solche Bereiche wie etwa die medizinische WIssenschaft, von der man annehmen sollte, dass sie eine exakte sei! Dem ist aber nicht so! Über die Therapie einer jeden Krankheit gibt es verschiedene Vorgehensweisen, und ein jeder Mediziner ist der Überzeugung, am besten zu wissen, was der Patient tun kann und wie er vorgehen kann, um seine Gesundheit zurückzuerhalten oder aber die Krankheit bestmöglich zum Stillstand zu bringen!
Noch vor ein paar Jahren glaubte kein Mediziner ernsthaft, dass ein einmal diagnostizierter Diabetes Typ II heilbar ist - mittlerweile ist es b e w i e s e n, dass dies durch eine gezielte Lebensstiländerung zu bewerkstelligen ist! Doch immer noch gibt es einen erschreckend großen Teil an Medizinern, die "alten Säcke", die unbelehrbar sind und ihre Patienten weiterhin insulinpflichtig behandeln und dadurch gesundheitlich weiter ins Verderben führen, als dass sie sich mit den jüngsten Forschungsergebnissen auseinandersetzen würden!
Dasselbe gilt für Arthrose! Der Glaube, diese Krankheit sei nicht heilbar, ist so tief verwurzelt, nicht nur bei den deustchen Medizinern, sondern auch im Volk dies die allerwenigsten wissen, und schon gar nicht glauben, dass in den USA Arthrose schon seit mehr als 20 Jahren als eine heilbare Krankheit gilt!
Und so geht es durch sämtliche exakten und natürlich auch durch die Geisteswissenschaften weiter!
Es war kein Geringerer als Albert Einstein, der in seiner speziellen Relativitätstheorie bewies, dass es d i e Objektivität n i c h t gibt! Nicht einmal in der Physik!
Stelle Dir vor, lieber Brainfog, Du s t e h s t am Bahnsteig und siehst einen Zug vorbeifahren. In diesem Sitzen ruhig die Fahrgäste auf ihren Sitzen. Jedoch sind für Dich diese Fahrgäste keine Ruhepole, sondern dadurch, dass der Zug fährt, bewegen sie sich auch! DieFahrgäste jedoch glauben zu wissen, dass sie ruhig sitzen und sich nicht fortbewegen!
Nun machst Du einen Sprung und betrachtest die gesamte Szene aus einer Perspektive aus dem Weltall über der Erde. Und mit einem Mal ist der auf dem Bahnsteig Stehende nicht mehr der ruhende Betrachter, sondern er bewegt sich durch die Rotatation der Erde auch!
Und wenn Du nun noch weiter wegggehst, so wirst Du erkennen, dass sich die gesamte Erde, von der Du bis dato geglaubt hast, dass sie ruht, sich um sich selbst, um die Sonne, das ganze Sonnensystem um sich selbst und die Galaxie, in dem sich alles befindet nochmals um sich selbst herum dreht!
Sodass es lezten Endes eine relative und k e i n e objektive Betrachtung ist, die der am Bahnsteig stehende beim Vorbeifahren des Zuges macht!
Wenn Du Dir dann noch dazu vor Augen führst, lieber Brainfog, dass bei der Beurteilung von Menschen über Mensch Gefühle, die oft irrational, unberechenbar und unerklärbar sind, mit im Spiel sind, wird die gesamte Sache nochmals komplizierter! Denn spätestens d a n n bist Du so weit, dass Du Dir vergegenwärtigst, dass es, was die menschliche Betrachtung anbelangt, k e i n e Objektivität gibt!
Denke nur einmal an verschiedene Kunstwerke des deutschen Künstlers Joseph Beuys (1921-1986), der sich nicht dadurch auszeichnete, dass er wunderbar schöne Kunstwerke erschuf, sondern Gegenstände, die er Kunstwerke nannte und als solche ausgab, die so abgrundtief hässlich sind, dass eigentlich ein jeder Mensch, der ein Mindestmaß an Schönheitsempfinden hat, sagen muss, d a s ist doch keine Kunst, das ist doch ein scheußliches Zeug!
