Wieso haben Wirkungen immer Wechselwirkungen?

3 Antworten

Das erste Wort einer Frage sagt viel über die Motivation aus. 

"Warum" verlangt die Begründung für etwas, das vom persönlich erfahrenen Normalzustand abweicht, aber oft ist dieser eine lokale Ausnahme, die statt dessen begründet werden müsste (was auch viel einfacher wäre). Wenn man versucht, mit "Warum" einer Sache auf den Grund zu gehen, dann erwartet man, dort am "Grund" eine Welt vorzufinden, die einem vertraut ist. Leider kann Physik das nicht liefern, weil die Welt mit jedem Schritt in Richtung "Grund" immer unvertrauter wird, was nur zu weiterem unersättlichen Warum-Fragen führt. Der Unterschied ist, dass wir Physiker keine Angst vor Unvertrautem haben, und wir werden darin nur noch von Mathematikern übertroffen.

"Wieso" leitet keine Frage ein, sondern eine Beschwerde (wieso ist mein Kaffee noch nicht fertig? Wieso dauert das so lange?). Wer "wieso" fragt, ist auf Krawall gebürstet und will nicht lernen sondern streiten. Wer mit den Naturgesetzen dieses Universums unzufrieden ist, der muss sich wohl ein anderes suchen.

"Wozu" ist eine Sinnfrage, bei der in der Regel der Zweifel am eigenen Sinn auf die ganze Welt übertragen wird. In der Natur gibt es keine finale Zweckbestimmung, sondern die Natur funktioniert konsistent als Ganzes. Die einzige gültige Antwort auf "wozu" wäre also "damit es funktioniert".

Halswirbelstrom  29.10.2022, 17:41

Die Beschreibung der Beziehungen zwischen Physik, Philosophie und Religion füllt unzählige , unvollendete Bände mit dispersen Versuchen, das Dasein zu erklären.

LG H.

2

ich würde statt wechselwirkung eher Rückwirkung oder Auswikrung sagen. Eine Wirkung oder Aktion soll ja letztlich etwas bewirken. Eine Wirkung ohne Aus oder Rückwikrung existiert nicht. Es wäre danneine Null-Wirkung. Als Basissatz kennen wir ja Actio=Reactio. Es gibt ja auch die andere Formulierung: das Ursache -Wirkung Prinzip.. Letztlichg ist es ja auch der Sinn einer Wirkung, eine Rückwirkung oder eine Antwort zu erhalten. Den Sprachgebrauch würde ich dann dem jeweiligen Fachgebiet anpassen. Gehen wir in die Mechanik: wir können keine Kraft aufbringen, wenn es keine Gegenkraft gibt. Erst das Auftreten der Gegenkraft (Rückwirkung) macht das Aufbringen einer Kraft erst möglich.

Wirkungen haben keine Wechselwirkungen, sie sind immer Wechselwirkungen. Wirkungen gibt es nur zwischen Beteiligten.

Beim Tauziehen braucht es zwei Mannschaften, sonst ist es kein Tauziehen. Eine Manschaft kann sich nicht ins Zeug legen, wenn keine Gegenkraft da ist. Wenn das Tau reißt, fallen alle auf den Hintern, da dann nur noch die Schwerkraft wirkt. Und auch die Schwerkraft wirkt nur, solange da eine Masse ist, auf die sie wirkt.