Wie lässt man am besten sein Kind los?

6 Antworten

Puhhh, das klingt, als wären die ersten Schritte in die Eigenverantwortung zu wenig gewesen. Ich würde also da ansetzen.

Sie ist 18, also volljährig und muss lernen, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Du kannst ja etwas mit ihr unternehmen, aber zieh dich bei alltäglichen Dingen raus. Sie muss selbst entscheiden, welche Klamotten sie kauft, wie sie lernt, welchen Beruf sie ergreifen will, usw.

Noch ist sie in der Schule und kann sich mutiger ausprobieren. Vielleicht eine neue Frisur, ein wenig Make up, andere Mode, neues Hobby, neuer Verein?

Ermutige sie, unter Menschen zu gehen, mit Freunden etwas zu unternehmen und lass sie zu Hause vieles mit anpacken und auch selbst machen, z. B. Kochen, Wäsche waschen, usw.


GutenTag2019  01.09.2023, 10:13

Ich lese gerade nochmal und stelle fest, dass du alle Punkte auch für dich selbst anwenden kannst. Triff du deine eigenen Entscheidungen, probiere dich in einem neuen Hobby und unternimm du etwas mit deinen Freundinnen! Du selbst als gutes Vorbild kannst deiner Tochter so am besten helfen!

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Ostseekind17 
Fragesteller
 01.09.2023, 10:34
@GutenTag2019

Was denkst du damit eigene Schritte seien zu wenig gewesen?

Das ich zu viel gesagt habe was sie tun soll, meinst du das damit ?

Danke

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GutenTag2019  01.09.2023, 10:36
@Ostseekind17

Im Normalfall vollzieht sich die Abnabelung in der Pubertät mit den bekannten Herausforderungen. Gab es die bei euch?

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Ostseekind17 
Fragesteller
 01.09.2023, 10:43
@GutenTag2019

Welche Herausforderungen meinst du?

Sie musste Spülmaschine ausräumen, Wäsche aufhängen. Sie ist halt sehr oft krank gewesen und durfte fast ein 3/4 Jahr nicht zur Schule aufgrund ihrer Herzschwäche und Corona . Was soll ich tun, wenn sie nicht viel Kontakt zu ihrem Freunden möchte. Sie würd eingeladen , will aber z.b. nicht mit auf das Dorffest

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GutenTag2019  01.09.2023, 11:01
@Ostseekind17

Die übliche pubertäre Herausforderung zeigt sich im Abnabelungsprozess, der sich oft in Streitereien zeigt, weil völlig verschiedene Sichtweisen und Bedürfnisse aufeinanderprallen.

Die Beratung, die du gerne hättest, kann GF nicht leisten. Familien sind immer ein System. Alles ist gleichzeitig für etwas gut und nicht gut. Jede Krankheit enthält also auch einen Gewinn, sowohl für den Kranken als auch für die Angehörigen.

Das wirst du vermutlich im ersten Impuls abwehren wollen, doch es lohnt sich, da genauer hinzuschauen. Denn erst wenn einer im System sein Verhalten verändert (und dazu muss ihn irgendwas locken), wird sich automatisch im gesamten System etwas verändern.

Wenn du dich rausziehst und nicht mehr im gewohnten Umfang zur Verfügung stehst, weil du dich auf dich selbst und/oder deine Ehe fokussieren willst (auch du hast nur 1 Leben!), entsteht für deine Tochter eine Lücke, die sie füllen muss.

Ich würde dir empfehlen, dich mal an eine Sozialberatungsstelle zu wenden und dort ein Gespräch mit einem Profi zu führen.

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GutenTag2019  01.09.2023, 11:16
@Ostseekind17

Bzgl. der Herzschwäche ist der erste Ansprechpartner der behandelnde Arzt. Was sagt der, was sie sich bedenkenlos zutrauen darf? Es klingt, als würde sie sich nicht trauen, zu leben.

Evtl. braucht sie prof. Hilfe um einerseits mehr Vertrauen in sich selbst zu gewinnen und andererseits die Gelassenheit zu lernen, dass es keine Lebensgarantien gibt. Auch jeder Kerngesunde kann verunglücken und sein Leben ist vorbei.

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Ostseekind17 
Fragesteller
 01.09.2023, 11:22
@GutenTag2019

Natürlich muss sie sehr vorsichtig sein, damit sie auch nicht ansteckt, denn jeder Infekt birgt ein Risiko.

Es wird ihr nicht leicht gemacht. In der Schule mussten wir mit Dingen kämpfen, die en gesunder einfach nicht kennt

Wir hatten ein ärztliches Gutachten, dass sie nicht zur Schule darf, aber keiner war bereit uns die Materialien zu schicken, was unverständlich ist. Ich habe ihr praktisch alles beigebracht .

Sie sagt immer sie ist lieber alleine , braucht Ruhe und will ihre Ziele verfolgen

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GutenTag2019  01.09.2023, 11:31
@Ostseekind17

Sie kann sich auch entschließen, das Risiko einzugehen!

Aber dazu müsste sie ihren Eltern eben auch Paroli bieten, wenn die sie überbehüten wollen und diesen (Lebens)Mut habt ihr mit eurer Angst kaputtgemacht.

Wo Angst ist, ist keine Liebe!

Ja, du wirst jetzt wütend auf mich sein, aber damit kann ich gut leben.

Alles Gute!

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Ostseekind17 
Fragesteller
 01.09.2023, 11:41
@GutenTag2019

Wütend bin ich nicht, aber der Satz wo Angst ist, ist keine liebe kann ich nicht unterstreichen.

Denn nur wenn man etwas liebt, dann hat man Angst um den Menschen, denn sonst könnte es mir egal sein.

Ich denke es ist immer schwierig , dies von außerhalb zu betrachten.

