Wie überlebt man in einem toxischen/narzisstischen Haushalt?
Wie überlebt man (19), wenn ausziehen keine Option ist ?
Wenn man so oder so schon ein sehr sensibler und emotionaler Mensch ist und bei jeder Kleinigkeit einem alles zu viel wird.
Wenn man sich in der Gegenwart so wertlos und ungeliebt fühlt, fast so als wäre man ein Adoptivkind.
Wenn man nichts sagt, einem gesagt wird das man mehr sprechen soll, doch sobald man etwas sagt, es falsch ist.
Wenn man nicht gesehen und bei Familien Gespräche ignoriert wird.
Ich habe das Gefühl, dass es mir mit zunehmenden Tag immer schlechter geht, was meine Psyche betrifft. Ich habe Angst, dass ich irgendwann nie jemanden finden werde, der mich wirklich liebt. Keine Ehe. Kein Partner.
Freundschaften, die 3 Jahre gingen sind plötzlich auch zu Ende.
Ich werde immer stiller und sozial Inkompetenter . Kann keine Gespräche führen und verkrampfe mich sofort. Ich habe sogar so online Freunde verloren, weil ich zu dumm für Gespräche war.
Doch trotz allem, denke ich an den Tod und an die guten Zeiten und dann kann ich nicht anders als in diesem Teufelskreis stecken zu bleiben.
6 Antworten
Guten Morgen, lass dir von einem Psychologen helfen, lieben Gruß
Ausziehen ist ab 18 immer eine Option, Du darfst Dich nur nicht gleich auf eine eigene Wohnung versteifen. Man kann klein anfangen mit WG, Wohnheim oder auch Angebote nutzen wie Wohnen gegen Hilfe bei älteren Menschen. Wenn Du weiterhin in diesem toxischen Umfeld bleibst, wirst Du nie heilen, sondern Deine Probleme werden sich noch verschärfen. Du denkst ja jetzt schon an den Tod, was im Grunde absurd ist! Tue diesen Menschen doch nicht diesen Gefallen, sondern zeige ihnen, wie gestört sie sind und was in Dir steckt! Suche Dir zunächst einen Therapeuten, denn das scheint mir angebracht aufgrund der beschriebenen Problematik. Es gibt für alles eine Lösung! Nur sich hinsetzen, jammern und nichts tun ist leider keine! Alles Gute!
Warum ist ausziehen keine Option?
Du musst absolut alles was du glaubst zu wissen in den Müll werfen absolut alles.
Du bist nicht falsch nur weil du nicht gut Gespräche frühren kannst, du hast sie nur nie am Vorbild erlernen dürfen ohne Stresserlebnis.
Dass ist eine völlig andere Ausgangslage als zb eine geistige Behinderung die wirklich das denken erschwert.
Und selbst diese Leute können irgendwie reden miteinander.
Also es gibt auch kein Punktesystem für Gespräche du wirst nicht benotet.
Es gibt nur Themen die man mag oder nicht mag.
Und genau das meine ich mit du musst alles rauswerfen was du glaubst zu wissen.
Alles was man dir eingeredet hat ist bullshit.
Du bist auch nicht zu sensibel, du bist ein ganz normaler Mensch der Hormone wie Stress fühlen kann.
Stress macht ja auch unglücklich ist sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Stress kann das Leben um 10 Jahre verkürzen, dass ist die selbe Zeitspanne die Langezitkonsum von Rauchen vom Leben nehmen kann.
Also Stress ist so ungesund wie der Dauerkonsum von Tabak.
Jugendamt bis 25 noch zuständig, mach dir einfach fertige Gesprächsblöcke die du einfach aufsagst wichtig zuhören, danach.
Achso andere Erwachsene können die fehlende Elternbindung nicht ersetzen nur etwas unterstützend helfen.
Doch trotz allem, denke ich an den Tod und an die guten Zeiten und dann kann ich nicht anders als in diesem Teufelskreis stecken zu bleiben.
Der Tod wird dich nicht heilen und er wird dich vielleicht noch intensiver in den Teufelskreis hineindrücken. Ich habe dir ein Gedicht von Hermann Hesse mitgeschickt, dass solltest du bitte in aller Ruhe und langsm lesen. Es wird dir nicht auf Anhieb dein negatives Gedankenbild verändern, aber es kann dir vielleicht eine Hilfestellung sein um den ersten Schritt aus dem Teufelskreis zu machen.
Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf‘ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Vielleicht trifft das Gedicht deinen momentanen Gemütszustand, es würde mich freuen, wie du darüber denkst. Alles Gute für deinen weiteren Weg, du hast die Schuhe an und du wirst ihn gehen.