Wie würden eure Lehrer reagieren?

4 Antworten

Ich nehme an, du spielst auf die Bahn an, die Züge als pünktlich definiert, wenn sie unter 6 Minuten später sind als im Fahrplan vorgesehen. Der Unterschied ist, dass die Bahn ein hochkomplexes System ist, bei dem man nicht immer alles perfekt auf die Minute timen kann. Da wäre es kaum sinnvoll, die Statistik durch Miniverspätungen zu verzerren.

Ein Schüler hat dagegen die sehr einfache Aufgabe, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein. Das kann man also nicht wirklich vergleichen.

SadDad 
Fragesteller
 22.12.2022, 21:52
Der Unterschied ist, dass die Bahn ein hochkomplexes System ist, bei dem man nicht immer alles perfekt auf die Minute timen kann.

Ein Bahnsystem ist komplex. Aber nicht unbedingt hochkomplex. Die Züge fahren auf festgelegten Gleisen und müssen in Reihe hintereinander auf einer Strecke fahren. Hier kommt es vor allem auf Fahrgeschwindigkeiten und Haltezeiten an.

Ich kann ja noch verstehen, dass ein Forecast für mehrere Tage schwierig ist. Aber wenn man am Bahnsteig steht und ein Zug erst mit zehn Minuten Verspätung angezeigt wird und sich alle fünf Minuten die Verspätung um weitere fünf Minuten erhöht, habe ich dafür kein Verständnis. Denn die Echtzeit-Berechnung für einen Streckenabschnitt ist nicht schwer, weil man viel weniger Daten dafür verarbeiten muss. Dann kann man direkt sagen: 30 Minuten Verspätung.

Da wäre es kaum sinnvoll, die Statistik durch Miniverspätungen zu verzerren.

Eine "Mini"-Verspätung im ÖPNV von 5 Minuten kann sich für einen Fahrgast durch einen verpassten Anschlusszug oder -bus auch mal auf eine Stunde ausweiten. Und da ist es dann nicht mehr lustig. Und da man ja genau weiß wann wieviele Züge auf welchem Gleis unterwegs sein müssten, finde ich 5 Minuten gar nicht so wenig.

Ein Schüler hat dagegen die sehr einfache Aufgabe, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein.

Genau hier schließt sich ja der Kreis. Denn diese Aufgabe ist - je nach Schulweg - eben nicht so einfach. Man kann von einem Schüler ja schlecht erwarten, dass er jeden Tag den Zug eine Stunde früher nimmt, nur weil der Zug eine Stunde später Verspätung haben könnte.

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Fool09  22.12.2022, 22:55
@SadDad

"Ein Bahnsystem ist komplex. Aber nicht unbedingt hochkomplex. Die Züge fahren auf festgelegten Gleisen und müssen in Reihe hintereinander auf einer Strecke fahren. Hier kommt es vor allem auf Fahrgeschwindigkeiten und Haltezeiten an."

Naja, ob man es jetzt komplex oder hochkomplex nennt, ist eine Spitzfindigkeit, aber es ist schon etwas komplizierter als das. Da spielen schon noch eine Menge anderer Variablen mit rein.

"Eine "Mini"-Verspätung im ÖPNV von 5 Minuten kann sich für einen Fahrgast durch einen verpassten Anschlusszug oder -bus auch mal auf eine Stunde ausweiten."

Ja, sicher. 100 Prozent Perfektion wird man da aber nie erreichen. Und wenn man z.B. ein Bahnsystem mit 65 Prozent Pünktlichkeitsquote hätte, bei dem alle Verspätungen zwischen 1-5 Minuten liegen, dann wäre das fast schon traumhaft.

"Aber wenn man am Bahnsteig steht und ein Zug erst mit zehn Minuten Verspätung angezeigt wird und sich alle fünf Minuten die Verspätung um weitere fünf Minuten erhöht, habe ich dafür kein Verständnis."

Das geht mir in der Tat auch ziemlich auf die Nerven. Ich fahre seit gut 20 Jahren ÖPNV und bin kurz davor, mir ein Auto zuzulegen, einfach weil ich keine Lust mehr habe, so oft 3-4 Stunden am Tag nur unterwegs zu sein. Gerade Leute, die etwas ländlicher leben, können sich immer weniger auf den ÖPNV verlassen.

"Genau hier schließt sich ja der Kreis. Denn diese Aufgabe ist - je nach Schulweg - eben nicht so einfach. Man kann von einem Schüler ja schlecht erwarten, dass er jeden Tag den Zug eine Stunde früher nimmt, nur weil der Zug eine Stunde später Verspätung haben könnte."

Das kann man in der Tat nicht, aber das ist ja auch etwas, das außerhalb des Verantwortungsbereichs des Schülers liegt. Ich hatte keinen Lehrer, der Stress gemacht hat, wenn die Bahn zu spät war.

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Ich als Lehrer, würde selber fünf Minuten zu spät kommen, so wie bei 99 % der Fälle der Unterrichtseinheiten in DE/AT/CH. Eine fünf Minuten Pause reicht oftmals kaum, dass ein Lehrer von Klasse A zu Klasse B wechselt und dazwischen noch in seinem Konferenzzimmer alles an Unterlagen für die nächste Klasse vorbereiten muss, ein Plausch mit Lehrerkollegen, ein kleiner Kaffee etc.

Mich würde es nur nicht jucken, da in der Regel mein "Arbeitgeber" nicht meckern wird, da das so gut wie jedem Lehrer passiert und man sowieso verbeamtet ist, in der Regel. ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Einge würden es nicht toll finden die Aussage. Ansonsten wenn man 5 Minuten zu spät kommt wäre es okay.

Ne unentschuldigte Fehlstunde eintragen und mich nicht provozieren lassen - vlt irgend einen weisen, trockenen Ratschlag, bezüglich Unpünktlichkeit bringen.