Wie verarbeitet man am besten Trauer?

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Hallo,

ich kenne zwar nicht deine Situation, aber ich kann nachvollziehen, wie es dir geht, da ich vor 5 Jahren durch eine Naturkatastrophe 4 nahe Verwandte verloren habe.

Bei mir gibt es bis heute gute & schlechte Tage. Ich habe selbst verschiedene therapeuten & auch Psychater besucht, die mir aber nicht helfen konnten. Ich habe angefangen, alles was mich beschäftigt & bedrückt aufzuschreiben, da ich nicht gerne die Menschen in meinem privaten Umfeld damit "belaste". Das schreiben hilft mir, da ich alles rauslassen kann & fühle mich irgendwie erleichtert. Ich schreibe einfach alles auf, was mir im kopf rum geht. Schöne, aber auch die schlechten Erinnerungen.

Aber es braucht Zeit, die du dir auch geben musst. Es wird von Tag zu Tag leichter. Aber du musst es auch akzeptieren! Es ist passiert & nichts & niemand kann es rückgängig machen. Es gehört zu dir und du musst damit leben. Es ist zwar schwer, aber fang an es zu akzeptieren.

Was du aber auf keinen Fall machen darfst, ist dich zu verstecken und zu vergessen, dass es auch noch dein Leben gibt! Geh raus und unternehm was mit deinen Freunden oder auch allein. Es ist wichtig, dass du dein leben nicht vergisst, da du noch lebst!

Es wird viele Leute geben, die es nicht verstehen, dass du nach 4 Jahren immer noch trauerst, aber es gibt Menschen, die haben das nach 2 Jahren schon verarbeitet und andere brauchen eben länger. Bei mir, nach 5 Jahren, gibt es immer noch schlechte tage, aber die akzeptier ich, schreib meine Gedanken auf und versuche, mich an solchen tagen einfach abzulenken oder mich ablenken zu lassen!

Zum Abschluss noch eins, versuche es nicht zu verdrängen, weil das macht alles nur noch schlimmer, sondern lerne es zu akzeptieren und es als Teil deines Lebens zu sehen!

Ich wünsche dir alles Gute dabei und falls du doch mal drüber reden willst, dann kannst du mir schreiben.


KimViktoria  06.08.2011, 08:59

Wer nicht rechnen kann.. Bei mir sind es bereits 7 Jahre Trauer, nicht 5.

Ich denke eine Möglichkeit ist es dir Trauer "aus zu tauschen" gegen schöne Erinnerungen die man mit deisem Menschen verbindet.

Ich kann dir das leider nicht richtig erklären.

Ich denke es geht auch nicht um eine fachlich fundierte ANtwort.

Ich habe es jedenfalls so geschafft abschließen zu können mit der Trauer und mich an die schönen Momente mit diesem Menschen zu halten.

Die Trauer selbst geht aber nie ganz weg. Es wird immer wieder die Frage auftreten warum musste ich diesen Menschen verlieren?

Doch dann komme ich darüber hinweg, wenn ich an die schönen Momente denke und mir sagen kann: Ich habe ihn ja nicht verloren. In meiner Erinnerung bleibt er bestehen und ich genieße die Momente mit ihm.


ThorsMama 
Beitragsersteller
 06.08.2011, 02:10

Danke, das habe ich auch schon versucht.

Guten Morgen,

kann es sein, daß Du Dich nie richtig verabschieden konntest? Das Du Dir wegen unausgesprochener Dinge Vorwürfe machst oder wegen eines Streits? Du musst mit Dir ins Reine kommen, geh ans Grab und Rede, mancher möchte das jetzt zwar wieder witzig finden, ist es aber nicht. Halt Dich an schönen Erinnerungen fest und welch schöne Zeit ihr zusammen hattet, nicht an negativem. Vielleicht würde es Dir auch helfen mit einer neutralen Person darüber zu sprechen, wenn Du das möchtest, lass Dir von Deinem Arzt eine Überweisung zum Psychologen geben. Oft ist leicht mit jemanden zu reden, der Abstand dazu hat!

LG und alles Gute für Dich!

hallo, mal vorweg, Trauer kann man nicht "verarbeiten". Es geht nicht. Man kann lernen mit der Trauer und dem Verlust zu leben. Und das dauert. Das hast du schon an deiner Fehlleistung gemerkt, dass es dir nicht wie 7 sondern wie 5 Jahre vorkommt, manchmal vielleicht gefühlte wenige Jahre.

Ja, es ist schwer. Ja, es ist besonders schlimm wenn Eltern so früh sterben. Das ist deine Basis gewesen, dein Nest. Und es wird sicher auch mit Therapeuten nicht wegzureden sein. Es ist wahrscheinlicher dass dir mehr hilft wenn du eine gute Freundin hat, die die Geschichte noch hören kann die du auch Nachts anrufen kannst, wenn du im Loch hängst.

Es gibt natürlich viele Möglichkeiten, der Trauer einen Raum zu geben, Rituale, wie den Eltern einen Brief schreiben: was ich euch gerne noch gesagt hätte... Und so weiter. Da wirst du sicher für dich was finden. Aber die Sehnsucht, die in dir ist, wird vielleicht in den Hintergrund rücken, wenn du mal eine eigene nette Familie mit Kindern hast, die ich dir von Herzen wünsche. Und denen erzählst du dann ganz viel von deinen Eltern. So leben sie weiter. Gruß Blacky04


ThorsMama 
Beitragsersteller
 06.08.2011, 19:59

Welche Fehlleistung?