Wie werde ich ein souveräner Hundehalter?
Hallo! Mein Samy (Bichon Frise Rüde) ist nun etwas über 7 Monate alt. Er ist in der Pubertät, nur langsam habe ich das Gefühl, er denkt, er sei der Boss. Ich weiß, dass Hundeerziehung im Halter liegt und habe Angst vieles falsch zu machen. Ich möchte für ihn eine souveräne Führung sein, auf den er sich verlassen kann.
Das Gassi gehen ist für uns beide eine Herausforderung. Er zieht immer an der Leine, denkt er könne die Richtung angeben und achtet überhaupt nicht auf mich. (Noch eine Info am Rande, ich gehe in die Hundeschule mit ihm, aber es wird einfach nicht besser) Ich nutze das Prinzip mit Halsband (Willi Modus - wenn er zieht bleibe ich stehen) und Geschirr (Rambo Modus - er darf ziehen). Im Willi Modus werden auch Übungen gemacht, wie vor mich sitzen, mich anschauen und dann gibt es Lob und Leckerli. Ich habe das Gefühl, er sieht den Willi Modus nur als nervig, meckert in Form von fiepen wenn ich versuche seine Aufmerksamkeit zu bekommen und zieht sofort wieder vor nach dem Leckerli. Also zwei Schritte gehen, stehen, gehen, stehen usw... Mir fällt es schwer meine Gefühle da unten zu halten und ich bin sehr frustriert. Was mache ich falsch oder muss ich geduldiger sein? Habe ich schon von Anfang an versagt, und kann man das wieder "gerade biegen"? Ich weiß, dass Hunde das tun, was sich für sich lohnt. Nur gute Sachen werden bestätigt usw. Theorie ist mir bewusst, nur leider funktioniert nichts in der Praxis...
Danke für eure Hilfe!
4 Antworten
Jein, wenn er auch ohne jegliche Ablenkung null auf dich achtet, dann ist das auch in dem Alter nicht so toll. Aber grundsätzlich gilt in dem Alter viel Geduld und etwas Gefühl dafür wann man auf etwas bestehen muss und wann man dem armen hormongeplagten "Teeny" zu viel zumutet.
Das Problem hier ist aber nicht mangelnde Seriosität, sondern du bist schlicht und ergreifend zu langweilig, die Spaßbremse... an der Leine sogar im doppelten Sinne. Sei spannender, sorg dafür, dass du interessant bist, Spielzeug, Leckerlie, Abenteuer, zum Affen machen, mach Suchspiele und feier ihn wie er es verdient hat. Wenn die Herren mit den weißen Turnschuhen kommen und dein Hund so mit dir beschäftigt ist, dass er es nicht merkt hast du alles richtig gemacht.
Seriösität bekommst du durch klare Grenzen und Regeln, die werden eingehalten (soweit man das vom Hund bzgl Alter, Trainingszustand, Situation usw verlangen kann). Aber innerhalb derer kann man richtig Spaß mit dir haben und du darfst deinem Hund durchaus auch sagen dass er toll ist, wenn er etwas gut gemacht hat!
Und noch was, überforder ihn nicht mit dem brav sein, lieber kurz und korrekt als die ganze Zeit rumkorrigieren ärgern und am Ende kommt doch nichts bei rum. Wenn du gerade das Gefühl hast eher Rückschritte als Fortschritte zu machen, das ist normal keine Sorge, einfach etwas Geduld in ein paar Monaten geht es wieder in großen Schritten vorwärts.
Du solltest scleunugst die Hs wechseln, das ziehen hat einen Grund, Stress, Unsicherheit oder gar Angst können zumutbaren ziehen führen.
Stehenbleiben en ist nett,aber leider bei vielen Hunden nicht das Mittel der Wahl.
Meine Hunde lernen das über markern. Eine 3 m Leine, ein vorab gelerntes Markersignal und mit ein wenig Geduld und Spucke, ein Hund der die Leinenlänge selbständig einhält.
Auch wenn Dir dort erzählt wird Du musst der Boss sein, so sollte da erst Recht die Hs gewechselt werden.
Was wird Dir denn dort geraten, außer das stehen bleiben?
Das auf Dich achten ist bei der Leinenführigkeit gar nicht so wichtig, das kann man einfach zwischendurch trainieren, die Leinenlänge einzuhalten und darauf zu achten, das er seine Geschwindigkeit verringert kurz vor dem Leinenende ist da wichtiger.
Dich angucken und vor Dir sitzen lassen sind Aufmerksamkeitsübungen, ja aber rein lerntheoretisch betrachtet was lernt der Hund daraus?
Man verstärkt die zuletzt ausgeführte Handlung und somit verstärkst Du das sitzen, das aber hat nichts mit der Leinenführigkeit zu tun.
Kennst Du Dich denn mit markern aus?
Dann geh mal mit ihm in den Wald und in einem geeigneten Moment versteckst du dich und lass ihn erstmal suchen bevor du dich zeigst... Das machst du mal ein paar Tage... Sollst mal sehen wie er auf dich achtet 😏
Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich dir nur sagen das mich mit so einem Hund niemand mehr in eine Hundeschule bringt.
Es sei denn du bist irgendwie in einer Kleinhunde Gruppe.
Was ich aber so lese bestätigt das meine Erfahrungen.
Ansonsten kann ich nur sagen... Die Erziehung klappt aus seiner Sicht sicher super 😂 Du hörst schon gut auf ihn 😉
Hundeschule ist eine Option
Ich habe oben gerschrieben, dass ich bereits in die Hundeschule gehe. Die Übungen trainieren wir auch täglich, aber es wird einfach nicht besser.
habe ich überlesen, sorry, aber von heute auf morgen wird das nichts, du musst Geduld haben und üben, Belohnungen sind gut.
In der Hundeschule meinten sie, ich sollte Aufmerksamkeitsübungen machen, also dass er sich vor mich setzt, ich hebe mir das Leckerli vor die Augen, er schaut mich an, Lob, dann Auflösung und Leckerli. Das mache ich nun immer wieder am Halsband. Aber sobald das Leckerli kam, rennt er wieder vor. Es ist allgemein sehr schwer von ihm Aufmerksamkeit zu bekommen, er voltigiert regelrecht um mich an gespannter Leine. Er achtet einfach nicht auf mich.