Wie viele Megapixel hat eine analoge Kamera?

5 Antworten

Hi, bei feinkörnigem KB-Farbfilm mit 50 ISO (18 DIN) etwa 12 bis 15 MP. wie Henner behauptet. Bei SW-Film können es ein paar Pixel mehr sein. Siehe Link. Gruß Osmond http://www.henner.info/vergl.htm#KB-Kamera Zitat: Vergleich KB- / Digitalkameras

Bei den folgenden Überlegungen werden "real existierende" Kameras und Farbfilme verglichen. Aus gründlichen Studien geht hervor, dass eine gute 3Mp-Kamera mit Farbfotos einer KB-Kompaktkamera (400 ISO-Film) mithalten kann. Unter optimalen Bedingungen (50 ISO-Film, teures Festbrennweiten-Objektiv) entspricht eine KB-Spiegelreflex-Kamera zwar etwa einer 12 MP-Digitalkamera. Aber wer verwendet schon Objektive in der Preisklasse 3000.- Euro? Außerdem gibt es 50 ISO-Farbfilme heute gar nicht mehr, da die Masse der Knipser mit ihren einfachen Zoom-Objektiven die Möglichkeiten dieser Filme ohnehin nicht nutzen kann! Zudem erfordern die lichtschwachen Zoom-Objektive der vielfach verwendeten Kompaktkameras mindestens 200 bis 400 ISO-Filme. Sogar viele 100 ISO-Farbfilme, die im Großlabor entwickelt wurden, ergeben keine besseren Bilder als eine 4 MP-Kamera. Das war im Herbst 2001 noch keineswegs unstrittig! Deshalb hatte ich einen Freund zu einem "Wettkampf" herausgefordert. Hier sind die damaligen Vergleichsbilder! Auf den Bild-Ausschnitten ist links sein KB-Foto (SLR Pentax A1, Sigma 28-70, Kodak Farbnegativ 100 ISO, mit 2400 ppi vom Negativ direkt eingescannt) und rechts mein Foto mit der Digitalkamera Fuji 6900. Sie hat zwar nur 3 MP, entspricht aber einer 4MP-Kamera. Der Freund fotografiert seitdem digital .....

Hallo

eine einfache Frage die keine einfache Antwort hat. Bzw eine ganz einfache, da Analogfilm auf Anballungen von Silberkristallmoleküle in Gelatineträgerschichten basiert sind die finalen Einzelpixel beim Analogfilm auf Molekularebene und dass werden dann wohl einige Millionen Pixel pro mm² ergeben das hängt vom Filmtyp ab (und vom Entwicklungsprozess). Im Schnitt sind sind die Silberkörner ausentwickelt um 0,5 mü gross womit jeder mm² Analogfilm maximal um 4MP pro Layer hat. das ergibt bei einem Vollformat also 24x36 um 3500MP bei APS-C um 1500MP, bei 4/3 um 1000MP und selbst die Fläche eines 1/2,3" Winzsensors ist noch gut genug für 150MP. Aber sooo einfach ist das nicht.

Aber Digitalkameras sind Auflösungstechnisch in der für Amateuere bezahlbaren Wiedergabekette schon mal an den üblichen Anlogfilmen gleich- oder vorbeigezogen,,, hängen aber an den selben physikalisch-optische Auflösungsproblemen der Optiken fest. Wie zuvor auch der Analogfilm bzw haben ein paar ganz üble Stolperfallen auf dem Weg zu noch mehr Megapixel (ausser dass es unsinnig ist weil nicht sinnvoll ausnutzbar/darstellbar).

Und dasssss die digitalen Sensoren je nach Typ noch andere Probleme haben.

Anderst gesagt der typische Sensor in einer Digicam hat ein 4 Farb Bayer Pattern Filtervoratz (Schachmusterbrett) und einen Tiefpassfilter die der realen Auflösung der Sensoren den Kragen abdreht. Es gibt aber Sensortechniken wie die 3 Chip Technik beim Film, NMOS oder Foveon wo die Physik erst später zuschlägt. Bzw es gibt schon erste "organische" Sensoren im Versuch die ähnlich wie Analogfilm ein chaotisches Feinstrukturmuster auf Gross-Molekülebene haben und wohl ohne Tiefpassfilter auskommen (und vor allem nicht über 50% des ankommenden Lichts reflektieren sondern fast 100% des Lichts schlucken)

Um mal einen modernen 16MP Sensor zu "zerlegen";

