Wie löse ich das "Konfliktgespräch" im Assessment-Center?

2 Antworten

Das wichtigste bei Konfliktgesprächen ist immer, dass man herausfindet, was genau die Motive und Wünsche des Konfliktpartners sind, um dann zu schauen, wo und wie sich eine Lösung finden lässt.

In deinem Beispiel wäre es zum Beispiel eine sehr gute Frage, was der Kollege wann genau mit seiner Tochter unternehmen möchte. Vielleicht handelt es sich ja nur um eine Feier in der KiTa oder Schule des Kindes am Vormittag? Und es würde ihn gar nicht stören, danach noch arbeiten zu gehen?

Und bei der anderen Seite sollte man nachfragen, was genau den Kollegen daran gestört hat, an Karneval durchzuarbeiten. Ist es vielleicht einfach die länge der Schicht oder der Trubel mit Betrunkenen am Abend? Wäre alles vielleicht gar kein Problem, wenn nur die Spätschicht entfallen würde?

In diesem Fall liegt nämlich eine Lösung für beide Seiten auf der Hand - eine geteilte Schicht! Der Kollege mit der Tochter übernimmt den Abend und die Nacht, der andere den Vor- und Nachmittag. Und schon haben beide genau das, was sie wollten. Das ist dann nicht mal ein Kompromiss, sondern tatsächlich genau das, was sie wollten!

Wichtig ist bei einem AC bei solchen Aufgaben, dass du genau zuhörst, nachfragst, sachlich und ruhig bleibst und letztendlich Lösungsvorschläge unterbreitest, mit denen dein Gegenüber leben kann. Stures Beharren auf dem eigenen Standpunkt wäre genau so falsch in einem AC wie sofortiges Nachgeben. Und eben herausfinden, worum es bei dem Konflikt wirklich geht.

Bedenke immer, dass es bei einem AC darum geht, zu schauen, wie sich Bewerber in bestimmten Situationen verhalten, welchen Charakter sie mitbringen, wo es eventuell Probleme mit ihnen geben könnte. Mach dir auch bewusst, dass du dich niemals zu 100% konsequent und durchgängig verstellen werden kannst. Sei dir also im Klaren darüber, welche Stärken und Schwächen du in dieser Hinsicht mitbringst und wie du die jeweils zeigen bzw. ein bisschen "ausgleichen" kannst.