Wieso ignorieren manche Jounalisten aktuell das generische Maskulinum?
Man kann ja nicht von jedem ein Deutschstudium erwarten, aber es kann ja nicht jeder einfach so schreiben wie er möchte. Außerdem kenn ich keine Frau, die sich an dieser Grammatikregel wirklich stört. Die holprige Sprache ist dagegen viel schlimmer.
Und es ist ja auch ganz einfach nachzulesen:
Generisches Maskulinum bezeichnet den in der deutschen Sprache verankerten geschlechtsneutralen Gebrauch des Maskulinums, bei dem (maskuline) Personen- oder Berufsbezeichnungen, für die auch eine weibliche (feminine) Wortform gebildet werden kann, in einem verallgemeinernden, generischen Sinne verwendet werden für Personen, deren Geschlecht (sprachlich: Sexus) unbekannt oder nicht von Bedeutung ist
3 Antworten
Viele Journalisten sehen es als ihre Aufgabe an, die Sprache nach politischen Gesichtspunkten umzuformen, Stichwort "Framing".
Wenn man im verlinkten Artikel ein wenig weiterliest, finden sich weitere interessante Punkte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum#Sprachkritik_am_generischen_Maskulinum
Kurz und knapp: Das "generische" Maskulinum ist nicht wirklich generisch, da es einen starken maskulinen Bias hat. D.h. wenn man ein solches Maskulinum liest/hört, assoziiert man zunächst und überwiegend männliche Vertreter (und keine gleichmäßig aufgeteilte Gruppe aller Geschlechter). Da solche Assoziationen unser Denken formen (können), werden somit Stereotype gefestigt. Daher der Verzicht bzw. die Anstrengung, gendersensibel zu formulieren.
Weil es völlig unerheblich ist...