Wie sind die Worte Jesu Lukas 22,36 zu verstehen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Jesus seine Jünger anwies, in der letzten Nacht seines irdischen Lebens Schwerter mitzunehmen, ging es ihm nicht um Verteidigung (Luk. 22:36, 38). Im Gegenteil, Jesus wollte die Schwerter nutzen, um seine Jünger zu lehren, nicht zu Gewalt zu greifen — sogar, als sie einer bewaffneten Menge begegneten (Luk. 22:52). Als Petrus einen Sklaven des Hohen Priesters mit dem Schwert angriff, befahl Jesus ihm daher: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz.“ Dann sprach er eine grundlegende Wahrheit aus, einen Grundsatz, der seinen Nachfolgern bis heute hilft: „Alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen“ (Mat. 26:51, 52


berloff 
Fragesteller
 20.09.2023, 13:00

Danke für die Bestätigung !

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Jesus hat sicherlich nicht gemeint, dass die Jünger in den Kampf ziehen sollen. Das würde auch nicht zu Jesu Ansichten und Lehren passen.

Wir sind hier am Ende des Lukas Evangeliums und wir wissen (so wie Jesus auch), dass er sie bald verlassen muss. Die Jünger sind jetzt gut 3 Jahre mit ihm durch die Gegend gezogen und haben viel vom ihm gelernt.

Jetzt kommt aber eine Zeit auf sie zu, in der sie wieder selbständig werden müssen. Jesus kann ihnen nicht sagen wohin sie gehen sollen und sie werden verfolgt werden. Aus diesem Grund müssen sie sich vorbereiten.

Der Geldbeutel / Tasche ist relativ verständlich denke ich. Eine Reisetasche und Geld um sich zu versorgen sind wichtig.

Und die Kurzschwerter waren zur damaligen Zeit ziemlich üblich. Natürlich können sie keine Römer vermöbeln, die mit ihrer Rüstung und ihren Waffen deutlich überlegen sind, aber trotzdem ist die Waffe hilfreich um sich zu verteidigen.

Auf die Jünger wird eine Zeit der Unsicherheit, Gefahr und des Hungers zukommen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich liebe es mich mit strittige Themen zu beschäftigen

berloff 
Fragesteller
 18.09.2023, 15:26

Ich wünsche dir, dass dein Hobby, sich mit Gottes strittige Themen zu beschäftigen, dein Leben zu Gott hin verändert weil nur ER dazu in der Lage ist, dir die wahre Bedeutung seiner Worte zu erschließen.

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Das ist laut der Kommentierung von Allioli Arndt allegorisch zu verstehen. Es stehen so harte Verfolgungen bevor, daß man ein Schwert braucht.

Natürlich ist das nicht wörtlich zu verstehen, die Jünger sollen nicht wirklich Schwerter kaufen. Das ist Bild, das die Schwere der Verfolgung anzeigen soll.

Der Heiland meint die geistlichen Waffen, mit denen wir kämpfen sollen.

Dasselbe sagen auch die Kommentare von Mader sowie von Henne Rösch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Auch heute gilt, dass ein Christ, der meint, er müsse materielle Waffen im Kampf für das Evangelium, gegen Satan oder für den eigenen Schutz benutzen, die Aussagen der Bibel zu diesem Thema gründlich missverstanden hat, oder gar ignoriert. An keiner Stelle fordert die Bibel einen Christen dazu, auf Gewalt anzuwenden.

Der nächste Vers (V. 36) markiert einen Übergang (Wechsel) für die Jünger in ihrem Dienst für den Herrn. Dies macht der Herr durch die zwei Worte „aber jetzt" klar. Was wir in Vers 35 gesehen haben galt bis jetzt, doch von nun an sollte sich etwas ändern. In wenigen Stunden würden die Menschen kommen, um den Messias gefangen zu nehmen. Seine Verwerfung würde nun ihren Höhepunkt in der Kreuzigung finden. Wenn Er, ihr Meister, verworfen wird, so würde die Feindschaft auch vor den Jüngern keinen Halt machen (vgl. Joh 15,18-27). Das macht es unerlässlich, dass die Jünger jetzt selbst für ihre Versorgung und ihren Schutz Sorge tragen mussten. Der Herr sagt: „... wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, und ebenso eine Tasche, und wer keines hat, verkaufe sein Oberkleid und kaufe ein Schwert; ..." „Geldbeutel" und „Tasche" stehen hier für ihren Inhalt. Einerseits sollten sie Geld mitnehmen, um bezahlen zu können, was sie für ihre Bedürfnisse brauchten, anderseits sollten sie Nahrung mitnehmen. Anders als zuvor konnten sie sich nicht mehr darauf verlassen, dass jemand sie als Boten des Messias aufnehmen würde und ihnen nach ihren Bedürfnissen gab, sondern sie mussten selbst dafür sorgen. Gleichfalls spricht das Schwert davon, dass die Jünger von nun an selber für ihren natürlichen Schutz sorgen mussten, da sie nicht mehr unter dem direkten und persönlichen Schutz des Messias stehen würden. Was der Herr hier durch die drei Gegenstände (Geldbeutel, Tasche und Schwert) sagen möchte ist, dass die Jünger nun eigenständig Versorgungs- und Schutzmaßnahmen ergreifen müssen. Damit haben wir die eigentliche Aussage dieser Verse erfasst.


berloff 
Fragesteller
 18.09.2023, 14:47

Die Zusammenhänge die du in deinem Kommentar versuchst herzustellen, erscheinen logisch. Aber es kam die Zeit, da uns der Herr den " Tröster " gesandt hat. Ändert das nun wieder etwas an der Aussage der genannten Verse ?

