Wie war das Leben in den achtzigern?

10 Antworten

das sind Filme! Die zeigen nicht den Alltag.

Damals kam das Joggen auf, und Aerobic mit seiner komischen Mode war total "in". Telefone hatten noch Kabel, unterwegs war man nicht erreichbar. Wenn die Kinder nicht pünktlich nach Hause kamen, gab es Ärger, man wusste ja nicht, ob etwas passiert ist. Die Musik war durchwachsen, die Mode mit den superbreiten Schulterpolstern eher - naja.

Ich erinnere mich an eine Fete, die ich veranstaltet habe. 3. Stock Altbau. Kurz vorher war ein Wasserrohrbruch in der Straße. Also: kein Wasser da. Heute würde man die Wasserwerke in Grund und Boden verklagen. Ich habe damals alle Gäste angerufen, sie sollten ein paar Liter Wasser mitbringen, damit man auf die Toilette konnte. Machte jeder, und es wurde weiter kein Trara gemacht. Das war irgendwie alles unkomplizierter.

ZiegemitBock  25.04.2022, 10:39

Viel Spaß beim Wasserwerke verklagen, das funktioniert auch heute nicht.

0
ZiegemitBock  25.04.2022, 10:54
@musso

Der Nachteil von Rechtsschutzversicherungen - sie gebieren Prozesshansel.

0
musso  25.04.2022, 10:57
@ZiegemitBock

die übernehmen aber längst nicht alles. Zum Glück, sonst würde bald an jedem Mixer stehen: "Nicht zum Training von Goldhamstern geeignet" oder so

3

In die 80er versetzt, würdest du vermutlich mit den meisten Menschen deines Alters nicht klarkommen, weil es da noch üblich war, jemandem schonungslos und ohne Rücksicht die Meinung zu sagen ohne Angst, dafür von einem wütenden Mob an den sozialen Pranger gestellt zu werden. Auch selbständiges Denken war noch verbreiteter. Heute wird geradezu erwartet, dass andere bereitwillig für einen dessen Aufgaben machen, weil er keine Lust hat. Heute wird gefragt, ob der Lehrer dieses und jenes überhaupt darf und Erfüllen der eigenen Pflichten ist etwas eher Seltenes und nicht mehr selbstverständlich. Das sah damals anders aus.

Coochmaster52 
Fragesteller
 25.04.2022, 11:29

Ich finde es absolut nicht schlimm die Meinung ins Gesicht zu sagen, viel eher noch schätze ich so eine Ehrlichkeit denn die erspart viel Zeit, nerven und ünnotigen Stress.

0
421054  25.04.2022, 11:34
@Coochmaster52

Richtig. Aber heute leben wir leider in einer Betroffenheitskultur. Nicht nur, dass sich gefühlt jeder von allem "persönlich angegriffen" fühlt - nein, er muss auch noch andere um Hilfe bitten, damit sie stellvertretend für ihn den "Angreifer" gesellschaftlich ächten.

0

Es war eher schwierig, weil man sich Informationen nur aus Büchern besorgen konnte. Wenn man da nicht in einer Stadt mit Bibliothek lebte, konnte das teuer werden. Wenn man sich irgendwo verspätete, konnte man nicht schnell mal anrufen oder eine WhatsApp schreiben, derjenige, der wartete, war dann schnell sauer oder auch einfach schon wieder weg, wenn man eine halbe Stunde oder länger zu spät war. Um sich in einer Stadt zurechtzufinden, brauchte man gedruckte Stadtpläne, das konnte auch ganz hübsch ins Geld gehen. Die Abfahrtzeiten von Bus und Bahn erfuhr man nur an den Haltestellen. Um etwas zu fotografieren, musste man extra einen Fotoapparat mitnehmen.

Und wenn man in der Zeit noch Kind war, ängstigten die Eltern sich zu Tode, wenn man abends nicht zur ausgemachten Zeit daheim war und noch bei den Freunden hockte, weil man die Zeit vergessen hatte...

P.S.: Als junger Erwachsener war es auch nicht leicht in den 80ern, da passierten die ersten AIDS - Fälle, damals bedeutete eine HIV Infektion das sichere Todesurteil. Die sexuelle Unbeschwertheit der 70er Jahre war dahin...

Das war tatsächlich eine komplett andere Zeit. Meine Jugend. Es gab keine Handys und zum zocken gabs den C64. Wenn man Musik haben wollte, musste zumindest einer die Platte kaufen, die man sich dann auf Kassette überspielte. Gelegentlich wurde auch noch Musik aus dem Radio aufgenommen, auf Kassette. Alles war irgendwie "freier", auch wenn es damals natürlich auch Sachen gab die schwer nervten. Hab mir eine tolle Vespa geleistet und bin damit sehr viel rumgecruist und fühlte mich wie der König der Welt. Es gab so viel, was einen in dem Alter nicht interessieren musste - das wünsche ich mir zurück. Und die politischen Fronten waren eindeutiger. Franz Josef Strauß, Helmut Kohl...abscheulich. Heute auch nicht besser, aber es gibt mehr Auswahl. Und es gab viel mehr Freibäder, und man hatte Lust sich zu verlieben.