Wie lange dauert Ahnenforschung?

5 Antworten

Das hängt ganz davon ab, wie weit du in die Vergangenheit forschen willst. Fang erst mal an, alle Familienmitglieder (besonders die älteren) zu Verwandten zu befragen. Wertvoll ist alles: Namen, Daten, Berufe, Orte

Liebe(r) robert97,

wenn Du Glück hast, hat einer Deiner Verwandter schon irgendwann einmal Ahnenforschung betrieben. Frag doch erstmal in der Verwandschaft rum. Oft hat eine Tanten oder ein Onkel sowas in der Schublade liegen... ;) Ich selbst habe wider Erwarten von einer Tante einen umfangreichen Stammbaum erhalten, was mir einiges an Arbeit erspart hat…

Ansonsten ist Ahnenforschung immer mit Aufwand und Zeitinvestition verbunden - je nachdem, wie weit Du zurück gehen möchtest und was Du alles recherchieren möchtest. An sich ist das aber kein Nachteil, da man die Nachforschungen nach und nach betreiben kann und so ein interessantes Hobby auf lange Zeit entstehen kann.

Am besten beginnst Du damit, beim Standesamt des letzten Dir bekannten Vorfahren eine Kopie des Familienbuches anzufordern, z. B. das Deiner Großeltern. Das ist in der Regel schriftlich erforderlich, weil Du nachweisen musst, dass Du ein direkter Nachkomme bist (aus Datenschutzgründen werden diese Informationen nur an direkte Nachkommen weitergegeben). Auf diesem Familienbuchauszug stehen dann wiederum die Namen Deiner Ur-Großeltern und woher sie stammen. Mit diesen Informationen kannst Du dann weiter recherchieren und Dich so von einer Generation zur nächsten bewegen.

Dabei solltest Du wissen, dass es Personenstandsbücher in Deutschland erst ab ca. 1875 gibt. D. h. alle Geburten/Heiraten/Todesfälle davor wurden ausschliesslich in Kirchenbüchern verzeichnet. Einige dieser Kirchenbücher wurden von den Mormonen in den USA digitalisiert und sind zum Teil auch in Deutschland verfügbar (Online-Suche auf familysearch.org). Sind Deine Vorfahren dort nicht zu finden, musst Du Dich an die Diözesen oder Landeskirchen wenden - was sich sowieso empfiehlt, weil in der Online-Datenbank immer wieder Fehler zu finden sind, die Dich in die Irre führen könnten...

Viele Ahnenforscher sammeln dann zusätzlich noch weitere Informationen in Archiven, Bibliotheken, Nachlasssammlungen, usw. Oft findet man dort Fotos, Briefe, Personalakten, Auswanderungslisten, sowie militärische oder sonstige Dokumente, die in Zusammenhang mit den Vorfahren stehen.

Du kannst auch jemanden damit beauftragen, diese Recherchen für Dich durchzuführen. Man nennt professionelle Ahnenforscher auch Genealogen.

Stammbäume kann man entweder mithilfe einer Software oder online auf Portalen wie z. B. ancestry.com erstellen.

Und natürlich gibt es zahlreiche Internetseiten, auf denen man Informationen rund um Ahnenforschung findet. Es lohnt sich also, mal ein bisschen im Internet zu surfen!

Viele Grüße und viel Spaß beim Recherchieren! :)

robert97 
Fragesteller
 29.07.2011, 19:06

danke :)

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wolfgang11  29.07.2011, 19:21

Alles richtig. Nur noch ein kleiner Tip. Ich bin im 3. Reich aufgewachsen. Ahnenforschung war mehr oder weniger Pflicht. Die Schwester meiner Großmutter war mit einem Beamten verheiratet. Er mußte für sich und seine Frau den arischen Nachweis erbringen, der bis zu deren Großelter ging. Das hat mich 2 Generationen in der Linie meiner Großmutter weiter gebracht. Natürlich lebt die Generation meiner Großmutter nicht mehr. Aber die Kinder und Enkelkinder, also Seitenlinien, könnten im Nachlaß ihrer Vorfahren solche Nachforschungen finden.

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cg1967  30.07.2011, 03:08

Ganz toller ausführlicher und vollkommen korrekter Beitrag. DH!

Nur eine Anmerkung: Falls Daten, welche man von der Verwandschaft bekommt, bereits aufbereitet sind sollte man sich diese sehr kritisch ansehen. Ich habe so eine Linie meinen Stammbaumes erhalten, und dort gibt es zwischen zwei Generationen eine sehr große Lücke. Da die Fundstellen nicht aufgeführt sind werde ich dort selbst noch nachforschen müssen, wobei natürlich die vorhandenen Daten stark weiterhelfen.

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Das kannst Du im Prinzip viele Jahre lang machen. Immer, wenn Du irgendwo weiterkommst, tut sich ja eine neue Linie auf: Du hast 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, 16 Ururgroßeltern usw.
Irgendwo wird es Punkte geben, an denen Du nicht so einfach weiterkommst: Weil Unterlagen zerstört oder verlorengegangen sind oder weil einer Deiner Vorfahren plötzlich aufgetaucht ist und Du nicht herausfinden kannst, wo er herkam. Dann ist Deine Kreativität, Dein Spürsinn, Deine Hartnäckigkeit gefragt - und da kann es durchaus sein, dass Du nach Jahren plötzlich eine Idee hast, die Dich weiterbringt.

Manchmal bringt es Erfolg, die Kirchenbücher der umliegenden Ortschaften systematisch zu durchsuchen - manchmal auch nicht. Da muss man dann entscheiden, ob man lieber den ganzen Tag im Archiv sitzt und versucht, die krakelige Schrift greiser Pfarrer zu entziffern oder ob man doch lieber Schwimmen geht bei dem schönen Wetter.

Es ist auch eine Frage, wieviel Geld Du auf einmal ausgeben willst. Die Kopie einer Standesamtsurkunde kostet etwa 10.- zuzügl. Porto (wenn die Beamten suchen müssen, kostet das noch mal extra), das macht bei 2 Geburtsurkunden, einer Heiratsurkunde und 2 Sterbeurkunden gut 50.- pro Paar. Also 50.- für die Eltern, dazu 100.- für die Großeltern, dazu 200.- für die Urgroßeltern usw. zurück bis zur Einführung der Standesämter 1874/76. Dafür hast Du dann aber auch für die ersten Generationen ziemlich ausführliche und zuverlässige Informationen.

Wie Du es angehen könntest habe ich hier schon mal aufgeschrieben:
http://www.gutefrage.net/frage/an-alle-die-sich-schonmal-mit-historischen-stammbaeumen-beschaeftigt-haben#answer26483231

Das geht ganz fix, wenn du dich an den Pfarrer deiner Gemeinde wendest. DEr hilft dir mit Tips weiter an wen du dich wenden mußt. Ich hatte in ein paar Tagen sämtliche Daten von den zuständigen Ämtern

na da gibt es im internet so ein paar programme die erst mal das ganze etwas systematisch aufbauen. hol dir eins und schau mal was da alles gefragt wird dann weist du auch besser bescheid wonach du dann suchst. dann wende dich an die mormonen im internet. die suchen lebenslang alles was mit ihren ahnen zu tun hat zusammen. sie haben die ganzen kirchenbücher abgeschrieben. wenn du glück hast und nicht schmitt heißt, findest du recht schnell etwas über deine altvorderen. viel glück. und so ca. 1/2 bis 1 jahr zeit.

robert97 
Fragesteller
 29.07.2011, 19:01

habs mir grad gedownloadet :)

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