Wie werden Ritznarben bei der Musterung gehandhabt?

5 Antworten

Im Rahmen der Anamnese sind Vorerkrankungen u.ä. anzugeben. D.h. der Truppenarzt wird sich das anschauen. Ggf. wird er ein psychologisches Gutachten anfordern. Und das gibt dann entweder einen medizinischen Ausschluss oder halt eben nicht.

Der Psychologe, der im Prüfgespräch sitzt, hat damit erst einmal nichts zu tun.

Quelle : Ralf https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=62896.0
wiki01  03.06.2021, 14:08
Der Psychologe, der im Prüfgespräch sitzt, hat damit erst einmal nichts zu tun.

Doch, genau das hat er. Dafür ist er (auch) da. Er gibt seine Expertise darüber ab, ob ein Bewerber psychisch stabil ist oder nicht. So etwas wie Ritznarben werden ihm sofort gemeldet.

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habe damit komplett abgeschlossen und bin psychisch absolut stabil.

Und das weißt du auf Grund welcher Expertise? Deine eigene Einschätzung ist hier völlig irrelevant. Du hast das schon mal gemacht und es ist zu erwarten, dass du in einer ähnlichen psychischen Belastung wieder versagst.

Du kannst dir ganz sicher nicht vorstellen, mit welchen psychischen Belastungen ein Soldat im Einsatz konfrontiert wird.

Hier ist zwar niemand, der einem Untersuchungsteam angehört, aber meine Einschätzung ist die, dass du deshalb nicht genommen wirst.

d1esesundj3nes  29.01.2023, 18:17

Einen Rückfall mit "Versagen" gleichzusetzten ist so unglaublich unsensibel, muss nicht sein das so zu formulieren

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wiki01  29.01.2023, 20:54
@d1esesundj3nes

Ich habe keine Lust, mit Wattebällchen zu werfen. Wer sich selbst verletzt, bei dem versagen einige Schutzmechanismen. Und die spreche ich so an, wie ich es für richtig halte.

Ein Feuergefecht ist nicht sensibel. Das ist tödlich. Da möchte ich niemanden bei mir haben, der nicht psychisch stabil ist. Dass der FS das nicht ist, hat er schon bewiesen.

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d1esesundj3nes  29.01.2023, 21:55
@wiki01

Ich verstehe gut deinen Standpunkt, vor allem in Bezug auf den im Kontext genannten Beruf. Wollte das "allgemein" klar stellen, weil viele in meinem Umfeld davon betroffen sind, und dieses Thema mehr Neutralität, als Negatives oder Verschlossenheit brauch. Wer sich mal geritzt hat, ist zwar für immer mit den Narben geplagt, kann sich aber trotzdem psy. weiterentwickeln.

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Ob und wie stabil Du psychisch bist, wird beim Interview mit dem Psychologen rausgefunden.

Von Experten Nomex64 und wiki01 bestätigt

Niemand der sich mal geritzt hat ist psychisch stabil. Psychische Erkrankungen sind nicht heilbar, nur behandelbar. Die Veranlagung hast du eben und damit bist du als Soldat nicht geeignet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Soldat im aktiven Dienst