Der besteht aus 16 Mio Pixel die hinter einem Bayer Filter jeweils 3 Farben auf 4 Minifenster auf 4 Pixel verteilt abbekommen und zwar 1x Blau, 1 x Rot und 2xGrün. Und aus den 4 Pixeln wird dann die Farbe gemischt womit wird folgende Rechnung haben; Der 16MP Sensor wird durch 4 geteilt und ist damit ein 4MP Einzelsensor (4MP in Blau, 4MP in Rot und 8MP (2x4) in Grün). Aber nach der Farbmischung wird der Farbton für alle 4 Pixel übernommen so das man wieder 4 "Volle" Pixel hat und auf 16MP kommt. Dennoch je nach Sichtweise ist der 16MP Sensor real nur ein 4MP Sensor der Rest ist interpoliert.

Das ganze kennen wir auch von der Wiedergabeseite. zb wenn wir von einem 1MIO Pixel TFT lesen dann hat der je 333333 Einzelpixel in Rot, Blau und Grün das ergibt dann eben nur eine 0,3MP Bildinformation oder einen 0,3MP RGB TFT. 0,3MP ist die Bildinformation für ein VGA Monitorbild bzw ein alten PAL Fernsehbild.

Und wie beim Fernseher haben wir bei dem Digitalsensor das selbe Problem wenn man ganz nah rangeht sieht man wie sich die Farbinformation auf die Einzelpixel zerlegt und man sieht immer mehr von der "Maske".

Analogfilm funktioniert anderst, dort hat man 3 Farbschichten (Ok es gibt auch noch andere Filmtypen) mit unterschiedlich grossen Silberkristallen die zufällig mit dem Gelatineträger über den Film "gegossen" wurden. Da hat jede Schicht eine Vollinformation in einer Farbe und hat grosse und kleine "Farbkörner".

Wenn man bei Analogfilm näher rankommt dann sieht man zwar auch immer mehr die Kornstruktur aber die bleiben "Homogen" weil es dort selbst bei grossen Vergrösserungen keine "Maske" gibt. Wenn man ganz nah rangeht sieht man irgendwann die einzelnen Farbpigmentpunkte. Die sind auf Molekularebene, heisst erst wenn wir Millionenfach vergrössern sehen wir die "Maske" also die Leerstellen zwischen denn Molekülen und das ist im Prinzip der Acteat Filmträger und die Schmutz-Partikel in der Gelatinebettschicht in der sich die Moleküle befinden.

Bei einem digitalen Sensor reichen schon geringe Vergrösserungen um den "Sensor" zu sehen.

Deswegen ist der Ansatz Anlogfilm in "Pixel" runterzubrechen eine Frage der Methodik bzw Unsinnig.

Vor allem wenn man den Analogfilm in ein digitales Medium überführt und der Analogfilm dann nur die Auflösungsgrenze der Digitaltechnik vorführt aber solange man in der analogen Vergrösserungstechnik bleibt (also der analogen Bildkette) weit mehr leistet als Digitaltechnik. Nun ja die Blow Ups gehen heute auf digitaler Spitzen-Labortechnik schneller und günstiger da erreicht man mit 300DPI sowieso mehr als das Auge selbst wenige cm vor dem Bild auflösen kann.

Die Kernfrage ist wie gut kann man die verfügbaren Auflösungen ausnutzen und wie gut kann man das aufgezeichnte Bild wieder in welcher Auflösung in die Kette zurückbringen.

Der Ansatz ist anderst rum wieviel Auflösung macht Sinn für einen Analogfilm was lässt sich mit preiswerter Optik an Auflösung erzielen bzw was geht mit Profioptiken ?

IXXIac  21.01.2012, 10:54

Der typische moderne Negativfilm kann bei etwa ISO100 um 120 Linienpaare/mm sauber auflössen (50% NTF Kontrast), ISO 400 Negativfilm ist bei etwa 80Lp/mm. Das wäre bei Vollformat/APS-C dann bei ISO100 12/6MP und bei ISO400 6/3MP.

Wenn wir die analogen Auflösungen auf die Sensorformate der Kompakten Digitalkameras runterbrechen dann ist das 4/3 (FT) 1/4 ein Viertel so gross wie Kleinbild und etwa so gross wie mal die 110er Pocketfilme. Die Grosssensorkameras mit 2/3" Sensor haben etwa die Fläche einer Minox Spionagekamera. (Merke je kleiner das Sensorformat um so überlegener ist der Digitalsensor und je grösser das Format um so eher ist Analogfilm im Vorteil. Um für die Minox passende hochauflösende Analogfilme zu giessen würden die ISO Werte weiter absinken als man durch Lichtstärkevorteil der Optik gewinnen kann)

Farbumkehrfilme sind in ISO100 bei etwa 200Lp/mm (32/16MP) und der typische ISO400 Diafilm ist bei etwa 120Lp/mm (12/6MP).

