Wieso ist die Schule so blöd?
Schule ist blöd…
8 Antworten
Du siehst das falsch.
Zitat meines Sohnes 3 Monate vor seinem Abitur: " Papa ich mag nicht mehr. Die Schule ödet mich an. Man lernt sowieso nichts Gescheites."
Er sieht mein etwas entsetztes Gesicht und setzt hinzu: "Reg dich nicht auf Papa. Ich mach schon mein Abitur."
Zitat meines Sohnes 3 Monate nach seinem Abitur: "Papa, was war die Schule schön! Jeden Tag kostenloses Theater, und wenn man wollte, dann konnte man sogar mitspielen."
...vielleicht weil das, was die Schule vermittelt, längst nicht mehr zu dem passt, was sie in der heutigen Zeit vermitteln sollte?
Was sollte sie vermitteln? Künstiche Intelligenz statt natürlicher zu gebrauchen?
Wir haben dieses Problem erst kürzlich beispielhaft im Biologie Unterricht hervorgehoben, es ist eine junge, aufgeschlossene Lehrerin:
Aufgaben, die wir vom Lehrplan vorgegeben erledigt sollen haben sich in weniger als einer Minute abfotografieren und von ChatGPT bearbeiten lassen. Sie selbst monierte, dass sie es für wenig sinnvoll hält uns etwas vorsetzen zu müssen, was wir ohne jeden Aufwand anderweitig herausfinden können.
Natürlich ist eine grundlegende Wissensbasis nötig und man sollte ein gewisses Niveau beherrschen. Jedoch ist es fraglich, wie sinnvoll es ist die Abläufe der Meiose auswendig zu beherrschen - zumal man es sich eh nur bis zur nächsten Stunde merken kann. Danach hat es das Gehirn schon längst vergessen.
Ich persönlich sehe das System als zu steif und zu unflexibel an, es stammt schließlich aus einer Zeit, in der man Arbeiter und Soldaten hervorbringen musste: Gehorsam, ruhig gestellt und nur dazu da, um Befehle zu empfangen.
Zu denken ein solches System funktioniert nach 100 Jahren immer noch reibungslos ist ein Irrglaube, PISA straft uns regelmäßig dafür ab und wir bleiben jedoch dabei.
Wir sollten auf mehr Flexibilität setzen, den Lehrplan und das gesamte Unterrichtskonzept auf die Zeit anpassen.
Ich meine nicht, wie mir von anderen sofort böse vorgeworfen wird, nur ChatGPT/KI Lehrstunden zu machen und wie in einer Waldorfschule zu tun und lassen, was den Schülern einfällt. Das wäre eine Katastrophe. Aber ein flexiblerer Stundenplan, der einen Pflichtstundenanteil fordert und einen Frei wählbaren Bereich, deren Stunden sich frei auswählen lassen können, wäre doch weitaus sinnvoller....? Natürlich, das ist extrem vereinfacht. Aber was soll ein Schüler so lange in Chemie sitzen, wenn er lieber im Physikunterricht mehr über Mechanik lernen würde?
Die Tatsache dass ein Computersystem manche Aufgaben besser und schneller bearbeiten kann als ein Mensch, bedeutet nicht, dass es für den Menschen nicht sinnvoll wäre diese Aufgaben (ohne ChatGOT) auch lösen zu können.
Als Nachhilfelehrer bin ich inzwischen mit Abiturienten konfrontiert, die das kleine Einmaleins mit 7 nicht rückwärts (d.h. 70 ; 63 ; 56 ; ...) fehlerfrei sagen können. Mathematik ist häufig unbeliebt. Daraus den Schluß zu ziehen, dass Mathematik unnötig wäre, ist sicher ein Fehlschluß.
Der Ansatz Pflichtanteil und Wahlanteil kann als sinnvoll angesehen werden und wird dann auch in der Kollegstufe des Gymnasiums praktiziert. Die Gleichwertigkeit der Fächer, die dabei vorausgesetzt wird ist, aber in Realität nicht gegeben. Von den organisatorischen Schwierigkeiten ganz abgesehen.
Viele Schüler kennen bis zur Oberstufe weder ihre grundlegenden Fähigkeiten noch ihre spätere Interessenlage. Mein oben zitierter Sohn hat während der Schulzeit neben Deutsch, Englisch und Französich noch Italienisch und Spanisch gelernt. Seine Versuch Chinesisch zu lernen scheiterten an der hierzu nötigen Organisation. Für Mathematik, Physik und Informatik hatte er kein wesentliches Interesse gezeigt. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, dass er mal Informatiker werden würde.
von binnendifferziertem Unterricht haben die meisten lehrer und schüleer noch nie etwas gehört.
Aber ist das nicht ein weiteres Problem des Schulsystems, dass sich jemand in der Oberstufe aufs Abitur vorbereitet und nicht solche Basics beherrscht?
Du kommst nicht aus Bayern oder?
Na dann ist das wirklich erschreckend. Wenn du aus Bremen wärst hätte mich nichts gewundert.
Beim Anpassen Lehrpläne in Mathematik sind die Beweisverfahren völlig auf der Strecke geblieben. Das ist für mich eine Katastrophe. Die schüler sind allerdings froh drumm. Immer mit der Art von Argumentation: Das brauche ich doch später nicht. Die Leute wissen inzwischen nicht mehr wie ein Beweis aussehen muß und zwar nicht nur im mathematischen sondern auch juristischem Bereich. Da kommen dann so dumme Aussagen wie : "Der Klimawandel ist doch nicht bewiesen."
P.S.: Auf Grund meiner Erfahrung als Fachbetreuer muß ich alleredings annehmen dass manchen Lehrerkollegen auch nicht klar ist, warum der Satz nach Wolgang Pauli "not even wrong!" ist.
Das kommt halt darauf an, mit wem du die Zeit in der Schule verbringst ^^
Auch wenn Schule mal blöd ist, es passiert jeden Tag mindestens eine lustige Sache dort xD
Daheim fühl ich mich iwie so einsam, weil ich dann meine Freunde nicht seh.
LG
Das muss jeder für sich selbst beantworten. Manchmal ist Schule blöd, weil einen das Thema nicht passt und manchmal weil man gemobbt wird etc...
Aber im insgesamten hat man es in der Schule gut. Ich habe eine gute Schule, aber ich mag mir nicht vorstellen, wie es an anderen Schulen manchmal läuft. Das ist schade.
Ich finde nicht, dass die Schule blöd ist. Aber leider lernt man zu viele unnötige Sachen, die man wahrscheinlich nie brauchen wird.
Und was vermittelt die Schule, was nicht mehr in die Zeit passt und was sollte die Schule vermitteln?