Wie waren die Menschenbilder von Diderot, Bossuet und Bodin?

2 Antworten


Jean Bodin (* 1529 oder 1530; † 1596)
Jacques Bénigne Bossuet (* 1627; † 1704)
Denis Diderot (* 1713; † 1784)
Die Geburtsdaten zeigen, dass alle drei ganz verschiedenen Generationen angehören.

Bodin lebte in der Zeit der religiösen Konflikte in Frankreich, eine höchst gefährlichen Zeit, sodass man nur schlecht einschätzen kann, was seine wirkliche Meinung war und was seine in Abwägung, nicht zwischen den Fronten zermalmt zu werden, öffentlichen Veröffentlichung sagen. Er versucht eine Theorie zwischen katholisch-absolutem Machtanspruch und Beteiligung des Volkes, dem die evangelischen zuneigten. "er (führt) die Idee der Souveränität (Souveränitätsthese) in die politische Philosophie ein. Souveränität sei eine beständige und unbedingte Gewalt über alle Bürger, mit dem Recht, Gesetze zu geben oder aufzuheben. Der souveräne Herrscher sei dabei keiner anderen irdischen Instanz gegenüber verantwortlich, womit letztlich eine absolutistische und zentralistische Monarchie befürwortet werde." (Wikipedia)

Jacques Bénigne Bossuet war Bischof, erzreaktionär und nur daran interessiert, die Macht der katholischen Kirche wiederherzustellen.

Denis Diderot gehört zu den franz. Aufklärern und war Hauptperson der franz. Enzyklopädisten. "Vernunft zeichnete sich für Diderot durch die Suche nach wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und der Überprüfbarkeit der
empirisch beobachteten und bewiesenen Fakten aus, ohne dabei in der rein quantitativen Erfassung der Wirklichkeit, in mathematischen Aussagen, verhaftet zu bleiben." (Wikipedia) Diderot war für einen Gesellschaftsvertrag in der Macht des demokratisch organisierten Volkes.

Ich muss zugeben: Bossuet sagt mir nichts. Der Wiki aber wohl auch nichts (bin da wohl nicht alleine unwissend).

Jean Bodin gehört irgendwie in die Richtung Thomas Hobbes. Absolutismus. Also alle Macht zum Monarchen!

Klingt jetzt erst mal sehr reaktionär. Aber in Zeiten, in denen jeder kleine Adlige Fehden anfangen und deshalb Menschen abschlachten durfte, macht es durchaus Sinn, wenn man sich wünscht, dass diese Macht weiter nach oben wandert. Zumindest für die Zivilbevölkerung ("Bombenkrieg" war da noch nicht erfunden).  

Denis Diderot wirkt auf mich ähnlich wie Voltaire. Nur weniger sarkastisch. Ich denke, er glaubte an das Gute. Sogar an das Gute im Menschen.

Entsprechend hätte er die Macht lieber in den Händen der Massen gesehen. Aber aufgeteilt und damit ausbalanziert.

Er scheint ungerechtfertigte Unterdrückung eher abgelehnt zu haben. Es wäre sehr spannend, wenn er die Revolution in Frankreich hätte kommentieren können. Das würde uns deutlich mehr über ihn und sein Menschenbild verraten. Aber er hat sie nicht mehr erlebt.

Liebe Grüße,

Tanja

Charne 
Fragesteller
 25.03.2016, 23:44

Vielen Dank, hast mir weitergeholfen. Und Bossuet heißt eigentlich Jacques Bénigne Bossuet mit vollem Namen, vielleicht hast du ihn deshalb nicht gefunden. Ich hätts ausschreiben sollen, mein Fehler!

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