Was würdest du tun, wenn dein Kind krank ist und jeder Infekt ein sehr großes Risiko darstellt, dass vlt schlimm enden könnte.

Und das vom Babyalter.

Ich denke die wenigsten würden sich dem Risiko aussetzen und es darauf ankommen lassen, dass sie ihr Kind vlt verlieren.

Natürlich kann jeder gesunde Menschen heute auch tot umfallen, aber die Chance ist doch ziemlich gering..

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Mit 18 ist es doch voll normal, noch mit in den Urlaub zu fahren, würde ich sagen. Die anderen Sachen klingen schon eher besorgniserregend. War sie denn schon mal beim Psychologen oder so?

Und woran merkst du, dass sie traurig ist?


Ostseekind17 
Fragesteller
 03.09.2023, 00:17

Ich weiß nicht ob sie wirklich traurig ist. Mein Mann sagt oft ich interpretiere da viel zu sehr hinein. Die geht hat halt nicht so gerne weg oder spricht einfach über den Computer mit Freunden. Eine Bekannte aus Selbsthilfegruppe für chronische Krankheiten mit dem Herz hat mir erzählt.

Das wir Mutter einfach eine stärke Bindung zu unseren Kindern haben, wie vlt jemand der ein gesundes Kind hat und wollen immer wissen das es es ihm gut geht, da wir auch schon oft sehr viele negative Dinge mit den Kindern erlebt haben.

Was findest du besorgniserergend ?

Nein beim.psychologen waren wir nicht.

Danke

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tiefblauesmeer  03.09.2023, 00:19
@Ostseekind17

Vielleicht war besorgniserregend zu viel gesagt, aber dass sie sozial so isoliert ist und sich auch nicht für Jungs interessiert, ist ja schon ungewöhnlich. Naja und dass sie so traurig wirkt. Aber du denkst ja schon dass es irgendwie Handlungsbedarf gibt, oder?

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Ostseekind17 
Fragesteller
 03.09.2023, 00:30
@tiefblauesmeer

Die Frau aus Gruppe hat geschrieben, dass es kein normal gibt.

Normal ist das wo der Mensch sich wohl fühlt und wenn sie zur Zeit weniger Kontakt möchte, warum auch immer dann ist das ok.

Uns die sagt warum muss man sich mit 18 Jahren oder 19 für Mädchen oder Jungs interessieren.

Manche finden ihren Partner erst mit 24 oder noch älter , aber dann ist es der richtige.

Was normal ist gibt uns ja meist she Gesellschaft vor , aber nur weil es viele tun , heißt es nicht das es unbedingt normal ist.

Sie hat sechs Kinder und jedes ist verschieden und gerade der herzkranke junge was auch nicht oft weg .

Sie hat mir dann erzählt, dass es gerade in der heutigen Zeit viele Mitläufer weil der heute in den Club geht muss ich das auch , obwohl er vlt gar keine Lust hat.

Aber ihm ist wichtig gesehen zu werden und vlt werden Fotos gemacht und da will er sich zeigen.

Ich weiß es nicht.

Vlt ist es einfach mein Wunsch und sie hat kein Problem damit.

Wir leben auch auf einem kleinen Dorf , da ist nicht sonderlich viel los und wenn dann Mal Dorffest ist, rennt jeder los..

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tiefblauesmeer  03.09.2023, 00:39
@Ostseekind17

Ja, es kann auch etwas normales sein.

Ich hab dir noch mal eine private Nachricht zusätzlich geschickt

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Sorry, wenn ich das jetzt so offen sage, aber der Text wirkt auch mich, als ob du sie überbetüddelst und auch in der Vergangenheit immer überbetüddelt hast.

Das Mädel ist 18 und scheint kaum Eigenverantwortung zu tragen. Es scheint, als ob sie gewöhnt ist, dass du all ihre Probleme für sie löst. Aber das kannst du nicht und ab einem gewissen Alter war das auch gar nicht mehr deine Aufgabe.

Dass sie mit dir in den Urlaub fährt und auch sonst gern mit dir was unternimmt ist ja eigentlich schön, aber dass sie ansonsten keine Freunde hat und immer nur daheim rumhockt ist eher besorgniserregend. Ein Mädchen in diesem Alter sollte Spaß haben, am WE feiern gehen, sich für Jungs interessieren und welche kennenlernen etc. Mag natürlich sein, dass die chronische Erkrankung da etwas bremst, aber sie sollte sich davon nicht ihr Leben kaputtmachen lassen. sie hat nämlich nur das eine, und das sollte sie so gut genießen, wie es ihre Umstände erlauben.

Ermutige sie also doch dahingehend sich in der neuen Schule Freunde zu suchen mit denen sie mal was unternehmen kann, Spaß haben kann und das Leben genießen kann. Und sorge dafür, dass sie kein schlechtes Gewissen dabei hat, weil sie womöglich denkt, dass sie dich im Fall dann im Stich lassen würde oder sowas in der Art.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin Vater eines Mädchens (bis vor kurzem Alleinerziehend)

Egal wie alt sie ist, man darf sie IMMER fragen wie es ihr geht!

Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Kind unterschiedlich ist und sich in seinem eigenen Tempo entwickelt. Es ist wichtig, dass deine Tochter ihre eigenen Erfahrungen macht und ihre eigenen Entscheidungen trifft. Respektiere ihre Privatsphäre und gib ihr Raum, um sich selbst zu entdecken.

Ermutige deine Tochter, ihre eigenen Interessen zu verfolgen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Gib ihr die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und ihre eigenen Erfahrungen zu machen.

Es ist wichtig, dass du ein offenes Ohr für deine Tochter hast und Interesse an ihrem Leben zeigst. Frage sie ab und zu