Wie viel bekommt ein Lokführer von einem Personenunfall eigentlich mit?
7 Antworten
Manchmal recht wenig, bis garnichts.
Aber sehr häufig erheblich zuviel.
Stell dir vor, du sitzt sehr hoch und hast gute Sicht, plötzlich springt jemand in 300m Entfernung ins Gleis. Du hast ausreichend Sekunden zum reagieren. Du machst die Notbremsung, haust auf die Hupe und trotzdem musst du mit ansehen, wie du auf den Jenigen zufährst. Kurz davor kannst du ihn nichtmehr sehen, aber du weißt genau, was das dumpfe Einschlaggeräusch ist.
Wenn du schlau bist, machst du vorher noch den Scheibenwischer an und schließt die Augen. So hast du weniger Chance, dass viel Blut auf der Scheibe ist.
Kommt auf die Situation an, hatte selbst zu Glück noch keinen Personenunfall. Du bist aber auf jeden Fall live dabei und wenn du die Person frontal erwischt wirds unschön. Das schlimme ist halt die Hilflosigkeit weil du bremst und gefühlt zuerst mal nix passiert.
Beim Rangierdienst wenn jemand überrollt wird ist es ganz schlimm, hatten 2 Vorfälle in den letzten 20 Jahren, noch schlimmer wenn man den Verunfallten kennt.
Das kommt auf den Unfall an. Es gibt Unfälle, wo der Lokführer alles mitbekommt und Unfälle bei dem der Lokführer wenig davon bemerkt.
So viel, das wohl die Zahl der deshalb "ausgemusterten" Lokführer in Deutschland schon auf eine mittlere fünfstellige Zahl von Fachleuten geschätzt wird (es gibt keine Statistik, die dies erfasst).
Statistisch erlebt jedeR LokführerIn in seinem Arbeitsleben schon alleine 2-3 Suizide mit; Unfälle noch dazu.
Zu viel, er kann nämlich nur zugucken wie der Einschlag kommt. Bremsen nutz nicht viel