So zumindest erging es mir, die ich in den letzten 2 Schuljahren 6 Std. Kunst-Leistngskurs in der Woche hatte und auch in Kunst das Abitur machte und während eines LK-Besuchs in der Staatsgalerie in Stuttgat mit Beuys´ berühmtem Kunstwerk, seinem "Fettstuhl", konfrontiert wurde, der so dermaßen scheußlich aussah, dass ich es nicht gauben konnte, dass Menschen bereit sind, ihr ästhetisches Empfinden so missbrauchen zu lassen und sich einreden lassen, dies sei Kunst! Dasselbe geschah mit seiner hässlichen Badewanne, die vor Schmutz und Dreck nur so hervorstach!
Es war eine Putzfrau, der dieser Schmutz an der Badewanne in der Staatsgalerie in Stuttgart auffiel und die diesen Dreck nicht mehr mit ansehen konnte, die einen Eimer und ein Putzlappen nahm und die Badewanne putzte und den Dreck beseitigte! Mit der Folge, dass sie dadurch das unbezahlbar teure Kunstwerk des renommierten Künstlers Beuys zerstört hatte! Worüber ich mich tierisch freute und dachte: D a s war eine kluge Handlung!
Der Fettstuhl und die Badewanne waren objektiv scheußliche Gegenstände, die ein jedermann, wenn sie an einem anderen Platz in einem Privathaushalt gestanden hätten, ob ihrer Hässlichkeit sofort entsorgt hätte! Aber Beuys ist es gelungen, die Menschen dazu zu bringen, diese ekligen Gegenstände als Kunst zu betrachten, sodass sich ein jedermann, der von sich behauptete, etwas von Kunst zu verstehen, niemals getraut hätte, diese Gegenstände als hässlich und nicht als Kunst zu bezeichnen und die Objektivität der Wahrnehmung dieser Gegenstände ad absurdum führte!
Aus diesem Grunde bin ich der Überzeugung, dass es reine Objektivität, sowohl in der unbelebten als auch in der belebten Natur und was den Menschen und sein Weltbild und sein Denkvermögen anbelangt, - n i c h t gibt! Sondern dass alle anmutende Objektivität, und wenn man sich noch so sehr um sie bemüht, relativ ist!
So liegt Frankfurt für einen Schwaben nicht nur in einem anderen Bundesland, sondern ist mit dem Weißwurstkanal, der Grenze zu Süddeutschland, jener Bereich, wo nördlich des Mains ein anderer Menschenschlag lebt! Und die Hessen auch nicht mehr den süddeuschen oberdeutschen Dialekt, der u.a. aus dem Schwäbisch-Allemannischen und dem Bajuwarischen besteht, sprechen!
Ein europäischer Ausländer, wie ein Franzose oder Engländer jedoch, erkennt in der Sprache und auch der Mentalität des Menschenschlags keinen Unterschied, für ihn sind alle nur Deutsche, egal, aus welchem Bundesland wir kommen, ob Nord oder Süd, Ost oder West! Und für einen US-Amerikaner wiederum sind wir Deutschen nichts anderes als Europäser - und für die Briten sind wir Anderen, die wir in Europa auf dem Fesland leben, alle Kontinental-Europäer! So ist auch hier, was selbst die Sprache betrifft, wiederum alles relativ, entsprechend des Blickwinkels, aus dem wir die Sprache betrachten!
So komme ich nun zum Schluss meiner Antwort auf Deine gute Frage, lieber BrainFog, die mir heute Vormittag ins Auge stach und über die ich dann heute untertags nachgedacht habe, um sie heute Abend zu beantworten!
Alles ist relaiv, lieber BrainFog! Aber eines ist objektiv gesehen sicher: Dass ich Dich für Deine einmaligen Fragen, die Du stellst, bewundere und dass ich Dich mag! Da beißt keine Maus keinen Faden ab und keine hundert Mäuse keine hundert Fäden! D a s ist, objetiv gesehen, eine Tatsache!
Dann wünsche ich Dir "ein gutes Nächtle", lieber BrainFog, süße Träume und morgen einen schönen Sonntag und ansonsten eine allzeit gute Zeit!
Mit herzlichen Grüßen und Wünschen!
Alles Gute und viel Glück!
Regilindis
Da wir in Subjektivität leben. Unsere Realitäten basieren auf unsere Wahrnehmung, die ja nun schon sehr begrenzt ist, und dessen Interpretation. Dadurch bleibt uns der Zugriff zur Objektivität verwehrt.
Weil man nicht genug Abstand hat und deshalb auch keinen Über- und Durchblick haben kann.
Weil Wahrnehmung etwas Subjektives ist…