Wie kommt es zu einer tiefen Hirn-Thrombose , wenn zu wenig Thrombozyten da sind?

4 Antworten

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Ich habe jetzt gerade nochmal nachgelesen, meine Ausbildung ist dann doch länger her und mein Wissen daher recht schwammig.

Wenn man zu wenig Thrombozyten hat - eine Thrombozytopenie - hat man kein erhöhtes Risiko für eine Thrombose. Dennoch kann es natürlich trotzdem zu einer kommen, gerade wenn Gefäßwände schon beschädigt bin oder andere Problematiken (hohe Cholesterinwerte etc) vorliegen.

Wenn ich das noch richtig im Kopf habe - daher nichts auf Gewähr - wird Heparin ja als Medikament für die Blutverdünnung eingesetzt. Eine der Nebenwirkungen davon kann dann beispielsweise eine heparininduzierte Thrombozytopenie bedeuten, was ich sehr grob als "bisschen zu dünnes Blut" überestzen würde, was dann die Gefahr von Blutungen deutlich erhöht, wenngleich spontane innere damit jetzt auch nicht soo häufig sind.
Dennoch setzt beispielsweise Heparin wohl nicht die Kaskadenreaktion der Blutgerinnung per se außer kraft, so dass es bei genug Ablagerungen an Gefäßwänden, Schädigungen oÄ trotzdem zu einer Thrombose kommen kann - das Risiko ist nur vermindert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – ex. Altenpfleger*in

Rheinflip 
Fragesteller
 19.03.2021, 11:32

Okay dann wäre es aber weniger eine Thrombose, als vielmehr eine Tiefe Hirn Blutung.

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Rheinflip 
Fragesteller
 19.03.2021, 11:39
@Kabisa

Wenn es zu einer Blutung im Gehirn kommt ohne eine verklumpung, wäre das dann eher wie ein Aneurysma..

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Kabisa  19.03.2021, 11:40
@Rheinflip

Ah, ich dachte du beziehst dich jetzt auf Sinusthrombosen.

Ja, da muss nicht immer einen Zusammenhang haben.

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Das ist kompliziert.

Prinzipiell: es gibt normalerweise keinen Zusammenhang zwischen Thrombozytenzahl und Thrombose. Man kann mit vielen oder wenigen Thrombozyten eine Thrombose bekommen.

Eine Ausnahme ist das selten nach Impfung vorkommende TTS (Thrombopenie-mit-Thrombose) -Syndrom. Hierbei gibt es Antikörper durch die Impfung, die eine Aktivierung der Thrombozyten auslösen. Das macht Thrombosen überall und führt dazu, dass die Thrombos verbraucht werden und die Zahl im Blut somit niedrig ist.

Ein ähnliches Phänomen gibt es bei der deutlich öfter im Rahmen einer Sepsis, Polytrauma o.ä. auftretenden DIC (Dissiminated Intravasal Coagulation - gestreut auftretende in den Blutgefäßen stattfindende Gerinnung). Auch hierbei kommt es durch Entzündungsreaktion zu einer Aktivierung des Gerinnungssystems mit einem analog zum TTS stattfindenden Verbrauch von Thrombozyten. DIC kommt wie gesagt durchaus häufiger vor. Es bilden sich überall im Körper Thrombosen, auch in den Hirngefäßen

Also zusammengefasst: es gibt bei niedrigen Thrombos kein Risiko für mehr Thrombosen. Aber es gibt durch gewisse Gerinnungsstörungen Thrombosen und dann in Folge niedrige Thrombozyten.

Wenn sich Thrombozyten aneinander heften bzw. verkleben, ensteht ein mehr oder weniger grosser Klumpen. Wenn dieser Klumpen durch die arteriellen Blutbahnen wandert, kann er ein Blutgefäss verstopfen, z.B. im Gehirn. Die dahinter liegenden Hirnareale werden dann nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und es entsteht eine Hirn-Thrombose. Solche Klumpen können auch bei einer Thrombozytopenie entstehen.


Rheinflip 
Fragesteller
 19.03.2021, 11:40

Du hast meine Frage nicht verstanden.

Die beobachteten zwischenfälle hängen offensichtlich mit einer thrombopenie zusammen

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