Wieso ist Bundeswehr veraltet, obwohl französische Armee über die letzten 10 Jahre ein ähnliches Budegt hatte?

3 Antworten

Deine grundsätzliche Annahme, dass die französischen Streitkräfte besonders schlagkräftig und modern wären, ist halt falsch.

Die französischen Streitkräfte haben nicht die Fähigkeit, 30.000 Soldaten im Ausland einzusetzen. Auf die Rechnung kommt man nur, wenn man die 13.000 im Inland eingesetzten Soldaten mit einrechnet, die am Ende auch nur Polizeiaufgaben übernehmen. Im Schnitt sind im Ausland 17.500, und von denen sind ca. 8.000 in Nicht-Kampfeinsätzen in befreundeten Ländern/ Kolonien einfach in Kasernen leben, 4.000 sind Marinesoldaten, davon 2700 auf dem Flugzeugträger.
In Summe kannst du aktuell von ca. 7.900 Soldaten auf Auslandseinsätzen ausgehen, die über mehr als Truppenstationierungen hinaus gehen. Und die sind alle recht nah an Frankreich eingesetzt, sehr viel einfacher zu versorgen als z.B. die Bundeswehr. Zudem ist Frankreich als ehemalige Kolonialmacht sehr darauf ausgerichtet, solche Einsätze zu unterhalten, es ist quasi ihre Spezialität, Stichwort: Fremdenlegion.

Ich habe 2015/16 in einer Kaserne gedient, in der auch die französische Armee eingesetzt war. Die waren noch einiges mehr am Arsch, als wir. die franz. Soldaten verdienen auch weniger, in Deutschland sind ja allein 25% des Bundeswehrhaushalts Sold und ähnliche Kosten. Die französischen Streitkräfte sind in einem den deutschen sehr ähnlichen Situation.

Wer hier die Bundeswehr übermäßig kritisiert, sollte sich zunächst ausführlich mit den Fakten auseinandersetzen.

Die Bundeswehr ist nicht durchweg veraltet, es gibt sicherlich verschiedene Unzulänglichkeiten, allerdings ist dies nicht allgemein veraltertem Material o.ä. zuzuschreiben.

Franzosen haben sogar einen Flugzeugträger, was bei Militärinvestitionen als Premium gilt.

Wenn man so argumentiert, sollte man wissen, wovon man spricht.

Flugzeugträger sind, bezogen auf die Bundeswehr, überflüssig, viel zu kostenaufwendig und benötigen für eine effektive Einsatzfähigkeit Unmengen an Einsatzmittel und Ressourcen, die von der Bundeswehr nicht bereitzustellen sind.

Diesbezüglich stehen sie u.a. in Frankreich, wie bspw auch in Großbritannien in der Kritik.

In GB bei der Royal Navy musste man voll einsatzfähige Einheiten aus dem Verkehr ziehen, um die Träger angemessen ausrüsten und im Dienst halten zu können. Diese benötigen zusammen, in voller Ausrüstung, u.a. über 3000 Mann Besatzung.

So gerät die ruhmreiche Royal Navy seit Jahren immer wieder innenpolitisch ins Schwanken.

Für die Bundeswehr sind Träger in keiner Weise von Nutzen, zudem agieren die Nato-Streitkräfte im Verbund und ergänzen sich durch die unterschiedlichen Aufgaben, die den Einheiten in den Verbänden zugedacht sind.

Zweiter Aspekt: in jeder Armee der Welt gibt es Diskrepanzen bezüglich des Materials usw., liegt in der Natur der Sache. Viele Streitkräfte sind relativ groß und müssen dementsprechend verwaltet werden.

So kennen nahezu alle Streitkräfte Probleme, wie sie u.a. bei der Bundeswehr bekannt sind. Kaum ein Land ist davon ausgenommen, über die USA zu den bereits erwähnten Frankreich und GB, bis hin zu China, Russland, Japan usw.

Die Franzosen sind ähnlich am Ar*** die geben es halt nicht zu.