Wie kann ich weniger von mir erzählen?
Ich bin eine sehr offene Person, die gerne zuhört, aber auch gerne über sich selbst spricht. Ich gebe viele Infos ohne Nachfrage von mir Preis, die eigentlich nicht jedem etwas angehen sollten, sprich Private Sachen im Verein erzählen. Mir ist es jetzt schon öfter passiert, dass ich genau wegen dem preisgeben ein Messer in den Rücken bekommen hatte. Grund: Ich bin liebendgerne in diesem Verein, allerdings habe ich mir seit kurzen ein neues Hobby zugelegt, wobei ich selbstverständlich weniger Zeit für den Verein habe. Zeitgleich habe ich eine Beziehung angefangen. Diese Dinge habe ich an einigen Leuten mit ganz viel Freude und Herzblut erzählt. Leider wurde mir das im Verein zum Verhängnis. "Du hast jetzt einen Freund und kommst deswegen weniger", "Das geht garnicht, dass du nicht mehr so oft kommst". Dinge wie diese, durfte ich mir anhören. Pflichtbesuche sind bei dem Verein nicht nötig. Es wurde total gegen mich geschossen, obwohl ich keinem etwas böses zuleide tue, ich wollte lediglich erzählen, wie toll mein Leben aktuell läuft. Jetzt habe ich mir vorgenommen weniger über mich bzw. meinem Privatleben zu erzählen. Wie kann ich mir das abgewöhnen? Ich versuche mehr zuzuhören, aber dennoch erzähle ich (auch nach Nachfragen) gerne von meinem Leben. Was kann ich tun? Gibt es "Übungen", die ich während eines Gespräches "ausprobieren" kann? Ich danke euch schonmal :D
6 Antworten
Offensicht möchtest du mehr gesehen werden und dahinter verbirgt sich meistens eine frühkindliche Konditionierung, die in Richtung Vernachlässigung/Bedürfnisnegierung geht.
Du kannst nur über Achtsamkeit mit dir selbst eine Regulierung erzeugen. Finde deine eigenen Bedürfnisse heraus und kümmere dich um deren Befriedigung selbst. So kommst du in die Selbstwirksamkeit, hast Erfolgserlebnisse, fühlst dich gestärkt und es entsteht in dir der Raum für andere, die du dann überhaupt erst in ihren Bedürfnissen erkennen kannst. Jetzt siehst du die nämlich nicht wirklich.
Den anderen wird es mit dir genauso gehen und sie sind frustriert, weil sie sich nicht von dir gesehen fühlen und deshalb kommen diese Angriffe.
vor dem reden denken...
Du solltest dir bewusst machen vorhin das führt für dich verinnerlichen wie ein Gesetzt dran halten weil es wichtig und nicht unwichtig ist. Du vergisst auch nicht jedesmal dein Schlüssel, sonst kommst du nicht rein oder fässt immer wieder erneut auf die Herdplatte weil du weißt das du dich daran verbrennen kannst. Böse Menschen leben von Informationen, können schnell herausfinden wo du wohnst oder ob du Geld hast weil dein Hobby vielleicht was kostet oder du erzählst wir fahren in den Urlaub und man weiß ihr seid nicht zu Hause. Es haben auch andere Ohren die das hören abgesehen vom Umfeld die Tratschen und kein Geheimnis bewahren. Man sollte sehr vorsichtig damit sein. Versuche an die Folgen zu denken, die passieren könnten.
Erstmal: es gibt leider einige Menschen die einem den eigenen Erfolg nicht gönnen, ist leider so. An sowas solltest du dein Glück nicht festmachen. Vielleicht glaubst du das, aber anzunehmen du hättest etwas falsch gemacht, ist falsch. Du hast den Leuten vertraut, das ist super und ja, sie haben es vermeintlich gegen dich verwendet. Dein Problem ist, anhand deiner Beispiele, nicht, dass du zu viel redest, sondern deine Menschenkenntnis. Diese kann man aber nur aufarbeiten indem man mit Menschen redet.
Um deine eigentliche Frage zu beantworten: ja, es gibt Wege. Einfach mal die Schnute zu. Das fällt einem anfangs oft schwer und vieles an einer Konversation ist unbewusst, selbst bei mir, aber das ist ein Prozess. Wenn du alte Gewohnheiten gegen neue austauschst, hast du dein Ziel Stück für Stück erreicht.
Ich würde aber davon abraten nur noch dazusitzen und nichts mehr zu sagen... besonders als Mensch der sehr nach außen ist, kann das qualvoll und muss nicht immer zielführend sein.
Entweder du erzählst weniger oder nicht. Du kennst selbst die Folgen, also erzähle einfach weniger. Alternativ könntest du dich auch gegen diese albernen Vorwürfe mit aller Deutlichkeit wehren. Du plapperst doch nicht zwanghaft drauf los, sondern überlegst vor dem Sprechen, oder?