Wieso ist mir die Trennung so egal?
Ich weiß, die Frage klingt vielleicht etwas komisch. Aber ich kann nicht aufhören mir diese Frage zu stellen. Ich war mit meinem ein und halb Jahre jüngeren Freund fast ein und halb Jahre zusammen, er war alles für mich ich war komplett abhängig von ihm, hab viel mit mir machen lassen, sehr viel geweint gestritten, mir Freundschaften verbieten lassen.. aber um das alles zu erklären bräuchte ich Stunden.. Aufjedenfall konnte ich es mir trotz allem nie ohne ihn vorstellen, jeder sagte ich solle mich trennen, er tut mir nicht gut. Es war mir egal, ich habe mich lieber schlecht behandeln lassen, anstatt ohne ihn zu sein. Ich konnte und wollte mich nicht trennen. Mindestens einmal die Woche habe ich geweint, und wir uns gestritten. Hauptsächlich wegen seinen Drogen. Ich habe manchmal versucht mich durchzusetzen aber hab dann doch nach ein paar Stunden einen Nervenzusammenbruch gehabt und ihn gebeten mich zu lieben. Er war einfach alles für mich ich war vollkommen fixiert und hatte nichts anderes mehr in meinem Leben gesehn, konnte ohne ihn kein Spaß haben. Eben das volle Programm der Abhängigkeit Nun zum wesentlichen.. Vor ca. zwei Monaten hatte ich endlich einen Freundeskreis aufgebaut, trotz dass er mir eine Freundschaft davon verboten hatte, diesmal wollte ich das nicht hinnehmen, ich hatte zum ersten Mal Spaß einfach ohne ihn, das kannte ich so garnicht, es hat ihm nicht gepasst wir haben wieder viel gestritten, dann habe ich tatsächlich den Schlussstrich gezogen, und bin auf seinem Geburtstag auf seinen Wunsch einfach gegangen, damit hatte er natürlich nicht gerechnet, so war ich nämlich nie. Seitdem ist es aus, ich bin auf keine versöhnungsversuche eingegangen, hab alles abgeblockt, und das komische.. Ich hab kein einziges mal geweint. Es ist nun ein Monat her, und ich fühle nicht, ich sehe ihn in der Schule, es ist mir egal, ich sehe unseren alten Chats, Bilder, denke an schöne Momente, alles was mir damals das Herz zerissen hätte ist mir komplett egal geworden, und ich kann nicht verstehen warum. Wie kann mir das alles von den einen auf den anderen Moment komplett egal sein? Ich konnte damals mich nicht mal mit dem Gedanken anfreunden, nicht mehr mit ihm zu schlafen oder Zeit mit ihm zu verbringen, aber ich fülle meine Wochenenden anderweitig und es stört mich nicht alleine zu schlafen. Ich bin richtig glücklich, es ist so eine neuheit so eine lange Zeit am Stück nicht traurig zu sein oder zu weinen. Es fühlt sich alles richtig toll an, ich liebe mich selbst endlich wieder. Genau vielleicht fragt man sich dann, wieso hinterfrage ich das ganze wenn es alles so gut ist. Ehrlich gesagt, ja vllt sollte ich mich einfach drüber freuen dass es mir alles andere als schlecht geht, das komplette gegenteil davon ist als wie ich es mir vorgestellt hatte, wenn ich mich trennne. Aber ich möchte einfach diese Reaktion von mir irgendwie verstehen.. Liegt es vielleicht daran, dass ich schon so viel während der Beziehung geweint habe?
2 Antworten
Die erste Frage: Ist es dir wirklich egal? Dafür dass es dir egal ist schreibst du schon eine ganze Menge und schüttest ganz ordentlich dein Herz aus. Nur mal als Rantnotiz . Vielleicht veräppelst du dich. Keine Ahnung, ist wichtig zu erwähnen.
Meine persönliche Erfahrung ist: Ich war auch von meiner Ex furchtbar emotional abhängig und habe sie mehr oder weniger dadurch "verloren". Aber mir wurde klar, dass die Trennung zwar anfangs schmerzte - aber ich mich schnell wieder erholen konnte. Das war der Anfang eines neuen Lebensgefühls - ich hab unbewusst erkannt, dass meine emotionale Abhängigkeit nicht gut tut in Beziehungen - ich wurde also "unabhängiger" und weniger emotional bedürftig, weil ich diese als Fehler erkannt habe und gelernt habe was einfach attraktiver ist in Beziehungen - ob dies aber bei dir so ist, weiß ich nicht.
Ich denke es liegt daran weil wir zu einem gewissen Grad sozial angelernt bekommen dass man nach einer Trennung traurig sein MUSS. Muss - sonst stimmt etwas nicht. Das ist so nicht richtig - jeder kann durchaus anders mit Trennungen umgehen - nicht jeder geht mit dem gleichen Schicksalsschlag auch gleich um - da spielen psychologische Faktoren oft eine Rolle. Du wunderst dich vielleicht weil dein Verhalten sich einfach nur von sozialen Umfeldern abhebt.
Es wundert mich eher, weil ich während der Beziehung schon allein von der Vorstellung getrennt von ihm zu sein, in einen halben Nervenzusammenbruch gefallen bin. Und als wir schonmal Schluss hatten, habe ich die ganze Nacht durchgeweint und mich mit Tabletten beruhigen müssen.. Ich hing eben sehr an ihm deswegen versteh ich nicht dass ich jetzt kein einziges Mal geweint habe.. Nicht weil ich denke man muss traurig sein, aber mich hat alles so verletzt ich wollte für immer bei ihm sein, traurige Musik und Gedanken an Momente und ich hab sofort geheult, das gibts jetzt nicht mehr und das check ich nicht
Ich denke du bist in einer Phase wo es dir bald leicht fällt darüber hinwegzukommen - und dann wirst du sicherlich auch froh sein wenn du einen Besseren finden kannst.
Du bist einfach aufgewacht und hast erkannt was für dich das richtige ist. Warum sollte man einem hinterher weinen der einem so behandelt.
Sei froh dass du so schnell von ihm los gekommen bist. Sonst wärst noch immer ein emotional abhängiges Bündel.
Mach dir darüber keine Gedanken. Es ist es nicht wert
Naja, ich wollte es nur mal beschreiben, damit man sich vllt mehr in die Situation hineinversetzen kann. Ich war eben sehr sehr abhängig und das wollte ich damit zeigen, deswegen versteh ich meine Reaktion einfach nicht. Und ja ich schätze es ist mir egal, ich habe letztens versucht zu weinen, Musik angemacht die mich an ihn erinnert aber es juckt mich einfach nicht, keine Ahnung