Diese Antwort ausführlich zu verfassen würde wohl ein Buch mit 1000 Seiten füllen. Zumal sich die Ziele im Monatstakt veränderten.
Aber ich möchte es Versuchen.
Österreich-Ungarn wollte seinen Status als Großmacht in Europa festigen durch eine Erweiterung in den Balkan. Die serbischen Widerstände dagegen und die Ermordung des Thronfolgers wurde als eine solche Beleidigung der KUK-Ehre angesehen, dass dadurch der Status und das Ansehen des Landes gefährdet wurde und durch einen Rachefeldzug gegen Serbien wiederhergestellt werden musste.
Russland wollte selbst Einfluss auf dem Balkan geltend machen, um letztlich vom Zerfall des Osmanischen Reiches zu profitieren und Zugang zum Mittelmeer zu erhalten. Hierbei galt die Allianz mit Serbien als ein Grundpfeiler, die durch ein militärisches Bündnis abgesichert war. Diesem Bündnis nicht zu folgen, hieße international als wortbrüchig zu gelten und könnte außerdem eine weitere Revolution auslösen. Daher sah sich Russland gezwungen, im Fall eines Österreich-Ungarischen Angriffs auf Serbien auf Seiten Serbiens in den Krieg einzutreten.
Im deutschen Kaiserreich sah man sich zunehmend international isoliert und bei der Verteilung der Kolonien benachteiligt. Als rasant wachsende Industrienation wollte man Zugriff auf internationale Rohstoffe, die es so in Deutschland zu wenig gab, darunter Öl, Kautschuk für Gummi und Eisenerz. Hierbei ließ sich die britisch-französische Allianz auf internationalen Verhandlungen nicht brechen. Der Versuch den Zugang durch den Bau einer Dreadnought-Schlachtflotte, die die englische Flotte herausfordern könnte, war bereits klar gescheitert. Die Gefahr eines Krieges mit Frankreich und Russland gleichzeitig war groß und wurde gefürchtet. Da Italien aus dem Bündnis der Mittelmächte auszuscheren drohte, wollte man das Bündnis mit der KuK-Monarchie festigen. Und zuletzt hätte der Kaiser es als Verletzung seiner persönlichen Ehre gesehen, hätte er die Österreicher im Stich gelassen.
Frankreich wollte die 1870 verlorenen Gebiete zurück, die nationale Ehre wiederherstellen und Deutschland so sehr schwächen, dass sie wieder zur dominierenden Macht in Mitteleuropa werden, wie sie es bis mindestens Waterloo waren. Die Grande Nation eben. Zudem: Bündnispflicht mit Russland.
In England wollte man zwar eigentlich keinen Krieg - aber man garantierte die belgische Neutralität, die durch den Einmarsch der Deutschen verletzt wurde, und war in der Entente mit Frankreich und Russland verbunden. Alle drei im Stich zu lassen würde sie - egal wie der Krieg ausgeht - zu Feinden machen. Zudem war die nationale Ehre blablabla und die britische Bevölkerung wollte es. Wichtigstes Ziel: absolute Vormachtstellung auf See erhalten und das Kolonialreich stabilisieren.
Die USA wollten ursprünglich nicht in den Krieg beitreten, aber die öffentliche Meinung nach dem wiederholten Versenken amerikanischer Schiffe und dem entsprechenden Verlust amerikanischer Leben setzte den Präsidenten unter Druck. Außerdem hatten Franzosen und Engländer horrende Schulden bei den USA aufgebaut, die im Falle einer Niederlage nicht bezahlt werden könnten, und Waffen verkaufen war ein soo gutes Geschäft. Zudem kämpften mit GB und FRA zwei (größtenteils) Demokratien gegen hauptsächlich die deutsche Monarchie, was die Sympathien in den USA klar gegen die Deutschen wendete. Da wurde es irgendwann schwer, nicht beizutreten.
Und die Italiener wollten mehr Land in den Alpen von Österreich.