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berloff 
Fragesteller
 18.09.2023, 14:52

Eine Frage hast du offen gelassen. Wie hätten sich die Jünger von nun an deiner Meinung nach schützen sollen ohne Jesus ?

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Hallo berloff,

dem mag ich zustimmen - und wir kennen Jesum ja auch von seiner Symbolik her.

Sicherlich hätten einzelne Personen, die nur ein Schwert zur Hand hätten, keine Chance gegen viele geübte Soldaten gehabt.

Das Schwert könnte neben dem Anspruch, da eine falsche Waffe zu sein, auch das Symbol bedeuten, einen eigenen Verstand zu verwenden, als nur eigenen momentanen Bedürfnissen (nach z.B. Angriff) zu folgen.

Das Schwert könnte aber in dem Sinne auch nur ein Symbol für eine bewusste Verteidigung gegenüber Einflüssen, die einem Freiraum oder Fülle nehmen würden, bedeuten.

Zusätzliche Bemerkung: Aus einer heutigen Sicht können wir eine solche Verteidigung im Sinne von Liebe einem selbst gegenüber betrachten. Verhältnismäßigkeit wäre da immer im Vordergrund. Liebe dürfen wir universal sehen, damit auch, wenn wir selbst lieben, den Menschen gegenüber, die uns etwas nehmen würden. Diese dürfen wir eher auf Abstand halten. In Liebe würden wir die Einheit zu diesen Menschen achten, auch wenn diese Menschen mit uns alles andere als eins wären.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

berloff 
Fragesteller
 19.09.2023, 13:49

Wenn du mir deinen Kommentar mit etwas einfacheren Formulierungen nochmals wiedergeben könntest, wäre ich dir sehr dankbar. Sorry, bin halt einfach gestrickt und würde gerne verstehen was du genau meinst.

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EarthCitizen20  19.09.2023, 14:04
@berloff

Betrachte nur meine Worte bis zu der zusätzlichen Bemerkung.

Das Schwert kann für den eigenen Verstand stehen oder als Symbol für eine Verteidigung gegenüber irgendetwas oder irgendjemandem, das, die oder der uns etwas nehmen wollte.

Es wäre real sicherlich keine Verteidigung gegenüber trainierten Soldaten gewesen.

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Gottestrost  23.09.2023, 10:15
@berloff

So lange Jesus noch bei ihnen ist, sind die Jünger unter dem Schutz Jesu. Nach seinem Tod werden die Jünger verfolgt werden! Jesus wollte darauf hinweisen und ihnen erlauben, sich wehren zu können, wenn sie bedroht werden. Schwert bedeutet a6ch Trennung in den Familien, wenn nicht alle an Jesus glauben. Und Jesus gibt ihnen Hilfe durch das Schwert des Geistes, das Wort Gottes. Der Kampf ist auch auf geistlichen Ebene weil man sich gegen Satan wehren muss. (Wie Schafe unter Wölfe)

Dann fragte Jesus die Jünger: "Als ich euch ohne Geldbeutel, Vorratstasche und Sandalen aussandte, habt ihr da etwas entbehren müssen?" – "Nein, gar nichts", antworteten sie. "Aber jetzt", sagte er, "nehmt Geldbeutel und Vorratstasche mit, wenn ihr sie habt. Und wer nichts davon hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich ein Schwert kaufen.

Lukas 22:35‭-‬36 NBH

https://bible.com/de/bible/877/luk.22.35-36.NBH

"Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen nicht kennen will, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel nicht kennen. Denkt nicht, dass ich gekommen bin, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Ich bin gekommen, den Sohn mit seinem Vater zu entzweien, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; die eigenen Angehörigen werden zu Feinden. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir folgt, ist es nicht wert, mein Jünger zu sein. Wer sein Leben festhalten will, wird es verlieren. Wer sein Leben aber meinetwegen verliert, der wird es finden. Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Geringgeachteten hier auch nur einen Becher kaltes Wasser zu trinken gibt, weil er mein Jünger ist – ich versichere euch: Er wird gewiss nicht ohne Lohn bleiben."

Matthäus 10:32‭-‬42 NBH

https://bible.com/de/bible/877/mat.10.32-42.NBH

Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe. Seid deshalb klug wie die Schlangen und aufrichtig wie die Tauben! Nehmt euch in Acht vor den Menschen! Sie werden euch in ihren Synagogen vor Gericht stellen und auspeitschen. Und weil ihr zu mir gehört, werdet ihr vor Machthaber und Könige geführt werden. Doch auch sie und alle Völker müssen ein Zeugnis von mir hören. Und wenn sie euch vor Gericht stellen, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr reden oder was ihr sagen sollt. Sagt einfach das, was euch dann eingegeben wird. Denn nicht ihr seid dann die Redenden, sondern der Geist eures Vaters redet in euch. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder. Kinder werden sich gegen ihre Eltern stellen und sie in den Tod schicken. Und weil ihr euch zu mir bekennt, werdet ihr von allen gehasst werden. Aber wer bis zum Ende standhaft bleibt, wird gerettet.

Matthäus 10:16‭-‬22 NBH

https://bible.com/de/bible/877/mat.10.16-22.NBH

Setzt auch den Helm der Gewissheit eures Heils auf und nehmt das Schwert des Geistes, das Wort Gottes, in die Hand!

Epheser 6:17 NBH

https://bible.com/de/bible/877/eph.6.17.NBH

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berloff 
Fragesteller
 23.09.2023, 14:27
@Gottestrost

Dann sind wir ja zu derselben Meinung gelangt, das Jesus ihnen das mit dem Schwert kaufen nur deshalb befohlen hat, um ihnen zu zeigen, dass er den körperlichen Kampf ablehnt.

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