Ausnahme sind aktuelle Kodak T-Max Gold oder Fuji 160er Farbfilme für 35mm Kinokameras haben eine Auflösung von etwa 240 Lp/mm (48/24MP) und es gibt auch noch ISO80er Kinofilm der 300Lp/mm (76/38MP) bringen kann.

Bei Schwarzweissfilm sind 500Lp/mm (216/108MP) machbar es gibt sogenannte Lithofilme für technische Anwendungen (Microverfilmung) oder den Radarkamerafilm (fürs Militär zur Spionage) die bis und über 1000Lp/mm erzeugen können (864/432MP). Aber diese Filme sind für teuere Spezialgeräte und machen nicht unbedingt schöne Bilder sondern sind harte Kontrastfilme mit wenig Tonwertumfang. Wo wir beim Knackpunkt sind die optische Grenze für Sichtbares Licht ist bei etwa 500Lp/mm bei Blende 1. Wer mehr Auflösung will muss im Farb-Spektrum hochwandern.

Typischerweise werden analoge Farbfilme aber nicht für maximale Auflösung optimiert sondern die nötige Auflösung der Filme wird durch die Auflösung der Optiken bestimmt und die sind im Amateurbereich bzw die meisten Zooms bei etwa 50L/mm (2/1MP), Profioptiken sind als Zooms bei etwa 100Lp/mm (8/4MP) und Festbrennweiten bei etwa 150Lp/MM (20/10MP) und absolute Ausnahmeoptiken sind bei oder über 200Lp/mm (35/18MP).

Wobei die Optiken oft nur im Zentrum die Auflösung bringen und zum Rand wird die schlechter das hängt wieder von der Anfangsöffnung und der Abblendung ab und bei Digtialsensoren mit der förderlichen Blende und der Nyquistgrenze des Sensors (die sollten zusammenfallen oft schärfen Optiken erst jenseits der optimalen Schärfeleistung des Sensors durch)

Zb in der Kinoproduktion haben wir im Prinzip zu Zeit das Filmformat Super 35 (16x9) dass ist 14 x 25 mm (bzw das Super 65 Format mit etwa 29x52).

Und PL 35mm Cineoptiken also die Spitzenfestbrennweiten (Primes) von Zeiss, Cooke, Schneider, Angeniuex oder Leitz können etwa 300Lp/mm Auflösen dass ergibt etwa 30MP. Aber die Cine Zoomoptiken sind meist bei 200Lp/mm oder sogar noch drunter (150Lp/mm) damit wären die Auflösungen bei etwa 15MP.

Die fortschrittlichsten Kino Digitalkameras wären die RED Epic oder die Arri Alexa bzw jetzt kommt auch die Sony FS65 die alle schon 4K Digitalen Cine Standard können also 24MP Auflösung. Eine analoge Super 35 mit einem 80ISO Kinofilm kann aber 32MP auflösen und tut das meist mit dem doppelten Tonwertumfang.

Selbst wenn der Film dann mässig analog umkopiert wird hat er als 65mm Kinokopie aufgeblasen immer noch um 30MP Auflösung. Bei einer 35mm Direktkopie werden wohl um 20% verloren gehen, bleiben 28MP.

Insofern wird in Hollywood Spielfilm immer noch bevorzugt analog gefilmt auch weil man die letzten Jahre wegen dem Fortschritt in Filmemulsion und Optik von 70mm auf 35mm Film runtergekommen ist und die Kosten sich damit mehr als halbiert haben. Zudem ist das Digitale Cine zur Zeit bei den 4K Kameras will aber in wenigen Jahren das 8k Format (56MP) angehen womit dann Analogfilm angeblich endgültig verschwinden wird. Bisher sind 8K Filmkameras noch im 70mm Format und nutzen 70mm Cineoptiken. Mal sehen ob die Industrie das später auf 35mm und PL Optiken runter bekommt und wir dann als Abfallprodukt bzw Refinanzierung APS-C Sensoren mit 56MP in den Amateuer DSLR kaufen können.

Das wäre eine Pixelgrösse von etwa 3mü das wird zum Teil schon bei den 16MP Kompaktkameras erreicht.

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Wer besitzt denn analoge Kameras, kommt auf das Objektiv an!